Dienstag, 31. Dezember 2013

ALSO DOCH JETZT: DER JAHRESRÜCKBLICK




tja, nun, wie fang ich's an? irgendwie hat sich so gar nichts getan im letzten jahr - und doch so viel. also stillstand auf höchstem niveau.

ich versuch's mal irgendwie zusammenzufassen:

zunächst einmal war ich fast das ganze jahr ohne eigenes auto. dies brachte mir gleich mehrere erfahrungen und erkenntnisse. die größte erkenntnis von allen ist wohl, dass ich derlei nie wieder erfahren möchte. ein leben ohne verfügbaren fahrbaren untersatz ist ein sehr eingeschränktes und mühseliges leben. alles wird schwierig, angefangen beim einkauf, über das wahrnehmen diverser termine bis zu nicht zuletzt dem wunsch einfach mal loszufahren um irgendwo kaffee zu trinken oder jemanden zu besuchen. zum glück konnte ich mir immer wieder ein gefährt ausleihen. doch das war nicht immer möglich, so dass ich doch hin und wieder auf öffentliche verkehrsmittel zurückgreifen musste. das fahren mit diesen ist im grunde gar nicht mal so schlimm - und bleibt jetzt ja schön ruhig ihr verwöhnten städter! wer gewohnt ist, dass alle 5 minuten ein bus oder die straßenbahn vor der haustür abfährt, kann nicht mal ahnen wie es ist am land auf öffis angewiesen zu sein. da wird aus einem termin für den man mit auto vielleicht 1 stunde braucht schnell mal eine 3stündige odyssee. trotzdem versuchte ich diese zeiten zu genießen. wenn man auf den nächsten bus warten muss bietet sich ja ein besuch im kaffee geradezu an. und mal ehrlich, wenn ich selbst fahre, konzentriere ich mich auf die strasse und den verkehr, ich habe kaum zeit die landschaft anzusehen. öffi fahren eröffnet also ganz neue perspektiven. trotzdem bin ich froh wieder ein auto zu haben.

apropos auto: ich wurde in diesem jahr reich beschenkt, unter anderem mit meinem auto. ja, richtig gelesen, ich bekam ein auto geschenkt. aber kein grund neidisch zu werden, das auto hat wirklich schon bessere tage gesehen und steuert seinen letzten tagen entgegen. zudem verbrauchte ich mit neuen reifen und der anmeldung das komplette budget für ein neues auto. gechenkt war also dennoch nicht gratis. später dann riss ich mir selbstverschuldet ein großes finanzielles loch, ausgerechnet kurz vor weihnachten, da ich einen reifen verlor udn abgeschleppt werden musste. ich will jetzt nicht auf einzelheiten eingehen, aber den ärger hätte ich mir wirklich sparen können, wenn ich ein bisschen nachgedacht hätte. 

beschenkt wurde ich auch ganz selbstlos mit einem neuen laptop samt zubehör und software. einfach so. ohne grund und gegenleistung. der lag halt rum und niemand niemand konnte ihn brauchen. tjoa, was soll ich sagen? danke!

gesundheitlich war es heuer auch ein spannendes jahr. nicht nur für mich, sondern auch für meine mutter, die ja ins krankenhaus eingeliefert weden musste. ich genoss zwar die einsamen tage zu hause, dennoch war mir ein bisschen bange um sie. und bei mir selbst wurde der rücken alles andere als besser. ich hatte ja auch mit dem fehlenden auto eine tolle ausrede um nicht zum arzt zu gehen, doch jetzt wo ich eines habe, war ich immer noch nicht dort. das war schon immer mein problem, wenn ich keinen termin habe, wird nix draus.

es gab noch andere dingen aus denen nix wurde. ich habe immer noch nicht an meinem buch weitergeschrieben, ich habe mich immer noch nicht darum bemüht wieder gigs als dj zu bekommen und um ehrlich zu sein tue ich für die jobsuche auch nur das allernotwendigste. ich schreibe das so beinhart hin, damit ich es selbst sehe. und nein, eigentlich bereue ich nichts davon *schmunzel*. ich will nicht an einem buch schreiben, wenn ich keine freude daran habe. wenn ich lust dazu bekomme, mache ich es ja sowieso, mit zwang zu schreiben wäre falsch. die gigs als dj sind mir eigentlich inzwischen egal. nachdem mir immer wieder gesagt wird, dass meine sets mehr zum anhören als zum abtanzen wären, wäre ich vermutlich am dancefloor sowieso falsch aufgehoben. und was den job angeht ... das arbeiten an sich fehlt mir schon mal überhaupt nicht. was mir fehlt ist die anerkennung und das geld. nun gut, anerkennung bekam ich ja sowieso nur höchst selten, da gibts ja auf facebook noch mehr. und derzeit komm ich mit dem geld gerade noch so ganz gut durch. gebt mir einen interessanten job mit normaler bezahlung, dann bin ich dabei, aber so wie es derzeit aussieht verzichte ich.

seit knapp über einem jahr blogge ich nun öffentlich. die rückmeldungen sind positiv genug um auch weiterzumachen. vor kurzem bin ich vom jimdo hierher umgezogen, da mir jimdo keinerlei möglichkeiten bot irgendwelche statistiken anzusehen, bzw. nur gegen entgelt. das nervte mich dann schon ziemlich, also umzug hierher. mir wurde auch wordpress vorgeschlagen, aber mal ehrlich, ich will mich ums schreiben kümmern und nicht darum eine website zu hosten. hier gefällts mir, hier werde ich bleiben. vermutlich.

vorsätze fürs neue jahr? nun, eigentlich habe ich das nie getan, ich habe nie neujahrsvorsätze gefasst, einfach weil ich weiss, dass ich sie nicht halten würde. ich bin mir selbst gegenüber extrem inkonsequent. doch heuer habe ich einen vorsatz, ich werde an etwas das ich vor langem bekommen habe weiterschreiben. nein, kein buch, eher eine art tagebuch. nein auch nicht, eher eine art von memoiren, aber nur für eine bestimmte person bestimmt. hier gibt es sogar eine deadline. ich habe noch etwas mehr als 4 jahre um es fertigzustellen. also sollte ich langsam mal gas gegebn *g*.

ansonsten gäbe es nur wünsche fürs neue jahr. ein auto dass ich auch behalten und erhalten kann, einen job der mir wirklich spass macht mit normaler bezahlung - und viel viel liebe.


Donnerstag, 26. Dezember 2013

ABSICHTLICHES EJACULATIO PRAECOX

schon seit wochen kann man diverse jahresrückblicke sehen, lesen und hören. es scheint so, als ob sich jeder ein schnelles ende dieses jahres wünschen würde und als ob man versuchen würde das jahresende auf diese art und weise schneller herbeizuführen. ich verstehe nicht, wieso man damit nicht warten kann bis es tatsächlich so weit ist. das jahr ist noch nicht vorbei, aber überall tut man so, als ob es das bereits wäre.

ich kann ja noch verstehen, dass eine tv- oder radiosendung in ihrer letzten sendung des jahres eine zusammenfassung des sendejahres ausstrahlt, wenn es jedoch nicht nur um die sendung, sondern um allgemeine jahresthemen geht, ist der zeitpunkt eigentlich zu früh gewählt. man erinnere sich an das jahr 2006, als am heutigen tag, dem 26. dezember ein tsunami tausende von opfern forderte und die welt erschüttert und sprachlos zurückließ. nahezu alle jahresrückblicke waren zu diesem zeitpunkt bereits ausgestrahlt. in welchem jahresrückblick wurde dann dieses ereignis aufgenommen? ich hab e es nicht verfolgt, jedoch nehme ich an, dass es in den rückblicken des jahres 2007 platz fand. doch man wird mir wohl zustimmen, dass sich das falsch anfühlt. es geschah 2006 und nicht 2007. tja, dumm gelaufen. und das nur, weil die menschheit nicht mehr warten kann.

warum kann man nicht warten bis das jahr tatsächlich vorbei ist? wie ernst kann ich eine aufstellung der besten oder schlechtesten, erfolgreichsten oder größten flops wovon auch immer nehmen, wenn ich diese liste bereits anfang dezember serviert bekomme? hier muss ja logischerweise das weihnachtsgeschäft komplett fehlen, da es noch nicht stattfand.

ich habe auch zugegebenermaßen hemmungen meinen terminkalender schon im dezember auszutauschen, obwohl jener für das nächste jahr ja bereits im dezember beginnen würde. andererseits reicht auch der alte kalender bis ins neue jahr hinein... - nun gut, das ist eine persönliche kleine macke, die muss man ja nicht nachmachen.


wer anfang oder mitte dezember bereits meint einen jahresrückblick machen zu müssen, beurteilt auch bücher bevor er sie zuende gelesen und filme bevor er sie bis zum schluss gesehen hat, kritisiert ein restaurant schon lange vor der nachspeise und verlässt ein theaterstück bereits in der pause. irgendwie ist das eine geistige form von ejaculatio praecox, dem vorzeitigen samenerguss. selbsbeherrschung und geduld sind offenbar nicht mehr gefragt.

leben war alle schon so weit in der zukunft, dass wir das tatsächliche ende nicht mehr abwarten können? das städtchen kufstein, diese angebliche perle am inn feiert jedes jahr silvester bereits am 30. dezember. dies bedeutet natürlich für alle einwohner, dass sie doppelte freude - oder doppeltes pech - haben, da sie ja 2 mal feiern dürfen (oder müssen). wozu das jedoch gut sein soll war mir immer schon ein rätsel. kein mensch feiert ohne zwingenden grund weihnachten am 23. dezember oder ostern bereits das wochenende vorher. nur das neue jahr wünschen wir uns ständig schneller herbei. und gleichzeitig hätten wir alle gerne mehr zeit zur verfügung, nehmen sie uns aber ständig selbst weg.

darum gibt es von mir frühestens am 31. dezember einen jahresrückblick, dann wenn es tatsächlich vorbei ist, wenn nicht noch später.

oder überhaupt nicht.

Montag, 23. Dezember 2013

TRIFLE - EIN WEIHNACHTLICHES NACHSPEISENREZEPT FÜR DUMMIES

ich habe eine weihnachtliche lieblingsnachspeise. diese kann ich sogar selbst herstellen - und sie wird auch jedes jahr aufs neue von mir gewünscht.

es handelt sich hierbei um trifle, einer englischen, äusserst üppigen nachspeise, die gar nicht so aufwändig ist wie man meinen möchte, aber sehr viel wind macht und irgendwie jedem schmeckt. dass ausgerechnet ICH sie herstellen kann, sagt ja auch schon alles. ich versuche hier nun also der nachwelt ein trifle rezept für dummies zu hinterlassen:



für 4 normale esser benötigt man:
  • 200g gebäck aus rührkuchen. "rührkuchen" ist das was wir auch als "sandkuchen" kennen. man kann auch guglhupf oder ähnliches verwenden. ob da jetzt schoko- oder zitronenteig dabei ist, ist völlig egal,. es geht um die konsistenz. nur bitte keinerlei glasuren oder cremes oder irgendwas in der art. einfach nur kuchen. ach ja, diese kaufbaren tortenboden gehen natürlich auch.
  • 4 esslöffel orangensaft. ob der jetzt frisch gepresst ist, oder ob es sich um billigen orangennektar handelt ist auch völlig egal.
  • 5 esslöffel sherry. wohlgemerkt SHERRY, nicht "cherry", denn das wäre kirschlikör. es ist jedoch offenbar heutzutage nicht mehr so leicht wie früher an sherry heranzukommen. im grunde geht es ja nur um den geschmack, denn sherry bringt eine art von nussiger note (mal abgesehen vom leichten alkohol-odeur) in die ganze sache. ich habe auch schon bourbon verwendet und es funktionierte wunderbar. man kann also eigentlich jede art von alkohol die einem passend erscheint reinschütten, ich persönliche stehe jedoch auf sherry und bleibe deswegen auch dabei. wer auf alkohol verzichten möchte (wegen kinder oder was weiss ich) nimmt einfach stattdessen orangensaft.
  • 300g himbeeren oder erdbeeren, frisch oder gefroren. natürlich funktioneirt auch ejde andere art von gefrorenen früchten und beeren. ich nehme meistens eine beerenmischung.
  • 1 esslöffel puderzucker
  • 1/2 l milch
  • 2 EL zucker
  • 1 päckchen vanillepuddingpulver
  • 3 EL creme fraiche. statt creme fraiche kann man auch sauerrahm oder schmand verwenden.
  • 1 becher schlagsahne (250g)
  • 1 päckchen vanillezucker
  • 30 g mandelsplitter. natürlich gehen zur not auch mandelstifte. nur ganze mandeln gehen nicht.


und dann geht man folgendermaßen vor;:
  • als erstes das gebäck (den rühr- oder sandkochen, bzw. guglhupf oder tortenboden) in etwa 3 cm große würfel schneiden.
  • orangensaft und sherry (oder whatever man nun statt sherry verwenden möchte/muss) verrühren und über das gebäck gießen.
  • frische früchte putzen, tiefgefrorene auftauen lassen - am besten schon am abend vorher aus dem kühlfach nehmen. nicht vergessen dann vor der verwendung abtropfen zu lassen.
  • früchte mit puderzucker süßen. sollte kein puderzucker im haus sein, kann man auch normalen zucker mit einem mixer zerkleinern. wer keinen mixer hat startet besser los zur nächsten tanke. es MUSS puderzucker sein!
  • aus milch, zucker und puddingpulver nach packungsangabe einen pudding kochen. wer vorher noch nie pudding gekocht hat, soltle das vielleicht vorsichtshalber vorher mal üben. es ist nicht schwierig, wirklich nicht. und wenns klumpig wird machts auch nichts. warum das nichts macht sehen wir gleich.
  • creme fraiche (oder sauerrahm oder schmand) unter den abgekühlten pudding rühren. das ganze gibt dem pudding eine frische und dezent säuerliche note. kann man auch mal einfach so probieren statt normalen pudding - schmeckt fantastisch! ja und beim unterrühren werden auch die letzten klümpchen eliminiert.
  • schlagsahne halbfest schlagen. warum nur halbfest? weil wir noch was mit der sahne machen müssen, bevor wir sie ganz steif schlagen, nämlich:
  • vanillezucker einrieseln lassen und erst dann die sahne steif schlagen.
  • abwechselnd gebäck, mandelsplitter, früchte, vanillepudding und schlagsahne in eine große glasschüssel einschichten. am besten mit einer dünnen schicht sahne obenauf beenden und nochmal mit ein paar mandesplittern dekorieren.
  • das ganze noch 2-3 stunden rasten lassen bevor man serviert.
ich würde mich freuen wenn irgendjemand sich mit "habs probiert, hat wunderbar funktioniert und schmeckt wirklich lecker" zurückmelden würde :-)

fröhliche weihnachten und gutes gelingen! und vor allem viel spass!




Sonntag, 22. Dezember 2013

ABGESANG AUF DIE KASSETTE

Abgesang: (gehoben) Ausklang, [wehmütiger] Abschied (www.duden.de)

ich habe mir heuer selbst ein weihnachtsgeschenk gemacht: einen tape-to-digital-converter. im prinzip ist das nichts anderes als ein walkman, den man einfach über usb am pc anschließt. natürlich war das ding recht billig, so billig, dass sogar schon ein teil davon kaputt ging, nämlich die verriegelung für den kassettendeckel. das stört mich aber nicht weiter, deswegen spielt das teil auch nicht anders ab.

natürlich hätte ich auch mein geiles tapedeck an den laptop anschließen können - wenn mir das mein bruder nicht zerstört hätte. naja, "zerstört" ist nicht ganz richtig. seit jahren steckt eine kassette drin und der auswurf lässt sich nicht mehr betätigen, geschweige denn dass sich irgendetwas abspielen ließen würde. ich möchte auch nicht daran herumbasteln, denn damit mache ich es garantiert nur endgültig kaputt, obwohl ich eigentlich ein händchen für solche basteleien hätte.

ich habe also meine freude damit meine uralten kassetten nun digitalisieren zu können. naja, alle kassetten, auch die neuesten, wobei die neuesten natürlich ein paar jahre zurück liegen. die letzte von mir aufgenommene kassette stammt, glaube ich, aus dem jahr 2003 oder 2004. jedenfalls hörte ich damit auf, als es möglich wurde nahezu jeden song auf mp3 zu bekommen, man sich selbst cds brennen konnte und ich mir einen cd-walkman kaufte um damit im auto musik zu hören. später dann hörte ich mp3s vom handy, inzwischen vom usb stick oder gebrannten cds. doch befriedigt hat mich das nie wirklich. 

als ich noch kassetten hörte, hatte ich mir das geschickt organisiert. ich hatte immer einen kassettenkoffer mit ca. 40 kassetten dabei. vorne, wo ich auch während der fahrt bequem hingreifen konnte, lagen eine handvoll kassetten zum wechseln. wenn eine fertig war kam sie raus, wurde in ihre hülle gesteckt, und die nächste wurde in das autoradio geschoben. das ging sogar unterm fahren, mit gleichzeitig schalten, rauchen, kaffee trinken, lenken, telefonieren und wurstsemmel essen. im kassetten wechseln war ich profi. ich hatte also immer genug vorrat dabei um bis zum nächsten halt garantiert mit frischer musik beschallt zu werden. bei der nächsten gelegenheit wurde zum koffer gegriffen und die bereits gehörten kassetten wurden gegen ungehörte ausgetauscht. ich hatte auch ein system um bereits gehörte von ungehörten zu unterscheiden. meine kassettenhüllen waren nämlich ausnahmslos korrekt beschriftet, also ordnete ich bereits gehörte kassetten einfach mit der unbeschriebenen seite nach oben in den koffer ein. und so alle paar wochen nahm ich den koffer mit in die wohnung und tauschte die kassetten aus meinem riesigen fundus aus.

wie ich bereits schrieb, waren alle meine kassetten genau beschriftet. doch das war ja noch nicht alles, denn jede kassette bekam von mir ein bild als cover vorne drauf. als es noch wenige waren hatte ich das irgendwann einmal angefangen und bis zum bitteren ende durchgehalten. ich besitze also geschätzte 1.000 eigenhändig von mir becoverte kassetten!

man sieht also, in jede kassette wurde viel arbeit hineingesteckt. das fing ja schon beim aufnehmen an, vor allem bei aus dem radio aufgenommenen kassetten. bei von schallplatten, oder später cds aufgenommenen tapes war das keine große sache, man setzte sich hin und legte eben eine platte nach der anderen auf, dazwischen pause gedrückt, aufgenommene platte weg, neue drauf, platte gestartet, pause wieder entriegelt und weiter gings. so brauchte man nur ein paar minuten länger zum aufnehmen als die angegebene spieldauer. ganze alben nahm ich sowieso eher selten auf, da mischte ich die tracks lieber mit anderem material von anderen platten. ich weiss nicht warum, das war mir einfach so lieber. vermutlich weil ich nicht ständig das selbe hören möchte. nur ganz wenige alben kann und will ich mir im ganzen von vorne bis hinten anhören.

ja und wenn man von radio aufnahm war das natürlich noch aufwändiger, denn man musste immer bereit sein, sich direkt vor das gerät setzen und aktiv mithören, mit glück im richtigen moment die pause loslassen um den anfang richtig zu erwischen, wenn man das ende nicht richtig erwischte war das halb so schlimm, dann spulte man einfach kurz zurück und stellte das band an die richtige stelle an der es dann weitergehen sollte. manchmal brauchte man für ein tape mehrere tage oder wochen, manchmal konnte man an einem abend gleich mehrere kassetten verbraten. je nach musikprogramm.

nebenbei musste man natürlich die titel notieren und diese dann später aufs inlay schreiben. für mich selbst schrieb ich immer nur die titel auf, nie den interpreten, denn ich hatte einfach nur selten platz dafür. nur wenn ich für andere leute aufnahm tat ich mir die arbeit an und notierte titel UND interpreten - und das wurde dann auch in verschiedenen farben ins inlay geschrieben. natürlich bekamen auch geschenkte tapes ein cover.

ja und für diese cover war ich ständig auf der jad nach geeigneten bildern. massenweise meuchelte ich zeitschriften, zerfledderte und zerschnipselte sie, nur um dämliche kleine bildchen für dämliche kleine musikkassettenhüllen zu erhalten.

natürlich konnte ich auch den hüllenrücken nicht so akzeptieren wie er war, nein der musste weiss sein. für meine wiederkehrenden rubriken (radio, dancefloor, extraordinary und diverses) hatte ich bereits vorbereitete schnipsel (anfangs noch mit schreibmaschine, später aus dem drucker des pc). für anderes wurde einfach ein stück weisses papier aufgeklebt und dann von hand beschriftet.

also nochmal: erst wurde die kassette aufgenommen, dann wurde das inlay beschriftet, der rücken aufgeklebt und beschriftet (die rubriken wurden anfangs nummeriert, später kam dann das datum drauf), natürlich auch die kassette selbst (oft mit aufklebern) beschriftet, und zu guter letzt das cover ausgesucht, aufgeklebt und zurechtgeschnitten. und voilá, da war sie, die kassette die meinen ansprüchen genügte.



und jetzt vergleichen wir das mal mit heutigen verhältnissen: ich suche files aus, kopiere sie entweder auf einen usb stick, oder brenne eine oder mehrere cds - und das wars. das ganze dauert einige wenige minuten. ich höre mir ja nicht mal mehr an was ich da an musik kopiere, denn ich muss sie ja nicht mehr mühsam vorher aufnehmen. von irgendwelchen beschriftungen oder gar cover ist keine rede mehr. und damit habe ich material für die nächsten wochen, wenn nicht gar für monate. 

dazu kommt noch, dass ich die files entweder nur der reihe nach anhören kann, was dann irgendwie öde ist, weil sie dann einfach alphanumerisch abgespielt werden, oder per zufall. der random modus ist eigentlich auch wieder blöd, da sich nur die wenigsten autoradios merken welche titel bereits gespielt wurden. sie merken sich zwar welcher titel gerade dran war, mit viel glück sogar an welcher stelle man gerade war, aber das wars dann. man weiss im random modus nie wann man die ganze liste eigentlich durchgehört hat. und ja, das nervt mich. fast noch mehr als sie der reihe nach anzuhören.

"ja aber bei der kassette hast du ja auch einen festen ablauf" wird der leser nun einwenden. ja, das stimmt natürlich. in der regel habe ich eine bis eineinhalb stunden (ganz selten auch mal ein bisschen weniger, oder mehr) fixes, nicht änderbares (oder nur durch kassettenwechsel änderbares) programm. doch was dann als nächstes dran kommt bleibt wiederum ziemlich offen. sogar wenn ich meine handvoll kassetten bereitliegen habe ist ja noch lange nicht festgelegt welche ich tatsächlich als nächstes dran nehme.

"ja, aber dann brenn dir doch cds" könnte nun als nächster einwand kommen. leute, seid doch mal ehrlich zu euch selbst: eine cd ist im grunde viel unhandlicher als eine kassette. zudem würde ich mir niemals die arbeit antun den selben aufwand für eine gebrannte cd zu veranstalten, wie ich es für eine kassette getan habe. einerseits weil auch hier der akt des aufnehmens wegfällt, andererseits, weil es ungleich schwieriger ist passende bilder im cd-format zu finden. und nein, ausdrucken kommt nicht in frage! als ich anfing cds zu brennen habe ich es versucht, die ersten 3-4 stück machten noch spass, aber dann fing es an zu nerven.

"aber cds und mp3s klingen doch viel besser als die verrauschten und dumpfen kassetten" käme nun als weiterer einwand in betracht. ja, das stimmt natürlich. andererseits machen genau diese fehler den reiz der von radio aufgenommenen kassette aus. man hat dropouts, es fahlen anfang und ende, der moderator quatscht rein, man bricht mitten drin ab, oder steigt erst mittendrin ein, es gibt stücke von denen ich auch nach 25 jahren noch nicht weiss was das ist und wie der interpret heisst... ich kanns nicht erklären... genau das ist es einfach was mir an der ganzen geschichte gefällt. man spürt den aufwand den man damit hatte. jeder affe kann ein file von hier nach da verschieben, aber 60 minuten musik aus 3 tagen radioprogramm extrahieren kann er nicht.

natürlich werde ich nicht alle meine kassetten digitalisieren, das wäre ja hirnverbrannt, wenn ich die cds, die ich irgendwann mal auf kassette gebannt habe, nun aber schon längst in gerippter form als mp3 auf meiner festplatte liegen, nun ein weiteres mal digitalisiere. die meisten meiner vinylplatten habe ich ebenfalls schon in mp3 form vorliegen und was nioch fehlt wird irgendwann mittels usb-plattenspieler digitalisiert. es werden also nur die kassetten die aus dem radio aufgenommen wurden kopiert.

hab ich nen knall? "ja natürlich!" rufe ich mit begeisterung aus! und ich bin ganz glücklich damit!

und wenn ich mit meinen digitalisierungen fertig bin, suche mir leute die kassetten zu würdigen wissen, und werde meine umfangreiche sammlung verschenken. wegschmeissen möchte ich sie nicht, denn da steckt einfach viel zu viel arbeit drin.

voranmeldungen für potentielle abnehmer werden gerne entgegen genommen!

Freitag, 20. Dezember 2013

X-MAS TAPES

alle jahre wieder mache ich "weihnachtstapes". einfach weil es mich in stimmung bringt und ich die lieder mag. es handelt sich also um eine höchst persönliche auswahl meiner lieblingsweihnachtslieder. und ja, auch "last christmas" ist irgendwo dazwischen dabei ;-)

wer möchte, kann sie sich nicht nur anhören sondern auch hier downloaden.

nach den feiertagen wird der link allerdings nicht mehr funktionieren, darum gibt es die tapes auch dauerhaft, jedoch nur zum anhören:


blastixmas 2013 01

blastixmas 2013 02

blastixmas 2013 03

blastixmas 2013 04 




Mittwoch, 11. Dezember 2013

KANNST DU NICHT WAS ANDERES SPIELEN?

dieser text stammt (leider) nicht von mir! er KÖNNTE aber von mir stammen, doch um ihn als meinen eigenen auszugeben, müsste ich erst einmal die groß/kleinschreibung eliminieren und zweitens +Michael Mittner bestechen, denn von ihm stammt er ursprünglich. © 2009 oder so....


Die Party hat gerade angefangen. Der Club ist noch eher spärlich gefüllt. Ich stehe am DJ-Pult und spiele ein paar gemütliche Minimal-Nummern als Warmup. Eine nicht unattraktive junge Dame anfang zwanzig oder so kommt zu mir und – eh klar – will natürlich andere Musik haben.

"Kannst du nicht was anderes spielen?"

Das Zusammenstellen von Setlists, die Auswahl der Tracks und das Durchhören der Sammlung nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Da ich vor kurzer Zeit bei einem Festplattencrash meine sortierte MP3-Sammlung verloren habe und alles neu sortieren musste, habe ich nur einen USB-Stick mit 140 Minimal-Techno-MP3s mit. Gut, auf der Festplatte habe ich, da ich ja ein interessierter Musik-Snob bin, noch ein paar MP3s (zwei Jazz-Sampler, ein Album von Primus, drei Alben von The Mars Volta, den Nussknacker von Pyotr Ilyich Tchaikovsky und ich glaube noch Depeche Mode oder so). Ob sie mit Tchaikovsky einverstanden wäre?

"Irgendwas, wo man tanzen kann."

Also eher kein Tchaikovsky. Ausserdem vermute ich, dass der Satz "Irgendwas, zu dem ich tanzen will" auf dem Weg vom Gehirn zum Mund einige unvorhergesehene Veränderungen durchlaufen hat; ich habe schon von Leuten gehört, die es schaffen, zu Techno zu tanzen. Eigentlich kann das jeder, der nicht gerade im Rollstuhl sitzt. Und selbst Rollstuhlfahrer können oft noch mit dem Kopf im Takt nicken. Ausser Stephen Hawking. Aber der hat dafür einen Synthesizer in seinen Rollstuhl eingebaut. Stephen Hawking rockt!

"Vielleicht Hiphop?"

Gut, na dann ist ja alles klar. Welchen Hiphop? East Coast? West Coast? Old School? Rap? Gangster? Vielleicht deutschen Hiphop? Oder doch lieber R'n'B? Oder eines der vielzähligen anderen Micro-Genres, die es gibt? Mich beschleicht der leise Verdacht, dass diese junge Dame Jurassic 5 oder Kinderzimmer Productions für abstrakten Jazz halten würde. Also definitiv kein Tchaikovsky. Ich beschliesse, ihr die näheren Umstände meiner leider etwas eingeschränkten Auswahl näherzubringen.

"Sorry, aber ich hab nichts anderes da."

Gut, technisch gesehen stimmt das nicht. Aber da ich bereits den nächsten Übergang vorbereitet habe ist es mir jetzt schlicht und ergreifend zu mühsam, jetzt noch den Nussknacker zu cuen. Ich wüsste eh nicht, ob sie lieber Drosselmeyers Bescherung oder Klärchen und der Prinz hören will. Und der Blumenwalzer ist im 3/4-Takt, das kann ich ihr vermutlich erst recht nicht zutrauen. Ich blicke auf den Laptop: Noch 3 Minuten Zeit.

"Irgendwas zum Tanzen?"

Ich weiss, ich weiss, es ist Klischee, aber bei meinen zahllosen abendlichen Eskapaden, die mich einen bunten Querschnitt moderner Subkulturen erleben lassen haben, hat sich Zahl um Zahl eines bestätigt: Tanzen auf Hiphop-Festen bedeutet, dass kleinere Grüppchen aus 4-8 Personen, die Kleidung für 20 Personen am Leib tragen, auf der Tanzfläche herumstehen und sich gegenseitig ansehen, als würden sie nur darauf warten, wer als erster die Halbautomatische aus der Jackentasche zieht. Da auf der Tanzfläche bereits zwei Wagemutige begeistert herumhüpfen, denke ich mir, dass die momentane Musikwahl doch angemessen ist. Und letzten Endes könnte ich sie ja doch nicht ändern.

"Kannst du nicht vielleicht ein bisschen Hiphop spielen?"

Menschen zeichnen sich durch die Tatsache aus, dass sie Sinneswahrnehmungen durch einen Filter wahrnehmen. Wenn man zum Beispiel annimmt, dass die Welt böse ist, nimmt man eher Tatsachen wahr, die diese Annahme unterstützen. Vielleicht, denke ich mir, ist bei ihr so ein Filter aktiv. Vielleicht der Filter, dass sich alles um Hiphop dreht. Ich gehe jetzt mal einfach davon aus, dass mein "ich hab nichts anderes da" auf dem Weg in ihre Wahrnehmung zu "ich hab nichts anderes da ausser Hiphop" verzerrt wurde und entscheide mich, auf den wahren Sachverhalt explizit hinzuweisen.

"Ich hab keinen Hiphop da, echt."

Ehrlich. Ja. Wirklich!

"Aber hast du nicht irgendwas, wo man tanzen kann?"


Der geneigte Leser möge mir verzeihen, wenn ich hier ein wenig abkürze. Wir haben diese Schleife (Tanzen? Hiphop? Ne, nix anderes da.) noch drei- oder viermal wiederholt. In der Psychologie gilt es ja als Zeichen des Wahnsinns, wenn man immer wieder dasselbe macht und sich dabei jedes Mal ein anderes Ergebnis erhofft. Angesichts dieser bestürzenden Tatsache beschliesse ich, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, in dem ich auf etwas zurückgreife, das 100%ig funktionieren wird: Logik. Echt, was kann dabei schiefgehen?

"Schau: Wenn ich kein Feuerzeug habe, kann ich kein Feuer machen. Wenn ich keine andere Musik habe, kann ich keine andere Musik spielen."

Ich triumphiere innerlich ob dieser Meisterleistung. In dieser Extremsituation eine derart greifbare Analogie aus dem Ärmel zu schütteln, ja, das ist ein wahrer Triumph der Argumentation. Wäre Sokrates neben mir gestanden, er wäre in Freudentränen ausgebrochen und hätte meine Füsse geküsst und darum gebeten, mein Schüler sein zu dürfen. Ich höre Fanfaren; ein güldenes Licht gleisst von der Decke und die grossen Denker der Renaissance winken mir von einer Wolke aus fröhlich zu. Ein kurzer Blick auf den Laptop: Noch 2 1/2 Minuten. Zuversicht glüht wie ein züngelndes Flämmlein in meiner Brust; dieser Kelch ist wohl an mir vorübergegangen. Und das, im Gegensatz zur ÖBB, rechtzeitig!

"Ich weiss schon, dass du mich nur loswerden willst. Aber du bist so hartnäckig! Kannst was anderes spielen?"

Galileo sieht mich traurig an und mit einem leisen Fump verschwindet die Wolke wieder. Mir wird schlagartig die Achillesferse meiner Strategie klar. Ich erzittere bei dem Gedanken daran, auf alle Ewigkeit in diesem Loop gefangen zu sein, wie Sysiphos immer und immer wieder erklären zu müssen, dass ich keinen anderen Sound da habe. Ich sterbe innerlich ein klein wenig und altere äusserlich um sicher 10-15 Jahre.

Ausserdem ist es zumindest diskutabel, wer hier hartnäckig ist.

Der Rest des Gesprächs verliert sich in einem mentalen Nebel aus Angst, Schmerz und purer Verzweiflung. Am Ende verspreche ich ihr, etwas anderes zu spielen, da mir schön langsam die Zeit ausgeht. Immerhin war ich ja mittendrin, einen Übergang zu machen. Als sie geht, sehe ich an ihrem traurigen Blick, dass sie weiss, dass ich nichts anderes spielen werde. Aber trotzdem will sie nicht ohne ihren Pyrrhussieg ihr selbsterklärtes Schlachtfeld verlassen. Ich sehe ihr nach, schüttle den Kopf und mache meinen Übergang.

Eigentlich, denke ich mir, verstehe ich nicht, was sie an Techno auszusetzen hat. Weil bei Techno hört man ja auch immer nur den gleichen Loop.

Sonntag, 8. Dezember 2013

AUTOFAHREN UND WAS EINEM DABEI SO BEGEGNEN KANN

es gibt ja so einige hassobjekte und schreckgestalten, die einem im täglichen strassenverkehr begegnen können.

vor allem im frühjahr sind es die bauern mit ihrem traktoren. im schlimmsten fall morgens und abends mit einer herde kühe die auf die weide getrieben wird. und im herbst dann wieder das selbe spiel mit den kuhherden. und den ganzen rest des schneefreien jahres über kriechen sie mit ihren traktoren vor einem her. nun gut, das ist deren job. sie müssen es tun und im grunde bin ich ganz froh, dass es bauern gibt. trotzdem nerven sie.

im winter sind es schneepflüge und schneeräumungsdienste. ja, natürlich sind auch die notwendig, aber warum immer gerade dann wenn ICH unterwegs bin? ganz gerne auch auf der autobahn, dort fahren sie zu zweit, denn der linke schiebt dem rechten den schnee hinüber, und der rechte schupft dann alles ganz von der autobahn. überholen ist also entweder unmöglich, oder einfach nur hirnrissig und lebensgefährlich. naja, wie gesagt, es muss sein, trotzdem nervt auch das extrem.

auch strassenreinigung finde ich extrem lecker. nur komisch,d ass die immer dann unterwegs sind, wenn es sowieso gerade regnet - und das auch noch irgendwo mitten in der pampa und nicht direkt in der ortschaft.

von wohnmobilen, wohnwägen und sonstigen touristen die bei jeder kuh auf der wiese nahezu in ohnmacht fallen möchte ich gar nicht erst anfangen.

dann haben wir da noch den korinthenkacker, den pensionisten, den jungen rowdy, den business-rowdy, ganz bewusst provokativ erwähne ich nun auch noch die frau mitsamt der unterkategorie winzige türkin im riesigen merzedes kombi.

der korinthenkacker (wer diesen ausdruck nicht kennt klickt hier) fährt in der regel ein betont "vernünftiges" fahrzeug. meistens einen vw polo oder ähnliches. er sitzt aufrecht in seinem wagen, sitz ganz nach vorne, lenkrad nahezu auf der brust, das auto ist blitzsauber und jede noch so kleine oder roststelle wurde penibel ausgebessert. es kann einem kaum etwas besseres passieren, als einen gebrauchtwagen von einem korinthenkacker kaufen zu können, denn an solch einem wagen ist alles tiptop, garagengepflegt, natürlich nichtraucherwagen und bis zum bitteren ende wurde jeder verdammte service und vorgeschriebene ölwechsel durchgeführt. das einzig blöde an solch einem wagen ist, dass er nicht anständig fährt, denn er wurde nie richtig eingefahren, da sich korinthenkacker auch penibel an sämtliche geschwindigkeitsbeschränkungen halten, und seien sie auch noch so unsinnig. zudem muss ja benzinverbrauchsschonend gefahren werden. wenn man also das erste mal mit solchen einem wagen ausfährt, kann man sich darauf einstellen, dass überholvorgänge nahezu unmöglich und steigungen fast unpackbar sind, da die karre einfach nicht zieht. wie denn auch? das gaspedal wurde vermutlich nie vollkommen durchgetreten. und noch eine blöde eigenschaft haben korinthenkacker an sich: sie GLAUBEN nur alles richtig zu machen, tun es aber im endeffekt ganz und gar nicht. wenn zum beispiel jemand in einem polo beim einbiegen in den kreisverkehr blinkt, beim ausfahren aber nicht, wenn solch einer auf der landstrasse mit 70 dahinzuckelt, aber mit den selben 70km/h durchs dorf rast, dann ist das unter garantie ein korinthenkacker.

die pensionisten sind den korinthenkackern sehr ähnlich, mit dem unterschied, dass sie sich oft von ihrer abfindung endlich mal ein richtiges auto gegönnt haben. und damit wird die ganze sache noch gefährlicher, denn meistens können sie mit ihrem 150ps starken schlachtschiffausmaße annehmenden merzedessen, bmws und ähnlichen ungetümen nicht umgehen. so kriechen sie also weiterhin verkehrsbehindernd dahin, mit dem unterschied, dass sie mit ihren ubooten mehr platz brauchen als vorher. das wirkt sich ausserdem auch auf die parkplatzsituation aus. erstens brauchen sie ewig bis sie eingeparkt haben, zweitens stehen sie dann in der regel völlig bescheuert in der parkbucht. und zu all dem kommt dann auch noch die langsamere reaktion und die ständige verwirrung.

der junge rowdy ist der bekannteste autofahrertyp. gerade erst führerscheinb gemacht und gleich ein heisses getuntes teil gekauft. kofferraum ist nicht wichtig, darum kommen dort subwoofer, nitroflasche und sonstige technik hinein. ausserdem steckt man noch weitere tausende von euro in den wagen, damit er geil aussieht. naja, ER findet, dass seine karre geil aussieht, ICH kann es nicht nachvollziehen. die eine oder andere tuningmaßnahme mag ja durchaus sinnvoll gewesen sein und ein paar ps mehr oder meter an bremsweg weniger gebracht haben. doch nützt das alles nichts wenn man fährt wie die letzte sau. da unterscheiden sie sich nicht sonderlich von den pensionisten. wer mit seinem gerät nicht umgehen kann, kann es logischerweise auch nicht richtig einsetzen. die allerschlimmsten exemplare verschwinden ja dann meistens sowieso durch die natürliche auslese und enden am nächsten baum oder brückenpfeiler. nur schade, dass sie dabei auch oft genug unbeteiligte und unschuldige mitnehmen. zum glück sind die jungen rowdys meistens dann unterwegs, wenn ich es nicht bin

der business-rowdy ist ein ehemaliger junger rowdy, der es geschafft hat zu überleben. vermutlich auch deshalb, weil er dann doch ein bisschen talent fürs fahren entwickelt hat. nun hat er es aber auch geschafft einen gutbezahlten job zu ergattern und sich endlich ein auto zu kaufen, das er nicht mehr extra tunen muss, es reicht ihm wenn an seinem bmw ein dezentes "m" geschrieben steht, oder "amc" auf dem merzedes und blinkt dich unweigerlich auf der autobahn von hinten an. völlig egal wie schnell man selbst gerade unterwegs ist, er ist schneller, völlig egal ob ein platz machen überhaupt möglich oder sinnvoll wäre, er will vorbei. fahren hat er ja inzwischen vermutlich gelernt, nur das einparken bereitet immer noch probleme. business-rowdys parken wo sie wollen, wann sie wollen und wie sie wollen, denn sie sind wichtig und haben keine zeit für solchen unnützen firlefanz wie zb "normal" einparken ohne gleich 3 plätze zu belegen. gerne stehen sie beim supermarkt direkt vor dem eingang, so dass man ihnen am liebsten den vollen einkaufswagen in die seite rammen möchte, oder auch gerne auf behindertenparkplätzen. man müsste ihnen vielleicht mal sagen, dass geistige behinderung nicht zum parken auf behindertenüparkplätzen berechtigt, aber vermutlich ist ihnen das völlig egal. wenn ich hier schreibe, dass business-rowdys nur bmw und merzedes fahren, dann stimmt das nicht. sie fahren auch audi. von volvos, opels, fords, volkwagen, citroens, also kurz von allen anderen werde ich so gut wie nie angerüpelt, die stehen auch immer normal auf parkplätzen rum.

und nun zu den frauen. und haltet jetzt erst mal die luft an, meine damen, ich sage NICHT dass frauen generell nicht fahren oder einparken können. der großteil kann das sehr wohl. ich sage nur, dass wenn sich jemand im verkehr oder beim einparken dämlich anstellt und weder pensionist, korinthenkacker oder tourist ist, es sich immer um eine frau handelt. weibliche rowdys sehe ich jedoch nie, weder junge, noch business, noch sonstige, das halte ich ihnen zugute.

und dass die winzigen türkenmuttis im riesigen merzedes kombi ihres mannes probleme beim fahren haben, weil sie nicht über das lenkrad hinaussehen, ist auch logisch. im grunde muss man sie ja bewundern, dass sie sich damit überhaupt auf die strasse trauen - und dass ER sie lässt. aber ehrlich gesagt gibt es das in allen ausprägungen. winzige frauen sollten einfach auch besser winzige autos fahren. punkt.

bei all dem blieb bisher die rätselhafteste kategorie der seltsamen autofhrer unerwähnt, nämlich die fahrer mit hut.

es zählt zu den modernen mythen, dass autofahrer mit hut mit vorsicht zu genießen sind. und seltsamerweise stimmt diese beobachtung auch. das ist aber ganz logisch. pensionisten haben oft und gerne hüte auf, korinthenkacker ebenso.

der auslöser für diesen blog war mein eigener hang dazu autofahrer mit hut zu sein. ich liebe hüte. im sommer strohhut, im winter einen wetterfesten hut. und zum anzug einen stylischen. und ich neige dazu die hüte auch beim autofahren zu tragen, vorausgesetzt das auto, bzw. der raum zwischen kopf und dach lässt es zu. in den letzten jahren ließen es meine autos nicht zu, doch seit kurzem fahre ich ein auto, in dem es wieder möglich ist hut zu tragen. und das auto passt auch zu einem fahrer mit hut, fiel mir kürzlich auf. die ausmaße eines mittleren ubootes und zu viele ps, hunderttausend komfort-kinkerlitzchen (inkusive sitzheizung *rrrrrrr*) und dazu auch noch eine anhängerkupplung. so fragte ich mich, ob ich enn nicht selbst inzwischen zu einem typischen fahrer mit hut geworden bin, der fährt wie der erste (oder wahlweise letzte) mensch auf erden, es selbst aber nicht mitbekomme.

nach reiflicher überlegung und selbstbeobachtung kam ich zu dem schluss NEIN, bin ich nicht! ICH doch nicht! niemals! auf gar keinen fall! neeeiiiinnnnn!!!!!!!!!!!

nur alle anderen fahren wie arschlöcher.