Mittwoch, 30. März 2016

LAUREN GROFF - DIE MONSTER VON TEMPLETON



habt ihr euch schon mal eine cd (oder lp) gekauft, nur weil euch das cover oder ein bestimmter song darauf gefallen hat, und dann wart ihr enttäuscht, weil es zwar im besten fall ok, aber eben absolut nicht das erwartete war? oder, anderes beispiel: habt ihr euch schon einmal in einem restaurant ein euch bis dahin unbekanntes gericht bestellt, und dann war es zwar das was auf der karte stand, aber trotzdem absolut nicht nach euren vorstellungen? dann ist es euch sicher auch schon mal was ähnliches mit büchern passiert. man liest eine rezension, oder nur den titel, oder man mag das cover und den klappentext, aber dann ist es irgendwie was völlig anderes. genau das ist mir mit diesem buch passiert.


das buch:

eigentlich hätte mich ja das in den beschreibungen immer wiederkehrende wort "familie", mal als "familiensaga", mal als "familienschwarte", besser in alarmbereitschaft setzen sollen, tat es aber aus unerfindlichen gründen nicht. vermutlich blendete mich das "monster" im titel - und dass stephen king das buch ansgeblich gut fand. ich war traurig als das ende des romans in sicht kam heißt es von ihm. nun ja, ich war eher erleichtert als sich das ende endlich abzeichnete.

dass die tatsächlichen monster von templeton eigentlich menschlicher natur sind, dämmerte mir spätestens dann, als immer klarer wurde, dass das eine und einzige im buch vorkommende monster eigentlich gar keines ist, dass es von dem ganzen familiensagagedöns total in den hintergrund gedrängt und zur absoluten nebenfigur degradiert wird - und dass es in der einzahl bleiben wird.

doch eines muss ich der autorin lassen: sie versteht es erstklassig in verschiedenen stilen zu schreiben und damit verbundene denkweisen nahezubringen. das buch wimmelt nur so von tagebüchern, briefen und historischen berichten. doch zu keinem zeitpunkt fand ich es spannend oder gar mitreißend, erst recht nicht interessant.

vielleicht liegt es zum wiederholten male daran, dass ich eben so meine probleme mit autorinnen und jenen dingen von denen sie meinen dass sie für die geschichte und den leser interessant wären habe. nennt mich bibliomachophil oder auch literaturchauvinist. es ist nun mal so und ich stehe dazu. aber niemand kann mir nachsagen ich würde es nicht immer wieder mal versuchen.

stephen king hätte das kaum beklemmender hinkriegen können meint jutta person im klappentext. wollen wir wetten? von beklemmung gab es keine spur! sogar ICH bekomme das beklemmender hin! da trifft es ein liebevolles trostbuch und ein wahrer freund schon eher, das meint nämlich die zeitschrift "freundin" über die monster von templeton.

und genau an diesem punkt setzt meine empfehlung an: wer gerne die freundin, brigitte, oder von mir aus auch die emma liest, hat vermutlich freude an dem buch, für stephen king fans gilt eher die prämisse kill it with fire


das lesezeichen.

keine ahnung woher ich dieses lesezeichen habe. mir gefallen aber die farben. oft passt ja aus gründen die nur das universum kennt (denn ich suche das lesezeichen niemals aus, die stecken alle hintereinander und das vorderste wird verwendet, bzw. das gerade verwendete wird hinter wieder hineingesteckt) das lesezeichen farblich oder thematisch zum buch, doch dieses passt ebensowenig zum buch wie es in diesem fall der leser getan hat.


Sonntag, 20. März 2016

VON DER WEIGERUNG PERFEKT ZU SEIN

ich lehne es kategorisch ab perfekt sein zu müssen! perfekt zu sein, bzw. etwas perfekt zu machen ist anstrengend. es kostet kraft, verlangt viel konzentration und raubt enorm viel zeit. und das alles für ein ergebnis, das nur ein quentchen besser ist als ein eben nicht ganz so perfektes.

natürlich gibt es situationen in denen perfektionismus nicht nur gefragt, sondern auch enorm wichtig ist. doch ich bin weder chirurg noch rakenwissenschaftler, in meinem leben ist perfektion eher sowas wie ein bonus oder luxus, weil es in den allermeisten fällen völlig wurscht ist, ob wasauchimmer nun absolut perfekt, oder eben "nur" sehr ok ist.

ich bin ein großer anhänger des pareto prinzips. für all jene denen dieser begriff nichts sagt kommt heir eine kurze erklärung: das pareto prinzip besagt, dass man in 20% der gesamtzeit eine sache zu 80% erledigt hat und für die restlichen 20% die anderen 80% der gesamtzeit benötigt. man braucht also zum beispiel 20 minuten um den teig für einen kuchen zusammenzurühren und dann bäckt er 80 minuten im rohr.


ich bin immer auf der suche nach einer möglichkeit diese 80% aufwand um die restlichen 20% auch noch abzudecken entweder ganz, oder zumindest teilweise zu verkürzen. meistens läuft es darauf hinaus, dass ich eben nicht ganz so perfekte arbeit abliefere, dafür jedoch sehr viel schneller bin. dieses risiko nehme ich bewusst in kauf, da es sich meiner meinung nach sehr wohl rentiert, denn meistens ist es überhaupt nicht nötig perfekt zu sein. selbst wenn es wichtig wäre perfekte arbeit abzuliefern kann es sich dennoch rentieren, da man in der selben zeit fünf mal mehr schafft, als wenn man auf perfektionismus beharren würde - mal so über den daumen gepeilt.

natürlich gilt das nicht für bereiche in denen es lebensgefährlich werden kann wenn man keine perfekte arbeit abliefert, oder eine nicht perfekt ausgeführte arbeit all die andere arbeit zunichte macht. doch manchmal kann man damit tatsächlich viel zeit und ärger sparen. vor allem seine eigene zeit und seinen eigenen unnötigen ärger.

doch ich muss auch zugeben, dass mir diese weigerung alles perfekt machen zu müssen manchmal sehr wohl auf den kopf fällt, und zwar genau dann, wenn mir eben nicht bewusst war, dass mein unperfektionismus einen rattenschwanz an mehr zeitaufwand und mehr arbeit nach sich ziehen kann, manchmal kostet es auch einfach geld. da mir meine zeit jedoch sehr wichtig ist, nehme ich es eben in kauf, auch wenn es vielleicht ein klein wenig kurzfristig gedacht sein mag.

ich habe auch keinerlei ambitionen der erste oder beste zu sein, wobei oder worin auch immer. natürlich, sollte es ein mal der fall sein - und hin und wieder ist das trotz meiner faulheit so - dann freue ich mich, aber ich reisse mir kein bein aus um immer vorne mit dabei zu sein. mir ist dieser ständige wettkampf extrem zuwider, da wettkämpfe viel mehr frustrierte "verlierer" als glückliche sieger verursachen

so habe ich eben keine perfekte frisur, bin nie perfekt rasiert, bin nur höchst selten perfekt gekleidet, meine karriere ist genau so nicht vorhanden wie meine finanzen und mein auto ist sowieso nie perfekt. dafür bin ich oft genug perfekt entspannt *zwinker*