Mittwoch, 30. April 2014

MISANTHROPIE GALORE

telefon zum zweiten:

früher, als es noch nur festnetztelefone mit wählscheiben, später auch mit tasten gab, wusste man natürlich nie wer da gerade anrufte wenn es klingelte. als dann telefone mit display aufkamen und die technik fortschritte machte, häuften sich natürlich die fälle, in denen einfach nicht abgehoben wurde. doch auch das display nützte nicht viel, denn mindestens die hälfte aller anrufe geschahen immer noch anonym, da noch nicht jeder mit der neuen technik verbunden war.

heutzutage trägt man sein telefon immer bei sich, wenn man trotzdem einen anruf versäumt, dann benachrichtigt einen das telefon, oder die mailbox. die möglichkeit sich per ignorieren einfach zu verweigern hat man im grunde nicht mehr. sogar wenn das telefon aus ist, bekommt man nachricht über versäumte anrufe, sobald das telefon wieder eingeschalten wird.

früher gebot es die höflichkeit sich zu melden wenn das telefon klingelte, trotzdem hatte man die option es zu ignorieren. war es wichtig, so wurde man sicher ein weiteres mal angerufen. heute gebietet die höflichkeit, bzw. der gesellschaftliche konsens zurückzurufen, wenn man einen anruf verpasst hat. doch genau diesen zwang empfinde ich umgekehrt wieder als unhöflich. es gibt menschen die ich einfach nicht zurückrufen möchte, weil ich mit ihnen schlicht und einfach nicht reden will.

ebenso nervig finde ich die heutige praxis, dass man bei rückruf in größeren firmen oder institutionen sehr oft erst mal in einem anonymen callcenter landet. die leute dort haben natürlich keine ahnung worum es geht und tun im grunde nichts anderes, als weiterzuverbinden. oft genug wissen die emnschen dort nicht einmal wer sie selbst sind, da sie ja diese dienste für mehrere firmen gleichzeitig anbieten, wenn man selbst nicht weiß von wem man angerufen wurde wird es schwierig, da kann man dann nur noch die nummer durchsagen. aber genau das ist der zeitpunkt zu dem ich am liebsten wieder auflegen möchte, denn wenn ich schon zurückrufe, dann erwarte ich mir, dass das andere ende weiß wer es selbst ist und es mir auch mitteilt.

am allermeisten nerven mich anrufe mit unterdrückter nummer. heutzutage gibt es glaube ich keinen einzigen telefonteilnehmer mehr dessen nummer nicht am display ersichtlich wäre. vielleicht bei telefonzellen, keine ahnung, doch wer telefoniert denn noch heute noch aus einer telefonzelle? wer anonym anruft hat entweder etwas zu verbergen, oder ist einfach nur dämlich. mit beiden arten von menschen möchte ich nichts zu tun haben, also hebe ich ganz konsequent bei anrufen durch unterdrückter nummer nicht ab.

ja, ich bin so komisch.


ähnlich halte ich es auch mit der türklingel. ich bekomme keinen unangekündigten besuch. und wer mich gut genug kennt um mich zu besuchen hat auch meine telefonnummer und kann anrufen, sollte er vor verschlossener tür stehen. läuft nur blöd, wenn er dann mit unterdrückter nummer anruft, dann hat er pech gehabt.

die einzige gelegenehit zu der ich auch ohne angekündigten besuch die tür öffne, ist wenn ich ein paket erwarte. alle anderen wollen nur wieder was von mir, zeugen jehovas, irgendwelche rotkreuzsammler, die feuerwehr und die dorfmusik wollen mir karten zum ball verkaufen, den ich sowieso nie beuche, der gerichtsvollzieher *g*......

nochmal: ja, ich bin so! griesgrämig, unkommunikativ, eigenbrötlerisch und misanthropisch.


Dienstag, 29. April 2014

WENN DIE TARDIS ANRUFT

ein kurzer ausflug in die niederungen der oberflächlichkeit: thema klingeltöne!

ich las heute folgenden witz, nein eigentlich ist es kein witz, sondern... naja, seht selbst:




wie komme ich hierbei auf klingeltöne? na, ganz einfach: mein standardklingelton ist derzeit der tardis-sound. nun, nicht nur derzeit, sondern schon seit... hm... ca. einem jahr. und seit ich diesen klingelton habe warte ich auf den einen magischen moment, an dem ich zur rechten zeit am rechten ort angerufen werde und einem wildfremden menschen einen "moment of nerdyness" bescheren kann.

und warum warte ich auf diesen augenblick? weil ich mir selbst solch einen augenblick wünschen würde. es ist nun mal so, dass immer noch nur sehr wenige menschen die serie doctor who kennen. das liegt vor allem daran, dass sie im deutschen sprachraum de facto nicht gesendet wird, bzw. nur so gut versteckt, dass sie von der masse nicht wahrgenommen wird. es gab einen kurzen lichten moment bei, ich glaube es war pro7, vor ein paar jahren, als die erste staffel des neuen dr. who samstag nachmittags ausgestrahlt wurde. doch nicht lange, und die serie wurde wieder versteckt. inzwischen sind wir bei staffel 8, bzw. kommt jetzt die neunte staffel und weit und breit kein licht am horizont. doch irgendwo und irgendwann muss dr. who auf deutsch gesendet werden, denn sonst hätte ich nicht alle staffeln auf deutsch raubkopieren können *hrhr*. ich komme nur nicht dahinter auf welchem sender. vermutlich syfy oder fox serie oder ähnliches.

der punkt ist, dass wie bereits geschrieben, immer noch kaum jemand dr. who kennt, ausser die üblichen verdächtigen, die nerds. ergo weiss auch so gut wie niemand wie die tardis klingt. ich möchte jetzt nicht lang breit herumerklären was die tardis ist und warum der klang so speziell ist, informiert euch einfach bei onkel google, wenn ihr es nicht wisst, aber unbedingt wissen wollt. es hätte bereits einige momente gegeben in denen mein telefon in aller öffentlichkeit nach tardis klang, doch es gab nie irgendwo den moment des erkennens, kein überraschtes, erstauntes oder freudiges gesicht, kein augenzwinkern, kein erhobener daumen, einfach nichts. ich weiss, dass es kein erkennen gab, denn hin und wieder passiert mir das nämlich doch, jedoch nur bei bestimmten nerdigen t-shirts wenn ich sie trage.

das heutige thema ist also eigentlich der magische moment, in dem sich zwei nerds an gewissen dingen erkennen und sich darüber freuen, so ähnlich wie biker die sich ja immer grüßen wenn sie aneinander vorbeifahren. wobei mir das ein wenig rätselhaft ist, denn als eingeschworener biker grüße ich doch normalerweise keinen abenteuerlustigen banker auf seiner protzigen goldwing der nun meint er hätte die große freiheit geschnuppert, weil er mal die räder unter seinem vehikel durchgezählt hat und draufgekommen ist, dass das teil doch wirklich nur 2 räder hat, oder einen reiskocherreiter im neongrünen ganzkörperkondom, der sowieso vor lauter nähmaschinen-gesinge und geschwindigkeitsadrenalin nichts mehr mitbekommt.

wie auch immer.....  um doch noch ein wenig zum ursprünglich ausgerufenen thema zurückzukommen: ich bin eigentlich ein treuer klingeltonanwender. wenn mir einer gefällt, dann verwende ich ihn jahrelang, über mehrere handymodelle hinweg. ich habe es tatsächlich geschafft meine klingeltöne seit 2005 aufzubewahren. und tatsächlich hatte ich viele jahre lang imemr den selben klingelton, nämlich ein ordinäres oldschool-telefonklingeln. ein richtiges "rrrrringggggg" - bis ich eben zur tardis wechselte. das selbe gilt für den sms-ton. seit fast 10 jahren habe ich den selben sms-ton, nämlich das geräusch eines in holz einschlagenden pfeils, namens "bulleye". ebenso gilt das selbe für den weckerton, ich werde seit jahren von engelschören geweckt.

das seltsame daran ist, dass ich im grunde eine riesige sammlung an klingeltönen habe, über jahre zusammengetragen und archiviert. einige werden zwar als extra zugewiesene töne für bestimmte menschen verwendet, wie zum beispiel das spooky "es ist für dich, daddy", auf wirklich gruselige weise von einer mädchenstimme gesprochen, das aus einem horrorfilm stammt, und natürlich gibt es immer wieder mal experimente, aber irgendwie bin ich dann doch konservativ. ja ich habe mir sogar selbst klingeltöne gebastelt, aus tracks meiner lieblingsband yello. eine zeitlang verwendete ich sogar einige davon, doch inzwischen bin ich davon wieder abgekommen.

ich suche jedoch schon lange einen uralten nokia-klingelton namens "rocket". als ich das nokia handy hatte liebte ich ihn, doch mit dem wechsel zu einem anderen handy war er für mich verloren. damals war es noch nicht möglich klingeltöne aufzubewahren, bzw. war ich zu blöd dazu.

und hier, für euch und für alle neugierigen, die tardis:



Montag, 28. April 2014

ZUKUNFTSVISIONEN ODER THE FUTURE IS NOW

stellen sie sich doch mal vor, sie müssten kein obst und gemüse mehr anbauen, keinen salat und keine kräuter, keine getreide, das man dann zum müller bringen muss um mehl daraus mahlen zu lassen, man müsste kein brot mehr selbst backen, keine tiere mehr großziehen, füttern und sie dann schlachten um fleisch, wurst, leder und sonstiges daraus gewinnen zu können.

ach, es ist schon soweit? wir können alles auf dem markt und in geschäften kaufen? na, ist ja wunderbar!

dann stellen sie sich mal vor, sie müssten nicht auf den wöchentlichen markt warten, sondern sie könnten jeden tag einkaufen, sie müssten für andere dinge, die sie nicht am markt, sondern nur in speziellen geschäften bekommen können, nicht mehr von einem geschäft zum anderen, von einer ortschaft in die andere reisen, sondern es gäbe alles an einem platz, in einer art großen markthalle, die jeden tag geöffnet wäre, in der alle waren jeden tag zur verfügung stünden, alles an einem platz.

ach so, auch das gibt es bereits? um so besser!

dann stellen sie sich mal vor, sie müssten nicht mehr alles selbst machen, nudeln gibt es bereits fertig, das fleisch ist bereits zerlegt und vorgeschnitten, das gemüse kleingeschnippelt und eingefroren, ja sogar brot gäbe es schon vorgeschnitten. sie müssten nur mehr aus den verschiedenen zutaten auswählen und könnten dann so bequem und rasch ihre mahlzeiten zubereiten. vielleicht auch noch mit einem wundertopf, der das fleisch schneller gart, als in einem herkömmlichen kochtopf. wäre das nicht wunderbar?

oh, auch das gibt es schon?

na dann stellen sie sich mal vor, sie müssten überhaupt nichts mehr tun. sie könnten ihre waren per telefon oder im internet bestellen, sie müssten nichts mehr vor- oder zubereiten und sie bekämen bereits fertige und vorportionierte mahlzeiten geliefert. ja sie müssten diese nicht einmal mehr kochen, sondern einfach nur 2-3 minuten in einen kasten stellen und mittels magischer strahlen wäre die mahlzeit in kürzester zeit fertiggestellt und verzehrbereit.

wie bitte? auch das ist bereits gang gäbe? nun, dann lassen sie mich einmal von einer anderen seite beginnen.

stellen sie sich vor, man müsste pflanzen nicht mehr durch kreuzen und züchtung soweit bringen, dass sie jene eigenschaften besäßen, die man ihnen gerne anzüchten möchte, man müsste nicht mehr jahre- und generationenlang warten bis sich ein ergebnis einstellt, sondern man könnte dies gezielt im labor auf wissenschaftlichem wege, quasi von einer pflanzengeneration zur nächsten bewerkstelligen.

ach, selbst das ist bereits möglich? na da schau mal einer an!

wie bitte? das finden sie nicht so gut? weil es gefährlich ist? das verstehe ich zwar nicht, aber wenn sie meinen....

darf ich sie auf mikrowellenpizza und dosenbier einladen?


Sonntag, 27. April 2014

DAS LEBEN UND SO



so witzig es auch sein mag, was stimmt an diesem bild nicht?

ganz einfach: an der entstehung eines kindes sind ja nicht nur die männlichen gene des vaters ausschlaggebend, sondern auch jene der mutter. das heisst konsequenterweise, auf der einen seite haben wir bereits vordenifinierte erbanlagen an denen es nichts mehr zu rütteln gibt. das ei ist da, es gibt nur eines, alle 28 tage, 13 mal im jahr. hier gibt es keinen wettbewerb. auf der anderen seite kämpfen milliarden von spermien um das privileg erster zu sein und befruchten zu dürfen.

man könnte fast meinen, das ganze würde sich im verhalten zwischen männern und frauen fortsetzen. frau lehnt sich zurück und wartet ab, während sich ganze horden von männern zum affen machen, nur um bei ihr zum zug zu kommen.

nur so ein gedanke der mit heute kam....

und da der heutige blog so kurz ist, schenke ich euch noch einen link zu einem zum thema passenden kurzfilm:

life is beautiful



Samstag, 26. April 2014

LIEBSTER BLOG AWARD - BLOGSTÖCKCHEN

und wieder bekam ich ein blogstöckchen zugeworfen, dieses mal von +Katrin Eckert. ich freue mich immer total darüber, denn erstens muss ich mir dann kein thema ausdenken und zweitens finde ich es toll, wenn mir jemand zutraut das thema zu bewältigen.

nun denn. dieses blogstöckchen hat folgende regeln:
  1. verlinke die person, die dich nominiert hat. (ist oben bereits geschehen)
  2. beantworte die fragen, die dir gestellt werden.
  3. nominiere 11 blogs, die unter 200 follower haben und nominiere sie. sage den leuten bescheid.
  4. denke dir 11 eigene fragen für die nominierten aus.
nummer 1 ist ja bereits abgearbeitet, also geht es nun mit den fragen weiter.

1) wann hast du das letzte mal deine nase in ein buch gesteckt?

das mache ich eigentlich jeden tag. entweder vor dem schlafen gehen, oder ich widme mich meiner klolektüre. oft genug beides.

2) hund oder katze?

als mahlzeit kommts wohl auf die soße an. als mitbewohner muss ich mich mit einem geistesgestörten kater herumschlagen. ich mag beides, aber katzen sind mir lieber, weil ich mit ihnen nicht ständig gassi gehen muss, dafür sitzen sie um 5 in der früh vor der zimmertüre und maunzen bis ich wach bin....

3) hast du schon einmal eine messe besucht, und wenn ja, welche?

ja, schon ziemlich oft. in tirol, bzw. in innsbruck gibt es die herbstmesse, dort war ich schon öfter, vor allem weil man dort auch unterm jahr kiachln bekommt, sonst gibt es die nämlich nur zur weihnachtszeit. dann war ich auf auf einigen bezirksmessen. weiters auf einer spielemesse, einer büchermesse, einer schmuck- und mineralienmesse, einer übungsfirmenmesse.... und sogar auf einer erotikmesse war ich schon. vermutlich ist diese art messe jene auf der fast jeder schon mal war, stimmts?

4) dienstliches & privates trennen?

meine erfahrung ist, dass es manches einfacher macht, wenn man eben nicht strikt trennt. wenn ich privat mit dem diensthandy auf firmenkosten telefonieren darf, dann darf mich die firma auch mal nach dienstschluss anrufen - nur mal so als beispiel. wie es jedoch mit dem privatleben aussieht kann ich nicht sagen, ich kam noch nie in die verlegenheit.

5) wann hast du das letzte mal urlaub gemacht und wo?

puh... das ist schon ein paar jahre her. ich glaube das war 2007. und wo? gerade mal 2 stunden weg, in pension auf einem bauernhof.

6) was bedeutet für dich natur?

naja, natürlich sitze ich gerne mal im park, oder an einem stillen plätzchen, natürlich genieße ich plätschernde bäche, rauschende wälder und so weiter und so fort, aber ich bin absolut kein naturfreak. ich zähle nicht zu jenen menschen die unruhig werden wenn sie nicht ein mal am tag raus kommen. ich kann problemlos tagelang nicht aus dem haus gehen - und dann nur zum supermarkt und zurück fahren. ich mag natur, aber ich komme auch ziemlich lange ganz gut ohne sie zurecht.

7) welche jahreszeit magst du am liebsten?

die fünfte jahreszeit: den altweibersommer, oder auch indian summer.

8) hat sich dein pc schon mal einen virus eingefangen?

virus nicht. zumindest nicht dass ich wüsste. aber den verdammten bundestrojaner. mehrmals.

9) deine liebste comicfigur / pc-game figur?

keine gamefigur, dafür jedoch gleich ein paar comicfiguren. zum beispiel onkel dagobert wenn er von don rosa gezeichnet wurde, dann fantasio, zyklotrop und das marsupilami, inspektor canardo... und viele mehr....

10) wie viel ziffern von pi kannst du aus dem kopf heraus nennen/aufschreiben?

3,14 - das wars ^^

11) wie wäre der titel deiner biographie?

"immer wieder von neuen ufern abgetrieben"


dann wäre jetzt punkt 3 dran: nominiere 11 blogs mit unter 200 followern.... da ergibt sich nun ein problem. woher soll ich wissen wer wie viele follower hat? mal davon abgesehen, dass ich keine 11 stück zusammenbringe. ich machs mir einfach und werfe das stöckchen zur freien entnahme in den raum. einverstanden?

und hier nun meine eigenen 11 fragen:
  1. wenn du genau einen wunsch frei hättest, wie würde dieser lauten? und "noch 100 weitere wünsche" zählt nicht!
  2. welche superkraft hättest du gerne?
  3. welche film- oder serienfigur wäre dein alter ego?
  4. das ideale frühstück?
  5. wenn du wählen müsstest, auf welchen deiner sinne würdest du verzichten?
  6. wurdest du schon einmal gemalt oder karikiert?
  7. wann warst du das letzte mal im kino und in welchem film?
  8. lieblingstageszeit?
  9. was möchtest du in deinem leben noch lernen?
  10. wann warst du das letzte mal betrunken?
  11. welche frage hättest du gewünscht die ich hier nicht gestellt habe?

Freitag, 25. April 2014

WALTER MITTY

„schönheit fragt nicht nach aufmerksamkeit“
(das erstaunliche leben des walter mitty)







lieben sie ben stiller und seine filme? dann sollten sie sich das erstaunliche leben des walter mitty keinesfalls ansehen! können sie ben stiller nicht leiden und sehen sich darum keinen seiner filme an? dann müssen sie sich diesen film unbedingt sehen! Man sieht hier nämlich nicht ben stiller, man sieht jim carrey in der truman show und john travolta in pulp fiction, man hört jean michele jarres zoolook und pink floyds dark side of the moon, man sieht eine raupe die sich in einen schmetterling verwandelt hat..

ja natürlich sieht man ben stiller, aber in diesem film ist er endlich einmal so großartig, wie er es schon längst sein hätte können. vielleicht brauchte es dazu auch wirklich erst einen ben stiller als regisseur und einen ben stiller als produzenten um ihm endlich den klamauk auszutreiben. und ja, natürlich bleibt ben stiller auch hier er selbst, in keiner sekunde des films würde man vergessen wer hier die hauptrolle spielt, dennoch ist er plötzlich ein anderer, obwohl er ganz bei sich bleibt, ein ben stiller schmetterling eben. es ist schön ihm dabei zuzusehen wie er sich als walter mitty in tagträumen verliert, großartig zuzusehen wie er sich dann überwindet und aufbricht um nach negativ nummer 25 zu suchen und wundervoll zu sehen wie er sich dadurch am schluss selbst findet – im doppelten sinne.

natürlich tragen die großartigen bilder zur ganzen atmosphäre bei, nicht nur die atemberaubenden landschaftsaufnahmen in grönland, island und am himalaya, sondern auch die szenen seiner tagträume, die dermaßen geschickt von real zu traum und wieder zurück wechseln, dass man erst in jenem augenblick mitbekommt, dass es sich nun um eine tagtraumsequenz handelt, wenn es tatsächlich völlig absurd wird.

ein weiteres plus ist für die geschickte auswahl der filmmusik zu verzeichnen. kein einziges mal wirkt sie störend oder aufdringlich. zwei songs werden sogar zu einem wichtigen angelpunkt im film, nämlich david bowies "space oddity" und rupert holmes "escape", beides songs die als metapher für neugier und aufbruch stehen. der abschnitt  mit "space oddity" gehört zu meinen absoluten lieblingsszenen im film.

wann ist ein film wirklich gut? so RICHTIG gut? so gut, dass einem erst einmal die worte fehlen? ich verrate es euch mal: ein film ist genau dann richtig gut, wenn er vorüber ist, und man während des abspanns einfach sitzen bleibt um das gesehene erst mal sacken zu lassen. darum brauchen wirklich gute filme keinen interessanten abspann, keine outtakes mit hoppalas und erst recht keinen tophit der das ganze musikalisch untermalt. das alles würde nämlich nur stören. man sitzt nur da und befindet sich immer noch mitten im gerade gesehenen film. da ist man dann ein bisschen walter mitty und tagträumt vor sich hin.

wie gesagt, wenn sie ben stiller filme mögen, dann bleiben sie diesem speziellen ben stiller film besser fern. dies ist nämlich einer der großartigsten filme aller zeiten und findet in der liste meiner persönlichen lieblingsfilme definitv einen platz unter den top ten, ganz kuschelig zwischen lost in translation, chihiros reise ins zauberland, delicatessen, whatever works, 5 centimeters per second und diversen anderen kleinoden.


schönheit fragt nicht nach aufmerksamkeit – in diesem sinne bin ich auch gar nicht böse, dass dieser film relativ spurlos am kinopublikum vorüberlief. schönheit ist leise. so wie dieser film.


Donnerstag, 24. April 2014

BUNTE THEMEN

wie kommt es, dass frauen jeder nuance der pantone farbpalette einen namen zuweisen können, wenn man sie aber "welches auto fährst du?" fragt, einfach nur mit "ein rotes" antworten? es ist offenbar unmöglich sich einen markennamen wie "volkswagen", "mercedes", "bmw" oder "audi" zu merken, bei "yves saint laurent", "manolo blahnik" oder "bruno banani" funktioniert das jedoch anstandslos. frau kann auch ohne großartig überlegen zu müssen sämtliche arten von schuhen, handtaschen und/oder begriffen aus dem modesegment herunterrattern, aber sowas wie "golf", "c-klasse", "kombi", limousine" oder "coupé" ist ihnen fremd. nur bei "cabrio" wissen sie ganz genau was gemeint ist.

wenn man man sich einen kleinen kratzer im lack zugezogen hat, kann man sich sicher sein, dass frau einen nagellack im passenden farbton besitzt mit dem man den kratzer reparieren kann. sie weiss auch ohne nachzudenken wie man diesen farbton nennt, jedoch nur wenn es sich um kosmetika handelt, beim auto wird aus "cherry-luscious-deep" plötzlich einfach nur mehr "rot".



dies war farbenthema nummer eins. nun zu thema nummer zwei:

immer wieder stolpere ich darüber, dass menschen behaupten schwarz und weiß wären keine farben. ich behaupte das gegenteil. hier meine argumentation:

es ist richtig, dass schwarz und weiß in keinem farbenschema vorkommen. weder im klassischen farbkreis, noch bei rgb, cmyk oder welche farbdefinition man auch immer heranziehen möchte. dies liegt daran, dass schwarz und weiß eine sonderstellung einnehmen.

denken wir mal an den einfachen farbkreis: er beginnt dreigeteilt in den drei grundfarben gelb, blau und rot. diese drei farben kann man nicht durch mischen anderer farben herstellen, jede andere farbe besteht jedoch sehr wohl aus mischungen dieser drei grundfarben. aus gelb und blau wird grün, aus rot und gelb wird orange, aus blau und rot entsteht violett. aus diesem farbkreis ausgenommen sind jedoch sämtliche erdfarben - und natürlich schwarz und weiß.

wie definiert sich denn nun eine "farbe" eigentlich? wir sehen farbe nur deshalb, weil ein bestimmtes spektrum an lichtwellen ab- bzw. zurückgestrahlt wird. je nach wellenlänge definiert sich daraus die wahrgenommene farbe. am einen ende der vom menschen wahrnehmbaren farbpalette befindet sich mit violett die kleinste wahrnehmbare wellenlänge, alles darüber hinaus (bzw. kürzer) kommt in den ultravioletten bereich und wird nicht mehr gesehen. am anderen ende haben wir mit der längsten wahrnehmbaren wellenlänge das rot. noch länger, dann wird es infrarot und somit nicht mehr sichtbar. infrarot wird oft für fernbedienungen verwendet. eine zeitlang diente es auch zur datenübertragung zwischen handys und computern.

jede farbe die wir sehen, ist also eine mixtur aus verschiedenen wellenlängen und wird somit von uns als eine bestimmte farbe wahrgenommen. was passiert jedoch, wenn ALLE wellenlängen zu sehen sind? ganz einfach: dann erscheint es uns weiß. und wenn keine einzige zu sehen ist? dann erscheint es uns schwarz. das kennen wir ja alle: wo kein licht, da ist es schwarz, wo viel licht, da ist es sehr hell, bis hin zum blendenden weiß.

somit ist also klar: jede farbe ist nichts anderes als eine bestimmte mischung aus lichtwellen bestimmter wellenlängen. entweder ist diese wellenlänge klar abgegrenzt, wie bei den grundfarben rot, gelb und blau, oder es spielen mehrere wellenlängen zusammen, so wie bei violett, grün und orange. bei weiß sind es eben ALLE wellenlängen und bei schwarz schlicht und einfach keine. darum sind schwarz und weiß ebenso farben, wie alle anderen.



got it? dann gehen wir zu thema nummer drei:

gestern schwirrte folgendes bild durch das internet:


für uns "normalsichtige" war es witzig, für jene die tatsächlich farbenblind sind dann nicht mehr so sehr. nun gut, im grunde bewiesen sie ja doch alle humor. für einen meiner internetbekannten änderte ich die farbgebung, damit er endlich auch selbst sehen kann was wir anderen sehen konnten, bzw. worüber wir lachten. für alle anderen farbenblinden leser meines blogs (und wie ich gestern erfuhr sind das statistisch gesehen dann doch einige) stelle ich auch diese version hier zur verfügung:


dieser internetbekannte meinte dann irgendwann "ich würde auch so gerne mal diesen obststand richtig sehen können".

da stellt sich doch die frage welche art zu sehen denn die richtige ist. wenn der großteil der menschheit farbenblind wäre und nur ein bruchteil alle farben sehen würde, dann wäre doch jenes farbspektrum, das als normal anerkannt wäre, ein völlig anderes.

normalität definiert sich immer durch den durchschnitt. wenn man die gesamtheit aller sehenden lebewesen nehmen würde und daraus ein durchschnittliches, also normales farbspektrum definieren würde, dann würden wir menschen vermutlich so gut wie blind sein. man denke nur an alle insekten die ultraviolettes oder infrarotes licht sehen können. die sehen dafür dann halt kein blau, gelb oder grün. zumindest nicht so wie wir es sehen.

also liebe farbenblinde, ihr seht völlig normal-. so wie es für euch aussieht ist es ebenso normal, wie es auch für uns aussieht, nur eben anders. ein bisschen wie bei den katzen *zwinker*


und thema nummer vier:

in irgendeinem science-fiction roman ging es darum, dass es eine farbe gäbe, die zwar existiert, jedoch nur extrem selten ist, so dass sie nur sehr wenige auserwählte menschen gesehen haben. irgendetwas hatte es damit auf sich, so dass sich dann auch eine spannende geschichte darum entwickelte. ich habe jedoch leider vergessen wie dieser roman hieß und wer der autor war. kennt das vielleicht zufällig einer meiner leser?

Mittwoch, 23. April 2014

HÖREMPFEHLUNG

ich möchte heute eine musikempfehlung aussprechen. dies soll keine kaufempfehlung sein, ich möchte auch keine plattenkritik schreiben, ich möchte nur jedem halbwegs musikinteressierten nahelegen sich das album "convergence" von "boris blank & malia" anzuhören.


warum tue ich das? nun, zunächst einmal weil ich somit mein heutiges blogthema abgearbeitet hätte, und andererseits, weil.... nun, ich versuche es in den folgenden zeilen zu erklären. dazu muss ich jedoch ein wenig ausholen.....

wie ich bereits schrieb, möchte ich keine plattenkritik verfassen. dies wurde bereits zur genüge getan. dem könnte ich nichts neues hinzufügen, auch wenn ich im folgenden einige punkte wiederholen werde.

boris blank ist, wie manche vermutlich bereits wissen, eine hälfte des elektronik-duos yello. ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass herr blank die wichtigere hälfte des duos ist, denn er ist alleinverantwortlicher für komposition, klang und produktion. ein album nur mit der anderen hälfte von yello, dieter meier, wäre kein yello-album, es wäre einfach ein soloalbum des herrn meier. genau dies ist übrigens vor kurzem auch geschehen. dieter meier nahm ein soloalbum namens "out of chaos" auf. es ist wirklich ein großartiges album, in dem man dieter meier auch mal außerhalb des yello-universums zu hören bekommt und dadurch nicht selten sehr überrascht wird. dennoch käme man nie auf die idee zu sagen, dass es ein yello album wäre. mit boris blank ist dann doch völlig anders. wenn man sich blanks ebenfalls kürzlich erschienenes soloalbum "avant garden" anhört, dann ist man versucht zu sagen "das ist yello" und wartet nur auf dieter meiers stimme. da diese jedoch nie kommt und die tracks dann doch teilweise ein wenig anders gestaltet sind als es bei yello tracks der fall wäre, ist es eben doch einfach "nur" boris blank.

über malia weiss ich so gut wie gar nichts. offenbar ist sie eine jazz-künstlerin aus dem südosten afrikas und in jazzkreisen nicht unbekannt. ich weiss es nicht, ich kenne mich im jazz genre einfach nicht aus. aber ich finde ihre stimme und ihre art zu singen großartig.

in nahezu allen kritiken zu "convergence" wird der vergleich zu yellos hit "the rhythm divine" bemüht, dem damals shirley bassey ihre stimme lieh. doch dies ist meiner ansicht nach nur ein hilfestellung für unentschlossene yello- oder shirley bassey fans, denn damit hat "convergence" so gut wie gar nichts zu tun, ausser dass die musik von boris blank stammt und der gesang von einer weiblichen jazz-singerin kommt. "the rhythm divine" ist ein lupenreiner yello-track. er war auch nicht der einzige in dem gastsänger auftraten, er war nur der erfolgreichste. billie mckenzie leistete genauso sehr gute gesangsarbeit auf mehreren yello-tracks, wie auch rush winters.

und genau darin liegt der große unterschied: die ist KEIN yello album ohne dieter meier, dafür mit malia als ergänzende stimme! dies ist ein album von malia - musikalisch unterstützt und begleitet von boris blank. dementsprechend gestalten sich auch die kompositionen und das tracklisting. natürlich erkennt der geübte hörer sofort blank-typische arrangements und sounds, es wäre auch seltsam wenn es nicht so wäre. wenn eric clapton irgendwo mitspielt, dann hört man das ja auch heraus. 

bei yello ist dieter meier wie ein weiteres instrument zu betrachten. ein sehr wichtiges instrument zwar, aber dennoch. yello funktioniert zwar auch zeitweise ohne herrn meier, jedoch auf keinen fall völlig ohne ihn. malia funktioniert auch ohne herrn blank, doch dass es hier zu dieser zusammenarbeit kam, ist meines erachtens nach ein highlight ihrer karriere. der punkt ist, dass hier stimme und sound verblüffend gut zusammenspielen. ich hatte das so nicht erwartet, malia fans offenbar auch nicht. niemand hatte das.

zu all dem kommt noch ein klangtechnischer aspekt hinzu.

boris blank hat sich im laufe seines schaffens nicht nur eine eigene klangwelt geschaffen, die, wie bereits erwähnt, für den geübten hörer sehr schnell wiederzuerkennen ist, er hat auch ein eigenes klangbild erschaffen, dessen tiefe, schärfe und brillanz seinesgleichen sucht. selten kommen produktionen mit einer derartigen klangqualität auf den markt. das beste daran ist jedoch, dass man diese qualität nicht nur hört wenn man auf einer mehrere tausend euro teuren hifi anlage die vinylpressung anhört, nein, es funktioniert auch auf einer völlig durchschnittlichen anlage auf cd, zwar mit abstrichen, aber dennoch. und es geht noch weiter: ich hörte dieses album zum ersten mal in der mp3 version über meinen laptop, zwar hängt da noch eine sehr gute mikroanlage samt teurer hifi lautsprecher dran, aber ich war trotzdem ob ihrer qualität einfach baff. wobei ich dazu sagen muss, dass es mir fast immer so geht, wenn ich eine produktion von boris blank höre. trotzdem scheint hier noch einmal ein schäufelchen nachgelegt worden zu sein.

und jetzt kommt das allerbeste: diese qualität ist sogar noch in den anspielbeispielen im amazon-link zu hören, obwohl hier die mp3 qualität wahrlich nicht mehr die beste ist.

und darum empfehle ich jedem der keine musikalischen berührungsängste hat sich zumindest die hörbeispiele auf amazon anzuhören. vielleicht hat dann der eine oder andere mainstreamhörer ein aha-erlebnis. und wer noch alle sinne beisammen hat kauft sich dann sowieso das album (oder besorgt es sich auf anderen wegen), darum ist dies auch keine kaufempfehlung, sondern nur eine empfehlung einmal reinzuhören.

Dienstag, 22. April 2014

NERV

immer wenn veränderungen, die ich nicht besonders toll finde bevorstehen, werde ich unruhig. nicht unbedingt zappelig oder nervös, sondern mehr in richtung genervt. genervt deshalb, weil ich weiß, dass ich es nicht verhindern kann und da durch muss.

an solchen tagen mag ich auch gar nichts anfangen, möchte am liebsten nicht angesprochen werden, und wollen darf dann sowieso niemand was von mir. anfangen möchte ich nichts, weil ich mich sowieso nicht anständig darauf konzentrieren kann, weil ich mich ja die ganze zeit mental darauf vorbereite was da im anflug ist. und deshalb mag ich es auch nicht, wenn man mich derart aus meinen gedanken reisst.

aber wehe es hat dann jemand mit dem ich gerne geredet hätte keine zeit für mich. dann werde ich noch stinkiger.

heute ist so ein tag. darum dieser blog. und darum bleibt er auch recht kurz.

salve!


Montag, 21. April 2014

BLOGSTÖCKCHEN: KINDHEITSERINNERUNGEN

ich bekam von +Patricia Geyr ein blogstöckchen zugeworfen und darf nun über meine kindheitserinnerungen schreiben. um ehrlich zu sein, das blogstöckchen wurde mir nicht direkt zugeworfen, sondern sie schmiss es einfach so in den raum, und ich fing es kurzerhand auf.

mit passt das thema ja ganz gut, schreibe ich doch immer wieder über kindheits- und jugenderinnerungen. zum beispiel über die weihnachtszeit, davon dass es in meiner familie kaum geschichten zu erzählen gab, oder davon als man noch sperrmüll sammeln konnte, von büchereien und schulbüchern und noch einiges mehr. man darf sich gerne durch meine posts wühlen - auch auf meinem alten blog.

aber zurück zum heutigen thema.

meine blogstöckchenvorgänger schrieben alle von ihren schönen kindheitserinnerungen. ich gehe das anders an, ich versuche mich mal an jene dinge zu erinnern, die ich nicht mochte, die mich nervten, oder die ich zu vergessen versuchte.

als allererstes fällt mir ein, dass ich es hasste im auto hinten zu sitzen. mir wurde dabei wirklich elendig übel und ich musste aufpassen mich nicht über kurz oder lang zu übergeben. kurze strecken gingen ja noch, aber wenn wir mal unterwegs waren, dann waren wir meistens länger unterwegs. wie man es drehte und wendete, die verwandtschaft war immer mehrere stunden weit entfernt und in den urlaub fuhren wir sowieso prinzipiell nur mit dem auto. meistens ging es dabei ans meer. ein mal sogar an die französische atlantkküste. drei tage autofahrt! heissa! dazu kam, dass meine mutter rauchte (tut sie immer noch), ich in jungen jahren natürlich noch nicht, also trug der zigarettenrauch noch zu meiner übelkeit bei. andere kinder können sich ablenken indem sie etwas lesen, ich konnte das nicht, denn wenn ich nicht die straße im blick hatte, wurde mir nur noch schneller schlecht. auch musik oder hörspiele aus dem radio halfen nicht sehr weiter, denn mein vater hatte den tick das autoradio immer dermaßen leise zu stellen, dass ich hinten fast nichts mehr hören konnte. abseits von der übelkeit war das ein weiterer faktor der mich am autofahren nervte. dabei fuhr ich eigentlich prinzipiell gerne durch die gegend, auch heute noch, aber um himmels willen ja nicht auf der rückbank! heute wird mir immer noch schlecht wenn ich in bussen zu weit hinten oder gegen die fahrtrichtung sitzen muss. in zügen ist natürlich nur die fahrtrichtung ausschlaggebend.

ich hasste es als kind kleidung angezogen zu bekommen, die ich hässlich fand. als kind kann man sich jedoch nur schlecht wehren, so trug ich also die grasgrüne kurze hose, den kotzgelben gerippten pullover mit seltsamen bendeln, die clowneske karierte latzhose und diverse andere sachen an die ich mich zum glück nicht mehr erinnere. da gab es sicher viel mehr, ich erinnere mich jedoch nur noch an meinen unwillen. im gegenteil dazu wurden von meiner mutter (und auch von omas) ständig lieblingsanziehsachen einfach so weggeworfen oder anderweitig entsorgt. dass ich vielleicht aus etwas herausgewachsen war kam mir nciht in den sinn, ich wusste nur, dass das teil plötzlich nicht mehr da war und als erklärung auf meine frage wo das denn nun abgeblieben sei nur ein lapidares "weg" bekam.


ein besonders ekliges trauma teile ich vermutlich mit den allermeisten menschen: mit spucke im gesicht abgewischt zu werden. zum glück passierte mir das nur sehr selten und immer nur durch meine großmutter väterlicherseits. vielleicht verfolgen alle die das tun damit den plan, dass man sich selbst das gesicht so schnell wie möglich bei nächster gelegenheit mit wasser und seife abwäscht? das ist nämlich genau das was ich getan habe! zur not auch ohne seife am nächsten bach, fluss, teich see, oder von mir aus auch mit salzwasser am meer. hauptsache ich bekam die eklige spucke aus dem gesicht. ich selbst habe das bei meinem kind nie getan. doch, ein mal blieb mir nichts anderes übrig, aber ich hatte mich in diesem fall vorher dafür entschuldigt. die eigene spucke im gesicht eines kindes zu verteilen ist wirklich das allerletzte! *igitt*


ich mochte auch keine spaziergänge. vor allem jene, die man machen musste, weil besuch da war. das verstehe ich bis heute nicht. auf einmal werden alle unruhig und brechen auf weil sie "raus müssen". ich fand das damals schon extrem öde und finde es heute noch langweilig. in der regel spazierte man in gegenden herum, die man sowieso schon in- und auswendig kannte, die erwachsenen unterhielten sich über dinge die einen als kind nicht interessierten und bei all dem waren sie auch noch so enervierend langsam. mit ein wenig glück kam man irgendwo vorbei wo es kuchen oder eis gab, das war für mich dann die ausgleichende gerechtigkeit. dafür, dass ich mir das antat wollte ich auch gebührend entlohnt werden. später, als jugendlicher, konnte ich diesen spaziergängen ausweichen indem ich mich entweder stur stellte, oder einfach was anderes zu tun hatte. hin und wieder schob ich sogar hausaufgaben vor.

ja, die hausaufgaben! ich hatte kein generelles problem damit, doch manchmal gab es aufgaben, die dermaßen umfangreich waren, dass dabei fast das ganze wochenende draufging. meistens waren es mathematikaufgaben, oder auch geometrisches zeichnen. das eine hasste ich, darum zog sich das auch immer so lange, das andere war so verflixt aufwendig. ich zeichnete zwar immer schon sehr gerne, auch technisch, aber man musste dabei immer so verdammt genau sein. und wehe man verpatzte einen mit tusche gezogenen strich - dann musste man es unter umständen auch noch neu machen. ich war zwar sehr gut wenn es ums verständnis ging, aber ich war immer schon ein schluderjahn. ich wusste zwar genau wie etwas zu zeichnen sei, aber in der ausführung haperte es dann. ich muss zu meiner verteidgung erklären, dass ich in deutschland immer nur mit bleistift gezeichnet hatte, die reinzeichnung mit tusche wurde dort entweder gar nicht, oder erst später praktiziert, bzw. gelehrt. als ich dann nach österreich kam, hätte ich das eigentlich schon können sollen und wurde quasi ins kalte wasser geschmissen. dass ich zunächst mit feder und tuschfäßchen arbeiten musste, war dabei nicht sehr hilfreich. erst später bekam ich diese praktischen tuschstifte von rotring. doch da war mein image als schlampiger zeichner schon geprägt. und ich hatte auch keine lust mehr es besser zu machen.


schule an sich ist auch so ein thema. ich habe bereits in älteren blogs darüber geschrieben, aber ich wiederhole es hier nochmal:

die ersten jahre ging ich in deutschland zur schule. als wir dann nach österreich zogen, gab es für mich als schüler so einige änderungen, auf die mich niemand vorbereitet hatte. das fängt damit an, dass man plötzlich nur mehr 5 statt 6 noten hatte. gut, das wusste ich bereits, aber dennoch verengte das meinen spielraum im nachlässig sein. dann wurden hier die lehrer mit einem titel angesprochen, nämlich mit herr fachlehrer, oder frau fachlehrerin. in deutschland sprach man seine lehrer mit namen an. das kam mir nun wirklich seltsam vor, wie wenn ich eine zeitreise gemacht hätte. ich bekam ein monatliches heftchen namens "jung österreich" das nicht sonderlich interessant war und man musste einen monat im voraus seine schulmilch bestellen. in deutschland gab es keine propagandazeitschrift und man bekam geld mit um sich in der großen pause etwas kaufen zu können. da stand nämlich der schulwart mit einem stand und verkaufte gebäck. aus dieser zeit stammt meine vorliebe für laugensemmeln.

ich musste in der schule auf einmal hausschuhe tragen. das ist zwar gut so und nachvollziehbar, war aber in der ersten zeit wirklich seltsam. ausserdem war die große pause kürzer und man durfte in dieser zeit nicht nach draussen. wenn ich mich richtig erinnere war die große pause in deutschland 15 oder 20 minuten lang. jedenfalls lang genug um sich etwas zu kaufen, es zu essen und ein wenig zu spielen. in österreich dauert die große pause nur 10 minuten. meiner meinung nach viel zu kurz um es große pause nennen zu dürfen.

ein weiterer schock war für mich das verhalten der mitschüler. ich traf hier nicht nur auf unverhohlenen zynismus, der mir in dieser art wirklich absolut neu war, sondern auch auf offene feindseligkeit, verschlagenheit und bösartigkeit. vielleicht hatte ich in deutschland einfach nur glück, dass ich nie mit der kindlichen bösartigkeit in berührung kam, oder ich hatte mit meinen neuen mitschülern einfach nur pech, jedenfalls überforderte es mich hier nun sehr. mit der zeit entwickelte ich zwar strategien um damit umzugehen, aber dieser eindruck war wirklich nachhaltig.

gehen wir wieder zurück zu dingen ausserhalb des schulalltags.

wenn wir auf besuch waren, egal ob kurz oder auf längere zeit, gab es auch immer etwas zu essen. und meistens dinge die ich nicht mochte. wobei ich hier zwischen den deutschen und den österreichischen verwandten unterscheiden muss. beiden deutschen war es meistens recht ok, ja im grunde freute ich mich sogar auf die legendäre kartoffelsuppe die es immer bei meiner urgroßmutter gab, auf den sauerbraten und auf all die großartigen kuchen. ausserdem bekam ich von ihr IMMER ritter-sport vollnuss geschenkt. die österreichische oma war da ein anderes kaliber. sie konnte zwar gut kochen, war sogar jahrelang in der küche eines großen hotels angestellt, aber irgendwie hatte die eine seltsame auffassung vom kochen. zunächst einmal hatte sie den tick ALLES aufzubrauchen und zu verarbeiten, egal wie lange es schon abgelaufen war und wie seltsam es schlussendlich schmeckte. reste gab es keine, denn die wurden fürs nächste mal aufbereitet. es gab immer nur linzer kuchen, den ich bis heute nicht ausstehen kann und ich bekam von ihr immer eine auswahl an verschiedenen sorten manner schnitten. wer schon einmal manner zitronenschnitten essen musste, oder jene mit orange, der weiss wovon ich rede. ich mochte aber ihr schnitzel und zum frühstück das in stückchen geschnittene butterbrot samt ovomaltine.

wenn man also bei den üblichen verdächtigen zu Besuch war, dann wusste man ja was einen erwartet. schlimm wurde es nur, wenn man irgendwo essen musste, wo man nicht wusste was das jetzt wird. besonders in erinnerung blieb mir dabei der zungenbraten. das sah wirklich eklig aus und ich traute mich lange nicht daran, aber schlussendlich mochte ich ihn dann doch, denn der schmeckte wie der sauerbraten bei urgroßmutter. jedenfalls war essen an sich immer eine gratwanderung. die gastgeber gaben sich mühe das beste was sie bieten konnten aufzutischen und man konnte ja schlecht sagen, dass man das nicht mag. zumindest wurde ich so erzogen, dass man das nicht sagen darf. also würgte man ein bisschen was hinunter und stocherte alibimäßig im essen herum. ich war immer froh, wenn es ins gasthaus ging, dort fand ich dann schon was das ich mochte.

was ich meinen eltern heute noch übel nehme, ist die ständige abkommandierung zu besorgungsgängen. das fing schon sehr früh mit dem milch holen an. natürlich war es nicht so, aber in meiner erinnerung war ich wirklich jeden verdammten abend unterwegs um beim bauern mit milchkannen milch zu holen. wenn zwischendruch mal etwas fehlte wurde ich zum laden geschickt, zum metzger, zum bäcker, einfach nur schnell zigaretten holen oder um kuchen zu besorgen wenn besuch da war.

einer dieser botengänge bescherte mir eine tolle narbe am knie. ich wollte eigentlich irgendetwas im fernsehen ansehen, da kam mutter und schickte mich zigaretten holen. also düste ich mit dem fahrrad los, besorgte die kippen, radelte wie ein irrer wieder zurück und versuchte dann die haustüre, so wie ich es gewohnt war, mit dem fuß aufzutreten. die haustür war nämlich normalerweise nie verschlossen. dieses mal war sie es jedoch. und sie hatte eine dicke glasscheibe. jedoch nicht dick genug, denn mein tritt zerbrach das glas und irgendwie erwischte mich eine große scherbe am knie. sie schlitzte die hose auf und das fleisch darunter. wie es weiterging weiss ich nicht mehr so genau. ich landete auf alle fälle im krankenhaus und bedauerte, dass ich nun keine krautwickel bekam. die hätte es nämlich an diesem tag gegeben und ich mochte sie sehr gerne. zum glück war es eine reine fleischwunde, die zwar genäht und ruhig gestellt werden musste, aber es gab keine weiteren komplikationen. ich lag also eine woche mit liegegips im krankenhaus herum. trotz liegegips weigerte ich mich die flasch zum pinkeln zu benutzen, geschweige denn die bettpfanne, und hüpfte immer auf einem bein zur toilette.

ich war nämlich immer schon ein bisschen "gschamig", wie man hier in österreich so schön sagt. vermutlich rührte das von folgendem ereignis her: wie alle kleinen kinder, spielte natürlich auch ich hin und wieder mal an meinem pullermann herum, wenn sich die gelegenheit dazu ergab. und diese ergab sich offenbar irgendwann einmal, als wir wieder mal bei den deutschen verwandten waren. ich saß also völlig unschuldig, offenbar nackt, auf dem boden herum und tat was auch immer ich tat. mir war ja nicht einmal bewusst was ich da tat, ich hörte nur auf einmal meine mutter hysterisch herumschreien und schimpfen.

ich will es jetzt nicht auf meine mutter schieben, aber ich konnte es nie leiden wenn man mich nackt sehen konnte, oder wenn man mitbekam dass ich dinge in der toilette verrichtete. ich mochte es nicht einmal mich zusammen mit anderen ans pissoire zu stellen. das mag ich auch heute noch nicht. wenn es geht stelle ich mich immer so weit wie möglich weg von anderen. und trotz allem wurde ich immer wieder irgendwo nackt deponiert. meistens irgendwo an irgendwelchen stränden beim baden. mir war das unangenehm, aber was nutzt es schon, wenn man als kind rumquengelt. also saß ich nackt herum und spielte verschämt im sand. jahre später kamen meine eltern dann auf die großartige idee den urlaub in einem fkk gelände zu verbringen. ich war schon alt genug um mich wehren zu können, also sah man MICH dort niemals hüllenlos. und das gleich 3 jahre in folge. diese urlaube bescherten mir zwar schöne freundschaften, aber meine scham konnte ich all diese jahre nicht überwinden. trotzdem habe ich diese urlaube genossen. ich hatte ja eine badehose.



da fällt mir das badezimmer meiner österreischischen großmutter ein. die ersten jahre gab es nämlich nur einen winkel, der nur durch einen vorhang von der küche abgetrennt war. ich mochte das nicht, denn natürlich hielten sich ständig alle in der küche auf. und da sollte ich mich daneben abwaschen oder baden? nackt? ich hasste es und war heilfroh, als dann im ersten stock endlich ein zweites kleines bad eingerichtet wurde.

oh und ich hasste bootsfahrten. ich hatte damals unheimliche angst vor tiefem wasser und wurde regelrecht panisch. ein mal hatte ich mich überwunden und fuhr mit meinem vater im urlaub in einem kajak mit. dummerweise wurde dann das wetter schlechter, der wind fing an zu wehen und mir spritzte andauernd das salzwasser in die augen und brannte. ich heulte wie ein schloßhund, denn es hörte nicht auf. mein vater konnte auch nichts tun, ausser zu sehen, dass wir so schnell wie möglich zurück ans ufer kamen. jedenfalls brachte mich danach nicht mehr wieder so schnell in ein boot.


so, nun ist es aber wirklich genug mit unangenehmen erinnerungen.....

Sonntag, 20. April 2014

SEIN BESTES GEBEN

so langsam zweifle ich an meinen fähigkeiten! jedes jahr, zu weihnachten und zu ostern, gibt es vom geekigen internetversand getdigital ein rätsel. genauer gesagt ist es jedes mal ein rätselmarathon in dem die fragen immer schwerer werden. bisher ließ ich diese rätsel immer entweder links liegen, oder machte halt so halbherzig mit, weil ich keinen bock hatte mich intensiv damit zu beschäftigen, denn das muss man, sonst hat man absolut keine chance diese rätsel zu lösen.

ich weiß, dass ich nicht doof bin, ich weiß aber auch, dass ich weder allwissend, noch ein genie bin. trotzdem hatte ich mir für heuer vorgenommen diesen rätselmarathon mal ernsthaft anzugehen. es fing auch ganz gut an, entweder wusste ich die lösung von alleine, oder ich fand - gepriesen sei google! -  einen weg mir die lösung zu beschaffen. doch noch vor der zehnten frage kam die erste hürde: eine frage bei der ich nicht einmal verstand wonach überhaupt gefragt wurde. weder nachdenken, noch googeln brachte mich der lösung näher, also übersprang ich diese frage. ein einziges mal darf man das nämlich. 

doch bald blieb ich an der nächsten frage hängen. ich hatte die frage verstanden und wusste auch wie ich zu der lösung komme, doch sämtliche lösungen die ich anbot wurden als falsch zurückgewiesen. nach ca. einem tag wartezeit half mir freundlicherweise jemand weiter. und siehe da: ich hatte die mir zugeflüsterte lösung bereits herausgefunden, jedoch entweder nie eingegeben, oder mich vertippt, oder weiß der geier.

doch die freude währte nur kurz, denn bereits an der nächsten frage scheiterte ich wieder. entweder verstehe ich die aufgabenstellung nicht, oder... nein, es muss so sein, dass ich irgendetwas einfach nicht verstehe, denn es gibt bereits leute, die diese frage beantwortet haben. doch ich befinde mich nicht einmal in der nähe einer antwort. so sitze ich nun also bereits bei frage 15 von 39 fest und weiß nicht weiter. falls mir jemand einen tipp geben möchte wäre ich sehr dankbar. ich brauche ja nicht die lösung, nur einen schubs in die richtige richtung.... :-/

ich weiss noch, als ich mich einmal mit jemandem vor vielen jahren über meine damalige band unterhielt, sagte ich "ach, wir dilettieren einfach so vor uns hin". das fand mein damaliger gesprächpartner gut, da er meinte, dass es gut sei, wenn einem bewusst wäre, dass man vielleicht nicht der beste sei, es aber aus spaß an der sache mache.

mit dieser einstellung ging ich bisher durch mein leben. es ist doch völlig egal, wenn man nicht der beste ist, es reicht gut zu sein und dabei spaß zu haben. dies läuft natürlich dem amerikanischen gewinner-gedanken völlig zuwieder, und somit auch dem geist unserer heutigen gesellschaft, aber mal ehrlich: ich bin damit viel glücklicher, als wenn ich mich ständig dadurch deprimieren lasse, dass ich schon wieder nicht erster oder bester bin. es gibt nun mal nur einen sieger, nur einen besten. irgendwann und irgendwo werde ich schon mal erster oder bester sein, ich muss es aber nicht ständig sein. und der teufel soll mich holen, wenn ich ständig mein bestes gebe! das zermürbt doch erst recht, wenn ich mich ständig verausgabe und dann doch wieder mal nicht bester bin. es gibt nun mal dinge die nicht so wichtig sind, da werde ich mir doch kein bein ausreißen, wenn es nicht sein muss!

doch zurück zum rätsel. bei 39 möglichen fragen bereits bei der nummer 15 zu scheitern ist dann doch ziemlich bitter. noch dazu, wo mir klar ist, dass ich da irgendwie einen knoten im hirn habe, aber nicht drauf komme wo der ist. für die neugierigen, die nicht das gesamte rätsel lösen wollen um zu dieser frage zu gelangen, hier die fragestellung:

Ostern ist im Heidentum das Fest der Fruchtbarkeit - und in der heutigen Zeit neben Weihnachten DIE Gelegenheit, mit wenigen Tagen vom Urlaubskonto lange frei zu nehmen! (Außer bei uns, wir haben natürlich das Osterrätsel ;))Sollte man seinen Urlaub irgendwann an den folgenden - zugegebenermaßen recht weit entfernten - Koordinaten: 8° S, 54° O planen, wird man wahrscheinlich nicht nur wegen der frischen Temperaturen nicht baden können. 
Was suchen wir?

mein problem ist, wenn ich zu den angegebenen koordinaten gehe, lande ich nördlich von madagaskar mitten im ozean. da ist nix mit frischen temperaturen oder nicht schwimmen können! ganz im gegenteil! 8°S ist definitiv nicht weit vom äquator, denn der äquator ist breitengrad 0°. also was soll das mit den frischen temperaturen? und 54°O ist östlich vom nullmeridian, also östlich von greenwich in großbritannien. tut mir leid, ich lande immer wieder im ozean.....

btw... der gipfel des kilimanjaro hat in etwa die koordinaten 3°S 37° O. der ists also auch nicht.....

ich verstehe es einfach nicht! *raunz*