Sonntag, 20. März 2016

VON DER WEIGERUNG PERFEKT ZU SEIN

ich lehne es kategorisch ab perfekt sein zu müssen! perfekt zu sein, bzw. etwas perfekt zu machen ist anstrengend. es kostet kraft, verlangt viel konzentration und raubt enorm viel zeit. und das alles für ein ergebnis, das nur ein quentchen besser ist als ein eben nicht ganz so perfektes.

natürlich gibt es situationen in denen perfektionismus nicht nur gefragt, sondern auch enorm wichtig ist. doch ich bin weder chirurg noch rakenwissenschaftler, in meinem leben ist perfektion eher sowas wie ein bonus oder luxus, weil es in den allermeisten fällen völlig wurscht ist, ob wasauchimmer nun absolut perfekt, oder eben "nur" sehr ok ist.

ich bin ein großer anhänger des pareto prinzips. für all jene denen dieser begriff nichts sagt kommt heir eine kurze erklärung: das pareto prinzip besagt, dass man in 20% der gesamtzeit eine sache zu 80% erledigt hat und für die restlichen 20% die anderen 80% der gesamtzeit benötigt. man braucht also zum beispiel 20 minuten um den teig für einen kuchen zusammenzurühren und dann bäckt er 80 minuten im rohr.


ich bin immer auf der suche nach einer möglichkeit diese 80% aufwand um die restlichen 20% auch noch abzudecken entweder ganz, oder zumindest teilweise zu verkürzen. meistens läuft es darauf hinaus, dass ich eben nicht ganz so perfekte arbeit abliefere, dafür jedoch sehr viel schneller bin. dieses risiko nehme ich bewusst in kauf, da es sich meiner meinung nach sehr wohl rentiert, denn meistens ist es überhaupt nicht nötig perfekt zu sein. selbst wenn es wichtig wäre perfekte arbeit abzuliefern kann es sich dennoch rentieren, da man in der selben zeit fünf mal mehr schafft, als wenn man auf perfektionismus beharren würde - mal so über den daumen gepeilt.

natürlich gilt das nicht für bereiche in denen es lebensgefährlich werden kann wenn man keine perfekte arbeit abliefert, oder eine nicht perfekt ausgeführte arbeit all die andere arbeit zunichte macht. doch manchmal kann man damit tatsächlich viel zeit und ärger sparen. vor allem seine eigene zeit und seinen eigenen unnötigen ärger.

doch ich muss auch zugeben, dass mir diese weigerung alles perfekt machen zu müssen manchmal sehr wohl auf den kopf fällt, und zwar genau dann, wenn mir eben nicht bewusst war, dass mein unperfektionismus einen rattenschwanz an mehr zeitaufwand und mehr arbeit nach sich ziehen kann, manchmal kostet es auch einfach geld. da mir meine zeit jedoch sehr wichtig ist, nehme ich es eben in kauf, auch wenn es vielleicht ein klein wenig kurzfristig gedacht sein mag.

ich habe auch keinerlei ambitionen der erste oder beste zu sein, wobei oder worin auch immer. natürlich, sollte es ein mal der fall sein - und hin und wieder ist das trotz meiner faulheit so - dann freue ich mich, aber ich reisse mir kein bein aus um immer vorne mit dabei zu sein. mir ist dieser ständige wettkampf extrem zuwider, da wettkämpfe viel mehr frustrierte "verlierer" als glückliche sieger verursachen

so habe ich eben keine perfekte frisur, bin nie perfekt rasiert, bin nur höchst selten perfekt gekleidet, meine karriere ist genau so nicht vorhanden wie meine finanzen und mein auto ist sowieso nie perfekt. dafür bin ich oft genug perfekt entspannt *zwinker*

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