ist es sinnvoll sich über schlechte filme zu beschweren, wenn man sie sich doch völlig freiwillig angesehen hat? ob sinnvoll oder nicht, es ändert sicher nichts am umstand an sich und so richtig klug geht dann auch anders.
ich habe mir zwei filme des genres weihnachts-horror/grusel angetan. den einen wollte ich tatsächlich absichtlich ansehen, da ich mir dachte er könnte vielleicht spaß machen, den anderen habe ich sozusagen im vorbeigehen mitgenommen. als vorgezogenes fazit kann ich sagen, dass beide filme zwei dinge gemeinsam haben. erstens kommt in beiden unser gutösterreichischer krampus vor, zweitens verbreiten trotz des horrors beide filme weihnachtsstimmung.
krampus
mit conchata farrell, die wir aus two and a half man kennen, und krista stadler haben wir es hier mit zwei bekannten gesichtern zu tun, letztere kommt sogar aus österreich. und hierin besteht auch schon das erste dilemma, denn krista stadler wurde als omi mit deutschen wurzeln gecasted, die den krampus bereits seit ihrer kindheit kennt, denn dieser ist in den usa noch nahezu unbekannt, was sich jedoch offenbar mit zunehmender anzahl an weihnachts-horrorfilmen ändert. da sie im amerikanischen original ihren deutsch-österreichischen akzent heraushängen lässt, hat man aus ihr in der deutschen fassung kurzerhand eine schweizerin gemacht. das ist vor allem dann besonders schräg, wenn sie von niemandem, außer dem enkelkind verstanden wird, obwohl fast jeder deutschsprachige mensch schwyzerdütsch ohne größere probleme verstehen kann. aus ihr eine ungarin, polin oder ähnliches zu machen wäre sicher sinnvoller gewesen.
doch das ist noch nicht alles, denn in rückblenden aus ihrer kindheit, in denen man ihre erste begegnung mit dem krampus miterleben darf, findet man so einige ungereimtheiten, die sich in den kulturellen unterschieden zwischen den usa und dem deutschen sprachraum begründen, bzw. in dem unvermögen amerikanischer fimschaffender sich vorstellen zu können, dass der rest der welt weihnachten vielleicht doch ein wenig anders feiert als die menschen der usa. dass der krampus ein begleiter des nikolaus ist und im grunde absolut nichts mit weihnachten zu tun hat, ist nur einer der punkte. aber selbst im deutschen sprachraum haben ja sehr viele menschen ein problem damit weihnachtsmann und nikolaus optisch auseinanderzuhalten. also, was solls.
ansonsten liefert der film genau das was man sich erwartet und macht dementsprechend spaß. so wirklich gruselig wird er deshalb auch kaum.
a christmas horror story
auch hier bekommen wir den krampus zu sehen. und mal ganz ehrlich, ein bisschen nervt mich diese vereinnahmung "unseres" krampus der amis schon ein bisschen, vor allem weil er immer als böser geist der weihnacht dargestellt wird, er aber, wie ich bereits oben erwähnte, mit weihnachten absolut nichts zu tun hat. aber das ist wohl meckern auf hohem niveau wenn es um weihnachts-horrorfilme geht.
sehr wohl kann man jedoch darüber meckern, dass dieser film alles andere als homogen ist. wir müssen fünf verschiedenen handlungssträngen folgen, die absolut nichts miteinander zu tun haben und höchstens lose miteinander verknüpft sind, einer davon scheint sogar bis zum schluss völlig sinnlos zu sein. zudem kommt der krampus nur in einem dieser handlungsstränge vor.
oh, halt, nein, er kommt in zwei handlungssträngen vor, wobei der zweite dieser beiden plots dann doch absolut genial mit einem weitern, nämlich jenem, der bis zu diesem punkt als völlig irrelevant schien, verknüpft ist und es somit schafft den ganzen film um mindestens eine stufe nach oben zu hieven. obwohl dieser twist wirklich unerwartet kommt und zumindest mich völlig verblüffte und überrumpelte, rettet er dann doch nicht den ganzen film, weil man bis kurz vor schluss ausharren muss bevor es endlich soweit ist.
fazit:
krampus liefert solide unterhaltung ohne überraschungen, a christmas horror story ist spannender, gruseliger und schlussendlich ein wenig klüger, auch wenn man das erst ganz am schluss mitbekommt. wenn ich punkte vergeben müsste, würden beide jedoch gleich viel erhalten.