heute gibt es wieder einen ausflug in meine höchst persönliche vergangenheit. heute erzähle ich euch etwas über musik, bzw. darüber wie ich sie mir angehört habe, also nicht darüber was ich hörte, sondern wie ich sie hörte, genauer gesagt, wie ich musik hörte wenn ich unterwegs war und nicht zuhause über radio oder musikanlage hören konnte. heute geht es quasi um die bewegte musik.
meine erste begegnung mit mobiler musik wahr vermutlich das autoradio meines vaters. in den ersten jahren noch ohne kassettenteil, sendersuchlauf oder senderprogrammierung. so ein autoradio funktionierte wie ein radio zuhause. man drehte so lange am knopf, bis man das richtige gefunden hatte. als dann zusammen mit einem opel commodore ein radio mit sendersuchlauf und einer art stationsprogrammierung kam, war das eine sensation. vor allem deshalb, weil es für den sendersuchlauf einen knopf im fußraum des wagens gab, auf den er nur kurz mit dem fuß tippen musste, schon suchte das ding los und blieb beim nächsten sender stehen. das war deshalb sensationell, weil man damit alle mitfahrer die das nicht wussten verwirren konnte, denn die sahen ja nicht, dass er drauftippte - und auf einmal suchte sich der radio einen neuen sender.
später gab es dann natürlich autoradios mit kassettenteil. wenn wir länger unterwegs waren bestand ich darauf, dass auch meine kassetten gespielt wurden, andererseits mochte ich vaters kassetten auch recht gerne, denn er hatte sehr viel kabarett aufgenommen. mangels anderer möglichkeiten saßen wir kids im urlaub am campingplatz auch immer wieder mal im auto und hörten uns dort meine kassetten an.
ein anderes seltsames und prägendes erlebnis war, als ich eines tages völlig überraschend feststellte, dass das was der typ da im radio sang keine fremde sprache war, sondern deutsch, genau genommen österreichisch, noch genauer wienerisch. es war georg danzer mit seinem lied über das wiener lokal hawelka. nun, ich war sehr jung, wenn ich mich richtig erinnere ging ich sogar noch nicht mal in die schule und war in bayern aufgewachsen. zudem nuschelt herr danzer ja nun wirklich ziemlich vor sich hin. jedenfalls hörte ich seit diesem tag genauer hin obwohl ich imemr noch dazu neige songtexte zu vernachlässigen, weil ich den gesang immer noch einfach nur als ein weiteres instrument betrachte und nicht die musik als rahmen für einen vorgetragenen text.
mein eigenes erstes tragbares gerät war ein winziger transistorradio. ich weiß dass ich gerne und immer wieder damit musik hörte, aber großen eindruck hat das ding nicht bei mir hinterlassen. der tragbare kassettenrekorder den ich zur firmung bekam jedoch schon, denn den konnte ich ins schwimmbad mitnehmen, der hatte einen anschluss für kopfhörer und einen um ein kabel zum überspielen anzuschließen. all das nutzte ich natürlich bis zum geht nicht mehr aus, obwohl das teil nur mono aufnehmen und abspielen konnte, doch das war mir damals noch egal. im schwimmbad war stereo nicht wirklich gefragt wenn alle "völlig losgelöst" mitgröhlten.
als ich dann eine lehre begann und eigenes geld hatte kaufte ich mir sehr schnell einen walkman. dieser hatte einen radioempfänger und ich hatte mir selbst eine anschlussbuchse hineingebastelt um ihn auch mit strom aus der steckdose betreiben zu können. ich verwendete dafür einfach das ladegerät, dass ich zu einem spiel dazubekommen hatte. dieser walkman machte wirklich viel mit. unzählige besuche in schwimmbädern, auf ausflügen, mehrere urlaube im sonnigen yugoslawien und was weiß ich noch alles. ich liebte das ding sehr, doch irgendwann ging es dann doch ein.
ich blieb jedoch nicht lange ohne walkman und kaufte mir bald ein luxusgerät nach. eines vom erfinder sony, wieder mit radioteil, sogar mit equalizer und uhr mit weckerfunktion. obwohl der noch viel besser war, habe ich kaum erinnerungen daran. weiß der geier warum, vermutlich, weil die zeiten des schwimmbads und der gemeinsamen urlaube mit den eltern vorbei waren. irgendwann verschwand dieser walkman, ich weiß weder warum, noch wann, geschweige denn wohin.
graphik: "nemo" nr.01/2014 |
so blieb ich also viele jahre ohne mobile musik, ausgenommen diverser autoradios - bis das erste handy mit musikfunktion in erscheinung trat. natürlich wieder von sony. das MUSSTE ich natürlich haben - und ich bekam es auch. naja, nicht ganz, ich bekam das billigere nachfolgemodell, das sich außer in der farbe im grunde in nichts vom original unterschied. später dann bestand ich sogar auf eine noch billigere version dieses handys als berufshandy.
dieses handy besaß ich mehrer jahre lang und liebte es ebenso sehr wie damals meinen ersten walkman. ich benutzte es zwar nie wie einen walkman, doch ich ersetzte damit den kassettenteil meines autoradios. das hatte auch noch den vorteil, dass ich damit eine billige freisprecheinrichtung hatte inklusive autiomatischem musikstopp wenn ich telefonierte. natürlich musste ich dieses handy auch irgendwann tauschen weil es kaputt ging, doch es gab ja ein nachfolgemodell mit dem ich wieder einige jahre glücklich war. als ersatzhandy habe ich dieses immer noch hier bei mir herumliegen. inzwischen kann ja jedes smartphone als walkmanersatz dienen, also muss ich nicht mehr auf sony bestehen.
inzwischen gibnt es auch keine autoradios mit kassettenteil mehr. alle haben ein cd-fach, das meistens auch mp3 abspielen kann und dazu noch einen anschluss für einen usb-stick. ja und so höre ich heute "mobil" musik. entweder per usb im autoradio, oder mit meinem smartphone. wer hätte das vor 20 jahren gedacht?
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