BERNHARD HENNEN - DIE ELFEN
DAS BUCH:
den teil "der autor" lasse ich dieses mal weg, da er mir bis dato nicht bekannt war. erst im nachhinein erfuhr ich im zuge meiner recherchen, dass er offenbar bereits mit hohlbein zusammengearbeitet hatte - was für mich ansonsten ein ausschlußkriterium gewesen wäre. aber da sieht man mal wie wichtig es ist sich nicht durch vorurteile beeinflussen zu lassen, denn "die elfen" hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich schon sehr daran zu knabbern hatte.
wie immer möchte ich es tunlichst vermeiden eine inhaltsangabe zu liefern, dennoch versuche ich zu erzählen worum es in diesem buch überhaupt geht: eines kann man vorweg schon einmal sagen, nämlich dass es man hier mehr mit allen möglichen kreaturen zu tun bekommt, mit trollen, zwergen, menschen und sogar mit einem dschinn, natürlich auch mit elfen, jedoch spielt hier weniger das volk eine rolle, als zwei der drei protagonisten.
ja, natürlich geht es um elfen, aber hauptsächlich nur um zwei vertreter dieses volkes. doch, wer aufgepasst hat bemerkte, dass ich oben von drei protagonisten schrieb. der dritte ist ein mensch, der sich aus den verschiedensten gründen zusammen mit diesen elfen auf eine sehr epische quest begibt. wenn ich "episch" schreibe, dann meine ich das auch genau so, dann meine ich fast eintausend seiten lesestoff, ich meine ebensoviele jahre die diese quest andauern wird (was den protagonisten anfangs jedoch natürlich nicht bewusst ist), ich meine kontinente und paralellwelten die durchquert werden, scharmützel, gefechte und schlachten die geschlagen werden müssen, es wird gefunden und verloren und sonst passiert auch noch so allerhand.
ich muss zugeben, dass ich mir anfangs schwer damit tat in das buch hineinzufinden. ich hatte schon einige bücher dieser "völker-reihe" hinter mir, vor allem "die orks" samt ihrer nachfolgebände fand ich sehr amüsant, "die goblins" war sehr ok, "die anderen" war nur mehr albern und "die halblinge" war wiederum überraschend hervorragend. "die trolle" liegen noch im ungelesenen stapel und "die zwerge" harren noch ihrer entdeckung.
die elfen an sich (nicht das buch, sondern die figuren) behmen sich vor allem anfangs genau so wie man es sich erwartet: extrem schöngeistig, stolz und mit stock im arsch. sie treiben es zeitweise dermaßen auf die spitze, dass es anfängt zu nerven. wenn man zum beispiel mitbekommt, dass hier jahrhunderte lang (sic!) einer geliebten ständig lieder, gedichte und sonstig schöngeistiges vorgetragen wird, es aber nie (NIE!) auch nur zu einer berührung kommt, dann greift man sich schon irgendwie an den kopf und fragt sich gegen welchen pfosten die eigentlich gelaufen sind. das war auch der grund warum ich nach ca. einem drittel des buches eine pause einlegen musste, es wurde mir irgendwann einfach zu... naja, zu krass.
doch nach ein paar monaten pause reizte mich die geschichte dann doch wieder, ich wollte unbedingt wissen wie es denn nun weitergeht, immerhin befanden sich meine schützlinge mitten in ihrer suche, von der ich wissen wollte wie erfolgreich sie sein wird. doch nach kurzer zeit musste ich wegen eines anderen buches unterbrechen, dass ich bald wieder zurückgeben musste. und ganz ehrlich, obwohl es sich um einen stephen king handelte, den ich ja sehr liebe, konnte ich es nicht erwarten diesen endlich zu beenden um den elfen weiter auf ihrer quest zu folgen.
sehr gut gefallen hat mir, dass sich die protagonisten im laufe der geschichte weiterentwickeln. man erlebt auch immer wieder andere erzählebenen, nicht nur, dass immer wieder zwischen den personen gewechselt wird, zwischendurch findet man auch kurze abschnitte aus fiktiven geschichtsbüchern und chroniken, die bestimmte ereignisse wiederum aus einem völlig anderen standpunkt heraus betrachten. einmal ist sogar ein logbuch eines kapitäns dabei.
dieses buch ist ein wälzer mit dem leute erschlagen könnte, vielleicht wäre es sogar besser gewesen aus dieser gewaltigen geschichte zwei bücher zu machen, doch angesichts der tatsache, dass es inzwischen bereits ca. 15 romane rund um dieses elfenuniversum von diesem autoren gibt, dürfte dieser erste band offenbar trotz seiner "schwere" recht erfolgreich gewesen sein.
fazit: wem fantasy liegt, der wird hiermit wirklich sehr gut bedient. wer nur auf fun-fantasy steht sollte die finger ebenso davon lassen, wie alle genreanfänger die "nur mal reinschauen" wollen. insgesamt war ich mit diesem buch ca. ein jahr zugange, wobei es natürlich große pausen gab.
DAS LESEZEICHEN:
dieses lesezeichen gehört schon in die rubrik "wer's noch kennt". es handelt sich hier um ein alte leihkarte eines büchereibuches. und ja, ich habe dieses buch sogar gelesen, schlimmer noch, ich habe es gekauft, da es aus dem altbestand aussortiert worden war. und als ich es zuhause aufblätterte befand sich nun mal die alte leihkarte noch darin.
ich glaube ich habe sogar noch ein zweites exemplar, natürlich aus einem anderen buch, aber ebenso erworben und gelesen.
was würde sich denn besser als lesezeichen eignen als eine alte leihkarte?