DER AUTOR:
über stephen king muss man nicht mehr viel erzählen. entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. obwohl ich immer wieder menschen begegne, die zwar behaupten stephen king nicht zu mögen, dennoch die filme "stand by me", die verurteilten" und "the green mile" zu lieben, weil ihnen nicht bewusst ist, dass die romanvorlagen zu diesen filmen ebenfalls von mr. king stammen.
anstatt also zu versuchen informationen über den autor hervorzukramen, die man entweder sowieso schon kennt, oder die einen nicht interessieren, versuche ich lieber mal zu erzählen wie ich zu stephen king kam und warum ich ihn liebe.
ich war noch recht jung, gerade mal zweistellig geworden, als mir ein buch von king in die hände fiel. ich las generell sehr viel, plünderte sogar das bücherregal meines vaters, in dem sich genug literatur befand für die ich eigentlich noch zu jung war, doch das störte mich nicht. so entdeckte ich zum beispiel ephraim kishon, den ich heute noch sehr liebe, las bereits als junger stöpsel c.c. bergius und b. traven, durchstöberte diverse wissenschaftliche werke und kam in den genuss des donauland bücherclubs.
irgendjemand hatte also wohl entweder aus versehen bestellt, oder vergessen zu bestellen, denn wenn man nichts bestellte bekam man automatisch das buch des monats zugeschickt. ich weiß nicht mehr ob es "feuerkind" oder "shining" war das ich als erstes las, ich weiß jedoch sehr genau, dass ich beide bücher hintereinander las. ich fand die geschichten einfach faszinierend und gut, erst viel später kam ich zusätzlich dahinter, dass mir kings erzählstil, bzw. seine sprache einfach sehr zusagte.
das ist auch der grund warum ich ihn heute noch liebe. fange ich ein buch von stephen king an, fühle ich mich dort sofort wie zuhause. er hat einfach gespür dafür wie menschen sprechen und denken, wie sie agieren und wie das ganze drumherum dazu passt. selbst wenn es sich um die phantastischsten und schrecklichsten ereignisse handelt, kommt es einem (also mir) nie so vor, als ob das nun unglaubwürdig wäre. naja, natürlich ist einem bewusst, dass diese dinge, die eben in einem king buch geschehen nicht tatsächlich passieren können, aber genau das ist der knackpunkt. bei h.p. lovecraft zum beispiel fragt man sich ständig "hä? was soll das denn jetzt wieder? was geht hier denn bitte ab?", oder bei wolfgang hohlbein hat man ständig das gefühl in einer schlechten kinderserie festzustecken. ihr wisst was ich meine? trotz all der amerikanismen, die uns als europäer natürlich fremd sind (root beer, abschlussbälle, bestimmte tv-serien, songinterpreten aus den 60ern die man hier nie gehört hat), schafft es king eine glaubwürdige und homogene welt zu erschaffen in die man sofort eintaucht und in der man nie das gefühl hat es wäre irgendetwas nicht richtig.
natürlich trägt zu all dem bei, dass sich king immer wieder selbst zitiert, dass er schauplätze und figuren aus anderen eigenen romanen in seinen neuen geschichten ganz nebenbei unterbringt. früher einmal machte ich mir einen spaß daraus all diese querverweise zu erkennen, doch inzwischen sind mir das einfach zu viele. hin und wieder denkt man sich eben "ach, castle rock, jaja kenn ich".
mit dem vorliegenden buch verhält es sich natürlich genau so, bzw. sogar noch ein bisschen extremer.
DAS BUCH:
wie immer möchte ich so wenig wie möglich über den inhalt verraten, das hier ist nämlich keine inhaltsangabe.
"doctor sleep" ist die fortsetzung von "shining". so hieß es zumindest. und irgendwie stimmt das auch, aber dann doch wieder nicht. ja, die hauptfigur ist die selbe, nur eben 30 jahre älter, ja das overlook hotel spielt eine rolle, aber dennoch ist es eine völlig andere geschichte, die im grunde keinerlei bezug zu "shining" hat. nun, natürlich hatten die ereignisse aus "shining" auswirkung auf die geschehnisse in "doctor sleep", aber wenn man es ganu nimmt, hätte sich king auch völlig neue figuren und schauplätze ausdenken können, und die geschichte hätte genau so, oder sehr ähnlich funktioniert.
vermutlich werden mir hier nun jene menschen, die beide bücher gelesen haben widersprechen, ich bleibe jedioch bei meiner ansicht. es ist auch keine kritik an king, ich denke nicht, dass er es sich hier einfach leicht machen wollte, im gegenteil, denn er bringt es fertig uns mit bekannten figuren und schauplätzen eine völlig neue und andere geschichte zu erzählen, obwohl man natürlich zwangsläufig immer wieder mit der nase auf "shining" gestoßen wird.
trotz allem ist dieser roman nur ein durchschnittlicher king-roman. er ist sehr ok, ich hatte meinen spaß dabei, fühlte mich wohl und hatte mich darüber gefreut, aber irgendwie fehlte mir der "drive" bei der ganzen sache. wer noch nie einen king gelesen hat ist hier nicht gut beraten, da gäbe es -zig andere bücher die ich zuerst empfehlen würde. hardcore fans wird es egal sein, die fressen ja alles - und da gehöre ich irgendwie auch dazu, obwohl ich, wie man ja hier lesen kann, sehr wohl fähig bin qualitätsunterschiede in seinen werken auszumachen.
dennoch finde ich die idee mal nachzusehen was denn danny torance heute nach all den jahren so treibt ziemlich gut und auch mutig.
DAS LESEZEICHEN:
wie man unschwer erkennen kann, stammt dieses lesezeichen aus meiner ehemaligen lieblingsbücherei, und zwar aus der zeit, also gerade genug budget übrig war, kurz nachdem sie um- und ausgebaut worden war, um eigene lesezeichen drucken zu lassen. später dann wurden diese einfach nur kopiert und ausgeschnitten (kommt sicher später noch) und noch später gab es dann allgemeine lesezeichen vom österreichischen büchereiverband (auch ein solches kommt später sicher noch).
entweder gab es eine änderung der öffnungszeiten, oder es lief etwas beim druck falsch, da die zeiten offenbar von hand ausgebessert wurden.
ich liebte diese bücherei nicht unbedingt wegen seiner bücher, sondern mehr wegen seiner tollen auswahl an filmen, hörbüchern und comics. ich konnte somit illegalerweise massen an hörbüchern und filmen kopieren *grins*, wofür ich dieser bücherei heute noch dankbar bin. und dafür sämtliche "calvin & hobbes" und "bone" comics im sortiment zu führen.
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