habt ihr euch schon mal eine cd (oder lp) gekauft, nur weil euch das cover oder ein bestimmter song darauf gefallen hat, und dann wart ihr enttäuscht, weil es zwar im besten fall ok, aber eben absolut nicht das erwartete war? oder, anderes beispiel: habt ihr euch schon einmal in einem restaurant ein euch bis dahin unbekanntes gericht bestellt, und dann war es zwar das was auf der karte stand, aber trotzdem absolut nicht nach euren vorstellungen? dann ist es euch sicher auch schon mal was ähnliches mit büchern passiert. man liest eine rezension, oder nur den titel, oder man mag das cover und den klappentext, aber dann ist es irgendwie was völlig anderes. genau das ist mir mit diesem buch passiert.
das buch:
eigentlich hätte mich ja das in den beschreibungen immer wiederkehrende wort "familie", mal als "familiensaga", mal als "familienschwarte", besser in alarmbereitschaft setzen sollen, tat es aber aus unerfindlichen gründen nicht. vermutlich blendete mich das "monster" im titel - und dass stephen king das buch ansgeblich gut fand. ich war traurig als das ende des romans in sicht kam heißt es von ihm. nun ja, ich war eher erleichtert als sich das ende endlich abzeichnete.
dass die tatsächlichen monster von templeton eigentlich menschlicher natur sind, dämmerte mir spätestens dann, als immer klarer wurde, dass das eine und einzige im buch vorkommende monster eigentlich gar keines ist, dass es von dem ganzen familiensagagedöns total in den hintergrund gedrängt und zur absoluten nebenfigur degradiert wird - und dass es in der einzahl bleiben wird.
doch eines muss ich der autorin lassen: sie versteht es erstklassig in verschiedenen stilen zu schreiben und damit verbundene denkweisen nahezubringen. das buch wimmelt nur so von tagebüchern, briefen und historischen berichten. doch zu keinem zeitpunkt fand ich es spannend oder gar mitreißend, erst recht nicht interessant.
vielleicht liegt es zum wiederholten male daran, dass ich eben so meine probleme mit autorinnen und jenen dingen von denen sie meinen dass sie für die geschichte und den leser interessant wären habe. nennt mich bibliomachophil oder auch literaturchauvinist. es ist nun mal so und ich stehe dazu. aber niemand kann mir nachsagen ich würde es nicht immer wieder mal versuchen.
stephen king hätte das kaum beklemmender hinkriegen können meint jutta person im klappentext. wollen wir wetten? von beklemmung gab es keine spur! sogar ICH bekomme das beklemmender hin! da trifft es ein liebevolles trostbuch und ein wahrer freund schon eher, das meint nämlich die zeitschrift "freundin" über die monster von templeton.
und genau an diesem punkt setzt meine empfehlung an: wer gerne die freundin, brigitte, oder von mir aus auch die emma liest, hat vermutlich freude an dem buch, für stephen king fans gilt eher die prämisse kill it with fire.