masayuki kusumi & jiro taniguchi:
der geheime garten vom nakano broadway
einerseits finden wir hier japan-typische reduktion, andererseits auch überschwänglichkeit. die reduktion bezieht sich auf die storyline. hier werden keine großen geschichten erzählt, auch keine sonderlich spannenden, hier geht es um jemanden, der einfach nur gerne spazieren geht und sich zum nachdenken inspirieren lässt. und hier finden wir auch die überschwänglichkeit: es gibt kaum dialoge, dafür um so mehr text der den gedanken des protagonisten entspringt.
zu all dem passt der zurückhaltende, monochrome zeichenstil (naja, fast monochrom. schwarz, weiß und hellblau), der dann doch immer wieder detaillierter erscheint.
eine graphic novel wie ein meditationsgarten. man muss sich darauf einlassen, darin versinken, dann kann man dem ganzen auch etwas abgewinnen. nicht nur für japanophile, sondern ein guter einstieg für all jene, die den unterschied zwischen graphic novel und comic nicht kennen.
das lesezeichen:
eine internetbekanntschaft schickte mir einmal diese glückspostkarte mit einem echten vierblättrigen kleeblatt. ob es geholfen hat, kann man nie mit sicherheit sagen. oder doch?
darwin cooke:
parker
mit dieser graphic novel befinden wir uns mitten in einem hardboiled krimi, ich möchte sogar fast sagen, in einem film noir. als vorlage diente der roman the hunter von richard stark. hier geht es nicht nur bildgewaltig und oft recht wortkarg zu, die gewalt ist wesentlicher bestandteil dieser geschichte. logisch, bei diesem genre.
seitenlang können wir in großartigen zeichnungen schwelgen, die, ganz wie es eben im film noir üblich war, vor allem aus schatten bestehen, ohne von lästigem text unterbrochen zu werden. bei aller wortkargheit gibt es dann doch noch genug zu lesen.
über die story möchte ich hier keine großen worte verlieren, das kann man bei interesse überall nachlesen, doch wie die geschichte zeichnerisch festgehalten wurde finde ich sehr gelungen. ehrlich gesagt, war es ein großartiger kontrast zum vorangegangenen buch. vielleicht haben sich die beiden bücher auf seltsame art und weise sogar durch ihre unterschiedlichkeit gegenseitig ergänzt.
wer dieses genre liebt, egal ob hardboiled oder film noir, und wer bisher die düsteren batman comics als das non plus ultra empfand, hat hiermit sicher seine helle, äh, düstere freude.
das lesezeichen:
dieses lesezeichen befand sich als beigabe in einem neu gekauften buch. in welchem weiß ich heute natürlich nicht mehr. die rückseite ist weiß, bzw. unbedruckt, darum verzichte ich auf ein zweites bild.
j.r.r. tolkien:
der hobbit
ja, natürlich, der hobbit gehört inzwischen, genauso wie der herr der ringe, zum allgemeingut und zu den klassikern. nahezu jeder hat entweder das eine oder das andere buch gelesen, oft genug beide, und ganz sicher alle filme gesehen. was gäbe es denn hierbei noch neues zu entdecken?
ehrlich gesagt, muss ich hier mit "nichts" antworten. die graphic novel hält sich sehr genau an die vorlage (das buch, nicht den film) und wurde - ganz wichtig! - lange vor erscheinen des films (bzw. der filme) herausgegeben, unterscheidet sich also optisch ziemlich stark von herrn jacksons visionen.
obwohl die zeichnungen manchmal ein wenig zu sehr an märchenbücher erinnern, stört dieser umstand höchstens anfangs ein wenig, oder gar überhaupt nicht. es passt nämlich. wenn man bedenkt, dass der hobbit eigentlich ein kinderbuch sein sollte, dann fügt es sich hier wunderbar zusammen. die graphic novel ist sehr bunt, sehr textreich, sehr lang und vor allem wirklich detailliert ausgeführt. ich wage fast zu behaupten, dass ein bildbegeisterter leser der graphic novel länger dafür braucht, als ein leser des romans.
wer sich für mittelerde begeistert, der hat hier ein weiteres großartiges sammlerstück, wer das buch nicht lesen wollte, kann vielleicht hiermit begeistert werden, wer sich jedoch eine zeichnerische umsetzung des films erwartet wird enttäuscht werden. ich gehe jedoch so weit zu behaupten, dass dies das ideale vorlesebuch für etwas größere kinder, die während des vorlesens gerne die bilder ansehen möchten wäre, auch wenn graphic nobels nicht wirklich dafür gedacht sind. ich erinnere jedoch noch einmal daran, dass der hobbit ja eigentlich ein kinderbuch ist, grimms märchen sind im grunde viel grausamer und seltsamer.
das lesezeichen:
ein gratis-lesezeichen aus meiner ehemaligen bevorzugten bücherei, sogar die erste auflage, inklusive von hand ausgebessertem druckfehler. auch hier verzichte ich auf ein bild der rückseite, da beide seiten identisch sind.
nachtrag:
eigentlich habe ich hier mit den lesezeichen gecheated. irgendwie ergab es sich, dass ich bei allen drei graphic novels den ausdruck der bücherei als lesezeichen verwendete. also beschloss ich für die bilder zum blog einfach die nächsten drei lesezeichen aus meinem stapel zu ziehen und sie chronologisch zuzuordnen, ganz genau so, als hätte ich sie tatsächlich für diese bücher verwendet.
ihr nehmt mir das doch wohl hoffentlich nicht krumm, oder?
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