Sonntag, 19. April 2015

KEIN GUTMENSCH MEHR

es gab einmal eine zeit, da achtete ich sehr penibel auf mülltrennung. inzwischen mache ich das nicht mehr. also, ich trenne natürlich nach wie vor müll, aber nicht mehr so penibel und auch nicht immer und überall. ich habe in meinem zimmer einen kleinen papierkorb stehen, dort wandert alles hinein was eben so anfält, sei es restmüll, ein paar seiten altpapier oder briefumschläge, aluminiumdosen oder kunststoffverpackungen. sogar nasse teebeutel finden ihren weg dort hinein. das selbe praktiziere ich auch in meinem job im büro.

warum sich meine einstellung dermaßen geändert hat? nun, ganz so schlimm ist es nicht, wenn größere mengen anfallen trenne ich nach wie vor. ich bin es jedoch erstens leid wegen jedem schnipsel von einem mülleimer zum nächsten zu rennen, zweitens haben es mir meine mitmenschen ziemlich verleidet.

wie das?

ich sehe tagtäglich wie es allen um mich herum wirklich scheißegal ist, ich muss nur den müllcontainer unserer siedlung öffnen und sehe dort gebündelte zeitungen, säcke voller kunststoffverpackungen, metalldosen und andere dinge, obwohl die entsprechenden sammelcontainer gleich um die ecke wären. ICH zahle also höhere müllgebühren, weil neun von zehn mitbewohnern zu blöd oder zu faul sind richtig müll zu trennen, obwohl ich schön brav meinen scheiss auseinanderklabustiere. wenn ich also per sippenhaftung für etwas bestraft werde das ich nicht getan habe, und auch nichts dagegen tun kann, dann darf sich auch niemand wundern, wenn ich ich mich irgendwann genau so benehme wie all die anderen.

ich sehe wie wir in der firma kartonage und papier voneinander getrennt sammeln und der putztrupp dann alles wieder zusammen in einen container schmeisst. das selbe passiert auch bei mir zuhause. meine mutter wird es ihr leben lang nicht mehr lernen karton von pappendeckel zu unterschieden. so landet eben karton und papier im selben sack. auch schon egal, denn speiseölreste entsorgt sie auch durch den abflusskanal oder die toilette, obwohl es dafür ein sammelsystem gäbe.

seit ich mit einem sammelwagen der altkleidersammlung mitgefahren bin habe ich nicht einmal mehr lust auf altkleiderrecycling, denn ich habe gelernt, dass über 90% der gesammelten ware nach italien verfrachtet wird, dort wird dann alles geschreddert, in feinste fasern zerlegt und weiß der teufel was aus den guten stücken, die man zuhause mühselig zusammensortiert hat hergestellt, vermutlich dämmatten oder ähnliches. da mache ich mir doch lieber putzfetzen aus meinem ehemaligen sonntagshemd - die dann auch wiederum irgendwann im restmüll landen.

ja, ich bin ziemlich "angefressen", wie man bei uns so schön sagt, was das thema angeht. ich habe wirklich keine lust mehr, obwohl ich mich nach wie vor nicht dazu überwinden kann "einfach drauf zu scheißen", dazu ist das schlechte gewissen dann doch zu groß. also sammle ich weiter zumindest die größten brocken und sehe den nachbarn dabei zu wie sie 50% des restmüllcontainers mit wiederverwertbaren materialien befüllen. so ist es nun mal und ich kann es nicht ändern. und da ich die anderen nicht ändern kann, ändere eben ich mich. das bringt zwar der umwelt nichts, aber meine nerven werden dadurch mehr geschont.

davon abgesehen wäre es sowieso besser zuallererst einmal müll zu vermeiden, aber auch das wird einem immer schwerer gemacht in zeiten in denen einem geschälte bananen in folierten styroportassen und spiegeleier für die mikrowelle angeboten werden.


Montag, 13. April 2015

EINE EINS MIT VIER NULLEN


ja, was soll ich nun dazu sagen?

zunächst einmal DANKE all jenen, die meine beiträge tatsächlich lesen und auch gerne immer wieder vorbeischauen.

und dann gleich eine kleine einschränkung: natürlich haben nicht alle 10.000 besucher meine beiträge gelesen. manche sind über die bildersuche hier gelandet, andere über stichwörter. vielleicht ist auch der eine oder andere geblieben. und vielleicht sollte man statistiken nicht so ganz trauen.

trotzdem, 10.000 ist eine gewaltige zahl, vor allem für so einen fuzzikleinen allerweltsblog ohne spezifisches thema - und das auch noch in einem zeitraum von nicht einmal eineinhalb jahren...

also nochmal ein herzliches DANKE und bleibt mir gewogen!

für die statistiker habe ich hier noch bisschen bildmaterial:






Montag, 6. April 2015

LESEZEICHEN: GOLD(T)IG



DAS BUCH:

wie beschreibt man max goldt als autor? nun, im grunde ist er kein autor im klassischen sinne, sondern ein kolumnist. es gibt keine kurzgeschichten, novellen, essays, oder gott bewahre romane, sondern nur seine kolumne, die monatlich in der satirezeitschrift "titanic" erscheint. eigentlich heißt max goldt matthias ernst, doch das war ihm wohl für einen satirezeitschriftenkolumnisten zu ernst. vielleicht zu wenig glitzerig.

wenn ich  schreibe, dass es außer seinen kolumnen keine literarischen werke von ihm gibt, dann lüge ich, denn außer den zusammenfassungen seiner kolumnen in buchform gibt es auch eine kooperation mit einem zeichner, die dazu führte, dass man auch comics aus seiner feder/schreibmaschine/textprogramm kaufen und natürlich lesen kann. weiters sind nahezu alle seiner texte als hörbuch erhältlich.

und wenn ich schreibe, dass seine kolumne allmonatlich in der titanic erscheint, so ist auch das gelogen, weil hier korrekterweise die vergangenheitsform anzwenden wäre. er schrieb in den 90er jahren regelmäßig für die titanic, danach ein wenig unregelmäßiger und seit ein paar jahren anscheinend gar nicht mehr.

nicht zu vergessen sind natürlich seine musikalischen ergüsse, als foyer des arts gab es sogar so etwas wie kleine hits wie zb. "eine königin mit rädern unten dran", "trends" und "hubschraubereinsatz". es gab aber auch soloalben und zusammenarbeiten mit anderen künstlern, die ich heir aber nicht aufzählen möchte.

was ist nun von einem max goldt zu erwarten, bzw. was kann man sich speziell von diesem buch erwarten?

herr goldt versteht es im postivsten sinne zu schwafeln, vom hundertsten ins tausendste zu kommen, dabei nie den fanden zu verlieren, und wenn, dann höchstens absichtlich, und nebenbei die welt samt ihren seltsamen umständen auf recht eigentümliche, aber dennoch merkwürdigerweise höchst einleuchtende art zu betrachten. dies alles mit einem gewöhnungsbedürftigen, aber sehr feinen humor und mit viel lust an worten und sprache.

dieser spezielle band versammelt kolumnen aus der anfangszeit bei titanic, was auch unter jenem aspekt interessant ist, weil auch der mauerfall in diese zeit, äh, fiel und dies sogar bei onkel max kleine literatrische echos verursachte. weiters fand ich persönlich erstaunliche parallelen zu meinen eigenen gedanken, wie zum bespiel die verwunderung über die gesellschaftliche schmähung der quitte.

wer also keinen sinn für verquere gedanken, wortspielereien und quittengelee erübrigen kann, soltle seien finger tunlichst von diesem buch lassen. alle anderen sind herzlich eingeladen dieses, oder auch jedes andere beliebige buch von max goldt zu entdecken, sofern sie nicht sowieso vergoldtifiziert sind.

DAS LESEZEICHEN:




dass das lesezeichen farblich sowohl zum bucheinband, als auch zum namen des autors passt, ist reiner zufall.

wie unschwer zu erkennen handelt es sich um ein werbegeschenk, obwohl es ein unfreiwilliges geschenk war. also, für mich unfreiwillig, ich hatte weder darum gebeten, noch danach verlangt, geschweige denn damit gerechnet. es befand sich nämlich IN einem gekauften buch. wenn ich mich recht erinnere war es ein historischer krimi, ich weiß aber nicht mehr welcher.

hin und wieder passiert es tatsächlich, dass einem aus neu gekauften büchern vom verlag geschenkte lesezeichen entgegenpurzeln. da ich lesezeichen mag, behalte ich sie auch alle und verwende sie auch weiterhin.

auf der rückseite befindet sich übrigens außer der goldenen farbe noch mehr werbung, darum erspare ich der leserschaft ein bild derselben.




SCHATZKISTE - S WIE SCHLÜSSELBUND

s - wie schlüsselbund


zum vorangegangenen schatzkisten-post mit dem schlüsselanhänger gehört natürlich ein passender schlüsselbund dazu.

ich denke, jeder hat irgendwo schlüssel herumliegen, deren zweck und herkunft einem entfallen sind. ich weiß wirklich nicht mehr wo all diese schlüssel dazu gehören, ich kann nur mehr vermutungen anstellen.

ich glaube einer der schlüssel gehörte zu meinem ersten auto, da dieses auf dem schrottplatz landete und somit kein zweiter schlüssel benötigt wurde. dann glaube ich, dass da auch noch mopedschlüssel dabei sind. und ganz sicher habe ich auch noch haus- bzw. büroschlüssel von irgendeinem arbeitgeber, aber keine ahnung von welchem. es besteht also keine einbruchsgefahr.

viel interessanter sind ja die anhänger am schlüsselbund. fangen wir am bild ganz rechts an:

das orange männchen in x-form ist ein "mäxchen". als damals vor 25 jahren (ist das wirklich schon so lange her?) der handy-boom begann, gab es zunächst einmal nur einen mobilnetzanbieter, nämlich die post, bzw. das staatliche fernmeldeamt. ein paar monate darauf kam dann der erste private anbieter dazu, zu dessen gesellschaftern siemens gehörte. die hattend ann auch sehr beliebte und gute handys im angebot, doch irgendwann ging das alles den bach runter, ähnlich wie bei nokia. dieses netz hieß "max". ich gehörte damals sicher zu den ersten 1.000 kunden, nicht weil ich so geil drauf war, sondern weil ich es beruflich brauchte. und als kunde bekam man diesen schlüsselanhänger in dem die kundennummer eingestanzt war und auf dem drauf geschrieben stand, dass man doch den schlüsselbund im falle des herrenlos auffindens einfach in den nächsten briefkasten werfen solle. aufgrund der kundennummer wurde einem dann der schlüsselbund von max zugeschickt. ob das wirklich funktionierte weiß ich nicht, ich habe noch nie meinen schlüsselbund verloren.

die bronzemarke mit der eingestanzten "33" stammt noch aus meiner schulzeit. dies ist nämlich eine sogenannte werkzeugmarke. ich ging damals auf die fachschule für malerei und um bestimmtes werkzeug zu bekommen, musste man solch eine marke als pfand hinterlegen. insgesamt hatte man fünf stück. da ich die schule jedoch unterm jahr verließ, kam ich nie dazu diese marken zurückzugeben. warum nun nur mehr eine davon übrig ist, weiß ich beim besten willen nicht mehr.

die "koflach"-plakette stammt von einem alten skischuh, aus der zeit in der ich im skiverleih tätig war. das ding war auf den schuh angenietet, warum iche s entfernt und an den schlüsselbund gehängt habe weiß ich auch nicht mehr. vermutlich fand ich es cool. der skischuh war jedenfalls hinüber, schon vor der plakettenoperation, und wurde weggeschmissen.

und unter all dem zeug, kaum sichtbar, befindet sich ein kleines metallding, das eigentlich zu einem schuh gehörte den ich geschenkt bekam. also, natürlich bekam ich ein paar geschenkt, aber ich habe mir nur das eine teil aufgehoben. durch das teil wurde der schnürsenkel hindurchgefädelt, sod ass das kleine metallteil ganz zuunterst als plakette auf dem schuh prangte. liest sich jetzt komisch, sah aber ganz normal aus.

schon seltsam was man sich so alles aufbehält. vielleicht zeige ich auch mal meine aktuellen schlüsselbund.