Montag, 6. April 2015

LESEZEICHEN: GOLD(T)IG



DAS BUCH:

wie beschreibt man max goldt als autor? nun, im grunde ist er kein autor im klassischen sinne, sondern ein kolumnist. es gibt keine kurzgeschichten, novellen, essays, oder gott bewahre romane, sondern nur seine kolumne, die monatlich in der satirezeitschrift "titanic" erscheint. eigentlich heißt max goldt matthias ernst, doch das war ihm wohl für einen satirezeitschriftenkolumnisten zu ernst. vielleicht zu wenig glitzerig.

wenn ich  schreibe, dass es außer seinen kolumnen keine literarischen werke von ihm gibt, dann lüge ich, denn außer den zusammenfassungen seiner kolumnen in buchform gibt es auch eine kooperation mit einem zeichner, die dazu führte, dass man auch comics aus seiner feder/schreibmaschine/textprogramm kaufen und natürlich lesen kann. weiters sind nahezu alle seiner texte als hörbuch erhältlich.

und wenn ich schreibe, dass seine kolumne allmonatlich in der titanic erscheint, so ist auch das gelogen, weil hier korrekterweise die vergangenheitsform anzwenden wäre. er schrieb in den 90er jahren regelmäßig für die titanic, danach ein wenig unregelmäßiger und seit ein paar jahren anscheinend gar nicht mehr.

nicht zu vergessen sind natürlich seine musikalischen ergüsse, als foyer des arts gab es sogar so etwas wie kleine hits wie zb. "eine königin mit rädern unten dran", "trends" und "hubschraubereinsatz". es gab aber auch soloalben und zusammenarbeiten mit anderen künstlern, die ich heir aber nicht aufzählen möchte.

was ist nun von einem max goldt zu erwarten, bzw. was kann man sich speziell von diesem buch erwarten?

herr goldt versteht es im postivsten sinne zu schwafeln, vom hundertsten ins tausendste zu kommen, dabei nie den fanden zu verlieren, und wenn, dann höchstens absichtlich, und nebenbei die welt samt ihren seltsamen umständen auf recht eigentümliche, aber dennoch merkwürdigerweise höchst einleuchtende art zu betrachten. dies alles mit einem gewöhnungsbedürftigen, aber sehr feinen humor und mit viel lust an worten und sprache.

dieser spezielle band versammelt kolumnen aus der anfangszeit bei titanic, was auch unter jenem aspekt interessant ist, weil auch der mauerfall in diese zeit, äh, fiel und dies sogar bei onkel max kleine literatrische echos verursachte. weiters fand ich persönlich erstaunliche parallelen zu meinen eigenen gedanken, wie zum bespiel die verwunderung über die gesellschaftliche schmähung der quitte.

wer also keinen sinn für verquere gedanken, wortspielereien und quittengelee erübrigen kann, soltle seien finger tunlichst von diesem buch lassen. alle anderen sind herzlich eingeladen dieses, oder auch jedes andere beliebige buch von max goldt zu entdecken, sofern sie nicht sowieso vergoldtifiziert sind.

DAS LESEZEICHEN:




dass das lesezeichen farblich sowohl zum bucheinband, als auch zum namen des autors passt, ist reiner zufall.

wie unschwer zu erkennen handelt es sich um ein werbegeschenk, obwohl es ein unfreiwilliges geschenk war. also, für mich unfreiwillig, ich hatte weder darum gebeten, noch danach verlangt, geschweige denn damit gerechnet. es befand sich nämlich IN einem gekauften buch. wenn ich mich recht erinnere war es ein historischer krimi, ich weiß aber nicht mehr welcher.

hin und wieder passiert es tatsächlich, dass einem aus neu gekauften büchern vom verlag geschenkte lesezeichen entgegenpurzeln. da ich lesezeichen mag, behalte ich sie auch alle und verwende sie auch weiterhin.

auf der rückseite befindet sich übrigens außer der goldenen farbe noch mehr werbung, darum erspare ich der leserschaft ein bild derselben.




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