es gab sie immer und wird sie immer geben: dinge die wir alle kennen, die jedoch entweder dabei sind aus unserem alltag zu verschwinden, oder bereits verschwunden sind. der unterschied zu früher ist, dass dies immer schneller geschieht. wobei man hier zwischen dem persönlichen "früher" und dem allgemeinen "früher" unterscheiden muss, denn in unserem persönlichen "früher" ist es uns einfach nicht aufgefallen, weil wir noch zu jung waren um es selbst zu erleben. wir kannten es nur aus erzählungen unserer eltern großeltern.
und nun sind wir, oder bin zumidnest ich, alt genug, um es selbst zu erleben. diese dinge von denen man sich fragt wo sie eigentlich hin verschwunden sind.
ein beispiel das jeder kennt sind telefonzellen. darüber muss ich nicht großartig schreiben. aber auch kaugummi- oder ähnliche automaten gibt es keine mehr, zumindest nicht in meiner umgebung. dabei kannte ich mal jemanden, dessen geschäft es sogar war solche dinger aufzustellen. keine ahnung ob es den noch gibt.
oder alles was mit uhren zu tun hat. kaum jemand hat noch einen wecker, weil das das smartphone übernimmt, armbanduhren tragen auch nur mehr menschen in meinem alter oder darüber, und die obligate wanduhr im wohnzimmer und in der küche ist auch nur mehr in haushalten von über 40jährigen zu finden. dabei sind wanduhren nicht nur zeitanzeiger, sondern auch eine tolle dekoration. naja, meistens. die uhr in meinem wohnzimmer ist es definitiv, die in der küche dann wieder eher nicht. und standuhren erbt man sowieso nur mehr von den großeltern. hat irgendjemand eigentlich noch kuckucksuhren?
und erst armbanduhren! mal abgesehen von rolex, glashütte und sonstigen luxusgeräten, ist eine armbanduhr immer ein statement, nicht nur in sachen stil und geschmack, sondern auch in sachen lifestyle. ist man der digitalanzeigentyp, oder doch der klassische mit zeigern? oder, ganz fancy, mit digitalen zeigern? oder, total abgehoben, mit binärer anzeige oder noch was ausgefallenerem? hat die zeigeruhr arabische, römische oder gar keine ziffern? mit oder ohne datum? metallband, leder, plastik, oder irgendwas exotisches? hier tun sich ganze welten samt abgründen auf. ich werde jedoch nie verstehen wie es einem praktischer vorkommen kann erst mal umständlich sein smartphone herausfriemeln zu müssen, darauf herumzudrücken und zu -wischen, um zu wissen wie spät es ist, wenn es doch mit einem lässigen kurzen blick aufs handgelenk getan sein könnte. ok, es gibt smartwatches, aber die dinger halte ich generell für ziemlich sinnlos.
dass kassetten samt kassettenrecordern, bzw. -playern verschwunden sind, ist kein geheimnis, natürlich auch der walkman und sein nachfolger der discman. sogar mp3 player gibt es keine mehr, das macht jetzt alles das smartphone. es ersetzt auch immer öfter das radio und die klassische stereoanlage - was mir ehrlich gesagt ein rätsel ist, aber das thema wollen wir hier nicht vertiefen.
eine stehuhr meiner großmutter, die schon antik war, als dieses bild 1971 entstand. auch im bild: ein wandbaromter. |
es hat auch niemand mehr diese kleinen fotoapparate dabei um schnappschüsse zu machen, auch das wurde durch das smartphone ersetzt. wenn jemand so ein ding dabei hat ist er entweder hipster, oder aus dem altersheim entflohen. ausgenommen natürlich digitale (und auch immer noch analoge) spiegelreflexkameras und dslr. nur noch profis oder enthusiasten benutzen kameras, der plebejische mob nutzt das smartphone. und somit sind auch diese blitzwürfel verschwunden, kaum jemand braucht noch filme und in den supermärkten gibt es keine abteilung mehr um bilder entwickeln zu lassen.
cds und dvds werden weniger, vhs ist so gut wie ausgestorben, immer mehr autos (und sogar manche häuser) haben keine schlüssel mehr und immer weniger leute rauchen, bzw. fangen immer mehr an zu dampfen. kaum jemand hat noch eine normale filtermaschine zum kaffee machen und klassischen glühbirnen wird schon seit längerem der garaus gemacht.
das leben ist ständig in bewegung, dinge ändern sich, manche verschwinden, neue tauchen auf. das ist nun mal so. und nein, ich bin nicht wehmütig, konservativ oder technikfeindlich, nur manchmal ein wenig nostalgisch.