Dienstag, 27. Oktober 2020

SOUL THINGS TO GO

kennt ihr den begriff soul food?

wörtlich übersetzt heißt es "seelenfutter", gemeint ist damit ein gericht (oder mehrere), also "essen", das einem gut tut, mit dem man sich wohl fühlt. dabei ist es völlig unerheblich wie gesund dieses essen ist, woher es stammt, wie qualitätvoll dieses essen ist, oder ob man es überhaupt wirklich WIRKLICH mag. nun, natürlich wird man sicher kein essen als soul food bezeichnen das einem nicht schmeckt, aber es muss auch nicht zwingend zu den lieblingsgerichten zählen.

in meinem fall zählt zum beispiel mcdonalds zu meinem persönlichen soul food. nicht alles von dort, sondern nur bestimmte burger, wie zum beispiel der doppelte cheeseburger, der hamburger royal ts, der chickenburger (oder mcchicken? da gibt's ja inzwischen 2 varianten. gemeint ist der mit mayo) oder der fishmac (ich glaube der heißt inzwischen mcfish?) und die chicken mcnuggets, aber ausschließlich mit currysauce! andere saucen sind nicht erlaubt, auch nicht solche blödheiten wie die szechuan sauce.

ich weiß, dass es nicht besonders gesund ist, ich weiß, dass es nicht sehr gehaltvoll ist, natürlich ist mir auch klar, dass essen vom mäcki auch kein kulinarisches highlight ist, und auf gar keinen fall würde ich behaupten mcdonalds wäre eines meiner lieblingsessen. ich würde auch nicht jeden tag etwas vom mäcki essen wollen, aber wenn, dann fühle ich mich einfach extrem gut dabei.

natürlich gibt es auch andere gerichte die ich für mich als soul food bezeichnen würde, aber ich möchte hier nicht alles aufzählen, weil.... darum geht's jetzt nämlich eigentlich gar nicht. die einführung sollte nur illustrieren, bzw. erklären wie ich auf folgendes gekommen bin:

es gibt auch sowas wie soul music!

ja, nein, damit meine ich jetzt nicht den "soul" als musikgenre, sondern eben musik, die einen dazu bringt sich gut zu fühlen, gemütlich, heimelig. und auch hier gilt, dass es nicht die beste musik auf erden oder aller zeiten sein muss, es muss nicht mal musik des bevorzugten genres, der lieblingsband oder des lieblingskünstlers sein. es reicht, wenn sie einem gut tut. und im gegensatz zum guilty pleasure ist es eben nicht etwas für das man sich eigentlich tief innerlich schämt weil es eigentlich grottenschlecht ist, aber trotzdem spaß macht.

in den letzten tagen bin ich eben dahinter gekommen, dass die dire straits das für mich sind. also soul music, nicht guilty pleasure. klar, "sultans of swing" fand ich immer schon nicht übel, sogar recht lässig, "private investigations" ist einfach nur der hammer und die ganze "brothers in arms" liefert ein tolles stück nach dem anderen, aber im großen und ganzen empfand ich mark knoplers geklampfe immer größtenteils als ... naja, eben als "geklampfe". nett, technisch einwandfrei, aber eben nicht wirklich aufregend. ich besitze auch keine einzige physische kopie irgendeiner platte der dire straits, eben weil ich sie für mich persönlich nie als wichtig empfand.

nun habe ich mir jedoch kürzlich die komplette diskographie all ihrer studioalben ... äh ... "besorgt" und als mir beim aufnehmen meiner mixtapes fürs auto dann natürlich immer wieder das eine oder andere stück unter kam - oft genug mir bis dahin völlig unbekannte songs, da ich ja nie wirklich besonders interessiert war - fiel mir auf, dass ich gerade diese songs ganz besonders genoss und mich irgendwie total gut fühlte wenn ich einen track der dire straits hörte. wie gesagt, ich käme nie auf die idee zu behaupten die dire straits wären eine meiner lieblingsbands, aber wenn ich dire straits höre, dann ist das wie mcdonalds essen, ich fühle mich einfach gut dabei.


ähnlich geht es mir übrigens mit chris rea, aber von dem habe ich tatsächlich die eine oder andere lp bei mir herumstehen. bei ihm wusste ich es also vorher schon, konnte es nur nicht benennen.


und so kann man dieses thema auch in anderen bereichen fortführen. filme und serien zum beispiel. "ronja räubertochter" (film oder serie, egal), "prinzessin fanthagiro" (obwohl man das dann eigentlich zum guilty pleasure zählen muss) und "drei haselnüsse für aschenbrödel" wären hier gute beispiele, auch wenn die nur für die weihnachtszeit gelten, im sommer möchte ich nichts davon sehen.




oder hörbücher! es gibt eine unfassbar gute hörspielversion vom hobbit aus den 80er jahren, die kann ich immer und immer wieder anhören, weil ich mich einfach gut damit fühle, oder "die brautprinzessin" -  da es leider kein anständiges hörbeispiel gibt, verlinke ich hier mal den trailer zum film (den film finde ich nicht so toll, obwohl er in den usa kultstatus genießt, was bei dieser unglaublich irren geschichte auch kein wunder ist).



ich glaube, wenn man lange genug darüber nachdenkt, dann findet man für alle bereiche seines lebens ein pendant zum soul food. die bevorzugte schlabberhose samt kuschelpullover für zuhause zum beispiel.

welche soul-was-auch-immer habt ihr denn?


PS:

seit ich darüber nachdachte diesen blogbeitrag zu schreiben hatte ich aus offensichtlichen gründen immer diesen song von manhatten transfer im kopf. der zählt nicht zu meiner soul musik, aber ich mag ihn irgendwie.


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