Sonntag, 26. Januar 2014

SCHNEE/MÄNNER

nun gab es heute doch endlich schneefall - und es sieht so aus, als ob es auch tatsächlich liegen bleiben würde.

warum ist mir das einen blogeintrag wert? weil es in diesem winter das erste mal ist, dass es "richtig" schneit, also mehr als nur ein paar verirrte flocken, die sich fast noch vor dem aufschlagen in dampf verflüchtigen, bzw. genug um auch länger als 3 minuten liegen zu bleiben.

nochmal: warum ist mir das einen blogeintrag wert? na, weil wir bereits ende jänner (januar für die germanistischen leser) haben! hallo? wenigstens ein mal sollte es im laufe eines winters schneien und dieser schnee auch ein weilchen liegen bleiben, sonst ist es kein winter, sondern einfach nur "die kalte jahreszeit".

zusammen mit dem schnee kommen nämlich viele schöne dinge. man sieht fußspuren von menschen und tieren, reifenspuren und ähnliches, und kann somit vergangenes noch einmal nachvollziehen. schnee ist ein wenig wie wasser dem man gedankenverloren zusieht, nur ein wenig statischer. jaja, ich weiss, dass schnee gefrorenes wasser ist, hier geht es aber nicht um physikalische betrachtungen, sondern um einen anfall von ... nennen wir es "philosophische betrachtungen", ok?

weitere schöne dinge die mit dem schnee zu uns kommen sind kinder, denen man beim rodeln, oder auf sonstige art und weise den hang hinabrutschend beobachten kann. wer mehr geld und geduld hat, kann sie auch beim skifahren beobachten. und wer noch mehr geld, geduld und vor allem zeit hat, der geht selbst rodeln und skifahren. ich selbst war schon ewig nicht mehr rodeln und noch viel ewigerer nicht mehr skifahren. mir fehlt einfach die dazugehörige ausrüstung, bzw. die finanziellen mittel um mich dementsprechend auszurüsten. und mir, zumindest zum skifahren, die tickets zu leisten. einerseits bedaure ich es, andererseits war ich im leben wirklich schon sehr oft skifahren, das müsste für den rest des lebens genügen.

da setze ich mich doch viel lieber irgendwo ins warme, trinke kaffee oder tee, esse ein oder 2 stück kuchen, oder worauf auch immer gerade lust habe, und beobachte weiterhin die hänge hinabrutschende menschheit. zugegebenermaßen habe ich auchd as schon lange nicht mehr getan, aber dieses vorhaben ist viel leichter umzusetzen, als selbst herumzurutschen.

natürlich muss ich auch das klischee der schneemann bauenden kinderleins bemühen, denn die gibt es nach wie vor. und ich freue mich immer wieder, wenn ich das beobachten darf. und während ich dies schreibe frage ich mich, wie lange die menschheit eigentlich schon schneemänner baut. gab es die irgendwie immer schon, oder ist das schneemann bauen noch gar nicht so lange in unserer kultur verankert? man wird sich relativ schwer tun prähistorische schneemänner auszugraben... also bemühe ich genau JETZT das internet und finde folgendes heraus: 
  • Im Mittelalter war eine Figur dieses Namens noch völlig unbekannt. Die ältesten literarischen Nachweise für Schneeskulpturen gibt es aus dem 16. Jahrhundert, etwa bei Shakespeare. Populär wurde der Schneemann erst im 18. Jahrhundert. Im Jahr 1770 taucht er in einem Leipziger Kinderliederbuch zum ersten Mal als Begriff auf. Alte bildliche Darstellungen zeigen ihn als personifizierten Winter in recht bedrohlicher Gestalt in Übergröße, mit grimmiger Miene und drohend erhobenem Besen, so ein Kupferstich von Daniel Chodowiecki.

    Im 19. Jahrhundert veränderte sich allmählich die Einstellung zum Winter, der nicht mehr nur hart und entbehrungsreich erschien. So gehörten zu bildlichen Winterdarstellungen nun vermehrt Schlittenfahren, Schlittschuhlaufen und eben auch Schneemänner, die im Biedermeier zu einem beliebten Kinderbuch-Motiv wurden. Die Gestalt wurde kugeliger, das Aussehen wesentlich freundlicher. Um 1900 erscheinen Schneemänner auch als Figuren für den Weihnachtsbaum.

    Das Bild eines freundlichen Wintersymbols wird Ende des 19. Jahrhunderts sehr stark auch durch die wachsende Beliebtheit der Postkarte geprägt. Postkartenverlage entdecken den Schneemann als Motiv für Weihnachts- und Neujahrsgrüße. Etwa zeitgleich setzt auch die Werbeindustrie den Schneemann verstärkt für ihre Zwecke ein. (quelle: wikipedia)
ich vermute also, dass die menschheit bis zum mittelalter einfach andere sorgen hatte, als ausgerechnet schneemänner zu bauen. tja, wieder was gelernt....


natürlich kommen mit dem schnee aus unangenehme dinge. das fängt bei niedrigen temperaturen und dem eingemümmelt sein an und endet nicht selten bei durchnässten und klammen füßen und händen, bzw. socken und handschuhen. wer in der unglücklichen lage ist schneeschaufeln zu müssen, wird vermutlich jede einzelne flocke die von oben herabtaumelt verfluchen. hausfrauen (oder wer auch immer für saubere wohnungen verantwortlich ist - tut mir leid, es sind nun mal immer noch meistens hausfrauen) verfluchen den dreck, den der mit den schuhen hereingetragene dreck verursacht. und autofahrer schimpfen über andere autofahrer, die so tun, als könnten sie auf einmal nicht mehr richtig autofahren, über zugeschneite strassen, über autofahrer mit sommerreifen, über schneeräumfahrzeuge die an jeder zweiten ecke und auf längeren strecken aufhalten und überhaupt wird auf so ziemlich alles geschimpft was das ungehinderte vorankommen vereitelt. und ganz ehrlich, da nehme ich mich selbst nicht aus.

aber trotzdem: ich freu mich, dass es endlich geschneit hat!

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