Freitag, 18. Juli 2014

IMMER WIEDER BINNEN-I

mir geht die leidige diskussion im das verkackte binnen-i schlicht gesagt voll auf die eier!

da referiert zum beispiel ein bernhard jenny einen ganzen blog lang darüber, dass er das binnen-i zwar abschafft, dafür aber den gender gap einführt und somit nichts anderes tut als schwachsinn gegen blödsinn einzutauschen. im sprachlog wird wiederum darüber geschrieben "was jemand täte wenn", verliert aber kein wort darüber was er/sie/es wirklich tun möchte. mir ist schon klar, dass es in diesem speziellen blog darum geht so zu tun als wäre man binnen-i gegner, trotzdem schrammt der artikel meilenweit am wesentlichen vorbei.

glaubt denn wirklich irgendjemand, dass das verwenden einer unfassbar hässlichen sprachverstümmelung eine positive auswirkung auf das verhalten der menschheit haben kann? im gegenteil, wenn ich mich so umsehe, dann sehe ich wie sich zunehmend 2 gegnerische lager bilden, jene die das binnen-i und ähnliche maßnahmen total klasse finden und jene, die es aus diversen gründen strikt ablehnen. zueinander finden sieht aber ein wenig anders aus.

ich weiß ja nicht was in den köpfen anderer vorgeht, aber ICH denke zum beispiel beim wort "schüler" nicht automatisch nur an männliche schulkinder, bei anderen gruppenbezeichnungen die auf -er enden ergeht es mir ebenso, aber vielleicht bin ich da ja eine ausnahme.


das wesentliche, von dem ich oben schrieb, ist jedoch, dass das binnen-i nichts anderes ist als eine ausprägung von faulheit. wo kommt es denn ursprünglich her? früher schrieben wir "schüler und schülerinnen", daraus wurde dann "schüler und -innen" bis es schlussendlich zu "schülerInnen" verstümmelt wurde. und das alles nur weil man sich zu fein war die korrekte lange version auszuschreiben, oder sich ein geschlechtsneutrales synonym zu überlegen das alle geschlechter umfassen würde, wie zum beispiel "schulkinder". es ist ja so praktisch einfach überall ein großes i samt dem nachfolgenden "nnen" anzuhängen, anstatt sich wirklich gedanken darüber zu machen was man da eigentlich tut und was man eigentlich sagen wollte.

das binnen-i soll ausdruck einer gleichstellung beider geschlechter sein - und ist doch das genaue gegenteil. wenn in einem text das binnen-i vorkommt, dann wird es nur in den allerseltensten fällen als abkürzung für "schüler und schülerinnen" (die schulkinder stehen hier immer nur exemplarisch für sämtliche anderen beispiele) erkannt, bzw. so gut wie nie auch dementsprechend als "schüler und schülerinnen" ausformuliert, sondern die allzu menschliche faulheit schlägt zu und es wird einfach gelesen was da im text steht, nämlich "schülerinnen". und die zuhörer sind noch fauler, sie hören ja nur die vorgelesene, bzw. ausgesprochene weibliche variante.

de facto geschieht hier mittels binnen-i eine umkehrung der verhältnisse. unter dem vorwand der gleichstellung werden männliche begriffe in weibliche umgewandelt. das ist genau der selbe schwachsinn, wie die staatlich verordnete bevorzugung von weiblichen jobanwärtern bei der selben qualifikation. wo genau findet denn da die gleichstellung statt, wenn ein geschlecht dem anderen vorgezogen wird? kann mir das mal jemand erklären? das argument "ihr hattet 10.000 jahre euren spaß, jetzt sind wir dran" zieht nicht, bzw. würde es ja implizieren, dass es im grunde nicht um gleichstellung, sondern um rache geht. das kanns doch wohl nicht sein, oder?

wenn man beide geschlechter gleichstellen möchte, dann sollte man das auch tun und beide erwähnen, nicht durch verstümmelung, sondern durch ausformulierung, liebe leser und leserinnen, bzw. blog lesenden!

so schauts aus!

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