Sonntag, 6. Juli 2014

SCHATZKISTE - E WIE ERMÄSSIGUNGSAUSWEIS

e - wie ermäßigungsausweis




mein großvater war "postler", genauer gesagt briefträger, oder auch zusteller. er ging jeden tag die eine seite talauswärts und an der anderen seite wieder zurück und stellte dabei briefe und auch kleine päckchen zu. zumindest wurde es mir so berichtet. für mich klang das heroisch, beinahe schon episch, denn das tal ist doch recht lang. vermutlich war es dann tatsächlich nicht ganz so heldenhaft, aber ich habe nie genauer nachgefragt und will es eigentlich auch nicht wissen. er war briefträger und spazierte in ausübung seines berufes das halbe tal ab. punkt.

warum nun seine frau, also meine großmutter einen personal-ermäßigungsausweis hatte, weiß ich nicht. entweder hatten automatisch die familienangehörigen anspruch darauf, oder sie arbeitete selbst auch hin und wieder bei der post. erzählt wurden mir immer nur geschichten von ihren jobs als köchin in diversen hotels, die post war da nie dabei.

gefunden habe ich den ausweis in ihrem nachlas, beim durchstöbern ihrer letzten dinge nach ihrem tod. neben einem wundervollen wohnzimmertisch und altem geschirr, das ich hauptsächlich als blumentöpfe mißbrauche ist das so ziemlich die letzte erinnerung an sie die ich noch habe. nun, ich glaube ein teil kommt noch in dieser schatzkisten-reihe.

dass ich den nachnamen und die hausnummer zensiert habe wird man hoffentlich verstehen. wobei sich straßenname und hausnummer im laufe der jahre sowieso mehrmals geändert hatten....


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