Montag, 7. Juli 2014

NACKTE TATSACHEN

ich stolperte heute über einen artikel über eine performance der künstlerin "milo moire". sie ließ sich die bezichnung jener kleidungsstücke die sie normalerweise tragen würde auf den nackten körper malen und machte sich so, nackt, mit nichts als schuhen, einer handtasche und den aufgemalten wörtern auf ihrem körper auf den weg zur "art basel". sie wanderte also nackt durch die stadt, fuhr straßenbahn und tat was sie eben auch als bekleidete person getan hätte.

und während ich mir das so ansah machte ich mir gedanken über meinen eigenen zugang zu dieser aktion. denn ich bin erst mal mann, und was ich mir als mann da so ansah beschränkte sich ausschließlich auf einen schönen weiblichen körper. es war mir ehrlich gesagt vollkommen wurscht dass es sich um eine kunstaktion handelte, ich freute mich einfach über eine wohlgeformte hübsche nackte frau.

und jetzt frage ich mich, ob ich mich schämen muss. im grunde reduziere ich die dame ja auf ihr äußeres, wiewohl ich mich dann doch nicht daran aufgeile. ich betrachtete sie wie ein schönes automobil, oder eine statue, oder eben irgendetwas das ich gerne ansehe, weil es mir einfach gut gefällt. insofern tat ich ja dann doch wieder genau das was sie beabsichtigt hatte, ich betrachtete sie wie ein kunstwerk.

und so ganz stimmt das ja nicht, dass ich sie nur auf ihr äußeres reduziert hätte, denn ich bewundere sie für ihren exhibitionismus. ich könnte das nicht. absolut nicht. naja, ich bin ja auch nackt sicher nicht so hübsch anzusehen wie sie. interessant wäre es aber zu sehen wie die selbe aktion ankommt und aussieht, wenn es statt einer wohlgeformten jungen frau ein außer form geratener alter sack tun würde. ich würde seinen mut fast noch mehr bewundern als ihren, aber ansehen würde ich mir das nicht mal halb so gerne.

bildquelle: siehe link im artikel

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