Dienstag, 31. Dezember 2013

ALSO DOCH JETZT: DER JAHRESRÜCKBLICK




tja, nun, wie fang ich's an? irgendwie hat sich so gar nichts getan im letzten jahr - und doch so viel. also stillstand auf höchstem niveau.

ich versuch's mal irgendwie zusammenzufassen:

zunächst einmal war ich fast das ganze jahr ohne eigenes auto. dies brachte mir gleich mehrere erfahrungen und erkenntnisse. die größte erkenntnis von allen ist wohl, dass ich derlei nie wieder erfahren möchte. ein leben ohne verfügbaren fahrbaren untersatz ist ein sehr eingeschränktes und mühseliges leben. alles wird schwierig, angefangen beim einkauf, über das wahrnehmen diverser termine bis zu nicht zuletzt dem wunsch einfach mal loszufahren um irgendwo kaffee zu trinken oder jemanden zu besuchen. zum glück konnte ich mir immer wieder ein gefährt ausleihen. doch das war nicht immer möglich, so dass ich doch hin und wieder auf öffentliche verkehrsmittel zurückgreifen musste. das fahren mit diesen ist im grunde gar nicht mal so schlimm - und bleibt jetzt ja schön ruhig ihr verwöhnten städter! wer gewohnt ist, dass alle 5 minuten ein bus oder die straßenbahn vor der haustür abfährt, kann nicht mal ahnen wie es ist am land auf öffis angewiesen zu sein. da wird aus einem termin für den man mit auto vielleicht 1 stunde braucht schnell mal eine 3stündige odyssee. trotzdem versuchte ich diese zeiten zu genießen. wenn man auf den nächsten bus warten muss bietet sich ja ein besuch im kaffee geradezu an. und mal ehrlich, wenn ich selbst fahre, konzentriere ich mich auf die strasse und den verkehr, ich habe kaum zeit die landschaft anzusehen. öffi fahren eröffnet also ganz neue perspektiven. trotzdem bin ich froh wieder ein auto zu haben.

apropos auto: ich wurde in diesem jahr reich beschenkt, unter anderem mit meinem auto. ja, richtig gelesen, ich bekam ein auto geschenkt. aber kein grund neidisch zu werden, das auto hat wirklich schon bessere tage gesehen und steuert seinen letzten tagen entgegen. zudem verbrauchte ich mit neuen reifen und der anmeldung das komplette budget für ein neues auto. gechenkt war also dennoch nicht gratis. später dann riss ich mir selbstverschuldet ein großes finanzielles loch, ausgerechnet kurz vor weihnachten, da ich einen reifen verlor udn abgeschleppt werden musste. ich will jetzt nicht auf einzelheiten eingehen, aber den ärger hätte ich mir wirklich sparen können, wenn ich ein bisschen nachgedacht hätte. 

beschenkt wurde ich auch ganz selbstlos mit einem neuen laptop samt zubehör und software. einfach so. ohne grund und gegenleistung. der lag halt rum und niemand niemand konnte ihn brauchen. tjoa, was soll ich sagen? danke!

gesundheitlich war es heuer auch ein spannendes jahr. nicht nur für mich, sondern auch für meine mutter, die ja ins krankenhaus eingeliefert weden musste. ich genoss zwar die einsamen tage zu hause, dennoch war mir ein bisschen bange um sie. und bei mir selbst wurde der rücken alles andere als besser. ich hatte ja auch mit dem fehlenden auto eine tolle ausrede um nicht zum arzt zu gehen, doch jetzt wo ich eines habe, war ich immer noch nicht dort. das war schon immer mein problem, wenn ich keinen termin habe, wird nix draus.

es gab noch andere dingen aus denen nix wurde. ich habe immer noch nicht an meinem buch weitergeschrieben, ich habe mich immer noch nicht darum bemüht wieder gigs als dj zu bekommen und um ehrlich zu sein tue ich für die jobsuche auch nur das allernotwendigste. ich schreibe das so beinhart hin, damit ich es selbst sehe. und nein, eigentlich bereue ich nichts davon *schmunzel*. ich will nicht an einem buch schreiben, wenn ich keine freude daran habe. wenn ich lust dazu bekomme, mache ich es ja sowieso, mit zwang zu schreiben wäre falsch. die gigs als dj sind mir eigentlich inzwischen egal. nachdem mir immer wieder gesagt wird, dass meine sets mehr zum anhören als zum abtanzen wären, wäre ich vermutlich am dancefloor sowieso falsch aufgehoben. und was den job angeht ... das arbeiten an sich fehlt mir schon mal überhaupt nicht. was mir fehlt ist die anerkennung und das geld. nun gut, anerkennung bekam ich ja sowieso nur höchst selten, da gibts ja auf facebook noch mehr. und derzeit komm ich mit dem geld gerade noch so ganz gut durch. gebt mir einen interessanten job mit normaler bezahlung, dann bin ich dabei, aber so wie es derzeit aussieht verzichte ich.

seit knapp über einem jahr blogge ich nun öffentlich. die rückmeldungen sind positiv genug um auch weiterzumachen. vor kurzem bin ich vom jimdo hierher umgezogen, da mir jimdo keinerlei möglichkeiten bot irgendwelche statistiken anzusehen, bzw. nur gegen entgelt. das nervte mich dann schon ziemlich, also umzug hierher. mir wurde auch wordpress vorgeschlagen, aber mal ehrlich, ich will mich ums schreiben kümmern und nicht darum eine website zu hosten. hier gefällts mir, hier werde ich bleiben. vermutlich.

vorsätze fürs neue jahr? nun, eigentlich habe ich das nie getan, ich habe nie neujahrsvorsätze gefasst, einfach weil ich weiss, dass ich sie nicht halten würde. ich bin mir selbst gegenüber extrem inkonsequent. doch heuer habe ich einen vorsatz, ich werde an etwas das ich vor langem bekommen habe weiterschreiben. nein, kein buch, eher eine art tagebuch. nein auch nicht, eher eine art von memoiren, aber nur für eine bestimmte person bestimmt. hier gibt es sogar eine deadline. ich habe noch etwas mehr als 4 jahre um es fertigzustellen. also sollte ich langsam mal gas gegebn *g*.

ansonsten gäbe es nur wünsche fürs neue jahr. ein auto dass ich auch behalten und erhalten kann, einen job der mir wirklich spass macht mit normaler bezahlung - und viel viel liebe.


Donnerstag, 26. Dezember 2013

ABSICHTLICHES EJACULATIO PRAECOX

schon seit wochen kann man diverse jahresrückblicke sehen, lesen und hören. es scheint so, als ob sich jeder ein schnelles ende dieses jahres wünschen würde und als ob man versuchen würde das jahresende auf diese art und weise schneller herbeizuführen. ich verstehe nicht, wieso man damit nicht warten kann bis es tatsächlich so weit ist. das jahr ist noch nicht vorbei, aber überall tut man so, als ob es das bereits wäre.

ich kann ja noch verstehen, dass eine tv- oder radiosendung in ihrer letzten sendung des jahres eine zusammenfassung des sendejahres ausstrahlt, wenn es jedoch nicht nur um die sendung, sondern um allgemeine jahresthemen geht, ist der zeitpunkt eigentlich zu früh gewählt. man erinnere sich an das jahr 2006, als am heutigen tag, dem 26. dezember ein tsunami tausende von opfern forderte und die welt erschüttert und sprachlos zurückließ. nahezu alle jahresrückblicke waren zu diesem zeitpunkt bereits ausgestrahlt. in welchem jahresrückblick wurde dann dieses ereignis aufgenommen? ich hab e es nicht verfolgt, jedoch nehme ich an, dass es in den rückblicken des jahres 2007 platz fand. doch man wird mir wohl zustimmen, dass sich das falsch anfühlt. es geschah 2006 und nicht 2007. tja, dumm gelaufen. und das nur, weil die menschheit nicht mehr warten kann.

warum kann man nicht warten bis das jahr tatsächlich vorbei ist? wie ernst kann ich eine aufstellung der besten oder schlechtesten, erfolgreichsten oder größten flops wovon auch immer nehmen, wenn ich diese liste bereits anfang dezember serviert bekomme? hier muss ja logischerweise das weihnachtsgeschäft komplett fehlen, da es noch nicht stattfand.

ich habe auch zugegebenermaßen hemmungen meinen terminkalender schon im dezember auszutauschen, obwohl jener für das nächste jahr ja bereits im dezember beginnen würde. andererseits reicht auch der alte kalender bis ins neue jahr hinein... - nun gut, das ist eine persönliche kleine macke, die muss man ja nicht nachmachen.


wer anfang oder mitte dezember bereits meint einen jahresrückblick machen zu müssen, beurteilt auch bücher bevor er sie zuende gelesen und filme bevor er sie bis zum schluss gesehen hat, kritisiert ein restaurant schon lange vor der nachspeise und verlässt ein theaterstück bereits in der pause. irgendwie ist das eine geistige form von ejaculatio praecox, dem vorzeitigen samenerguss. selbsbeherrschung und geduld sind offenbar nicht mehr gefragt.

leben war alle schon so weit in der zukunft, dass wir das tatsächliche ende nicht mehr abwarten können? das städtchen kufstein, diese angebliche perle am inn feiert jedes jahr silvester bereits am 30. dezember. dies bedeutet natürlich für alle einwohner, dass sie doppelte freude - oder doppeltes pech - haben, da sie ja 2 mal feiern dürfen (oder müssen). wozu das jedoch gut sein soll war mir immer schon ein rätsel. kein mensch feiert ohne zwingenden grund weihnachten am 23. dezember oder ostern bereits das wochenende vorher. nur das neue jahr wünschen wir uns ständig schneller herbei. und gleichzeitig hätten wir alle gerne mehr zeit zur verfügung, nehmen sie uns aber ständig selbst weg.

darum gibt es von mir frühestens am 31. dezember einen jahresrückblick, dann wenn es tatsächlich vorbei ist, wenn nicht noch später.

oder überhaupt nicht.

Montag, 23. Dezember 2013

TRIFLE - EIN WEIHNACHTLICHES NACHSPEISENREZEPT FÜR DUMMIES

ich habe eine weihnachtliche lieblingsnachspeise. diese kann ich sogar selbst herstellen - und sie wird auch jedes jahr aufs neue von mir gewünscht.

es handelt sich hierbei um trifle, einer englischen, äusserst üppigen nachspeise, die gar nicht so aufwändig ist wie man meinen möchte, aber sehr viel wind macht und irgendwie jedem schmeckt. dass ausgerechnet ICH sie herstellen kann, sagt ja auch schon alles. ich versuche hier nun also der nachwelt ein trifle rezept für dummies zu hinterlassen:



für 4 normale esser benötigt man:
  • 200g gebäck aus rührkuchen. "rührkuchen" ist das was wir auch als "sandkuchen" kennen. man kann auch guglhupf oder ähnliches verwenden. ob da jetzt schoko- oder zitronenteig dabei ist, ist völlig egal,. es geht um die konsistenz. nur bitte keinerlei glasuren oder cremes oder irgendwas in der art. einfach nur kuchen. ach ja, diese kaufbaren tortenboden gehen natürlich auch.
  • 4 esslöffel orangensaft. ob der jetzt frisch gepresst ist, oder ob es sich um billigen orangennektar handelt ist auch völlig egal.
  • 5 esslöffel sherry. wohlgemerkt SHERRY, nicht "cherry", denn das wäre kirschlikör. es ist jedoch offenbar heutzutage nicht mehr so leicht wie früher an sherry heranzukommen. im grunde geht es ja nur um den geschmack, denn sherry bringt eine art von nussiger note (mal abgesehen vom leichten alkohol-odeur) in die ganze sache. ich habe auch schon bourbon verwendet und es funktionierte wunderbar. man kann also eigentlich jede art von alkohol die einem passend erscheint reinschütten, ich persönliche stehe jedoch auf sherry und bleibe deswegen auch dabei. wer auf alkohol verzichten möchte (wegen kinder oder was weiss ich) nimmt einfach stattdessen orangensaft.
  • 300g himbeeren oder erdbeeren, frisch oder gefroren. natürlich funktioneirt auch ejde andere art von gefrorenen früchten und beeren. ich nehme meistens eine beerenmischung.
  • 1 esslöffel puderzucker
  • 1/2 l milch
  • 2 EL zucker
  • 1 päckchen vanillepuddingpulver
  • 3 EL creme fraiche. statt creme fraiche kann man auch sauerrahm oder schmand verwenden.
  • 1 becher schlagsahne (250g)
  • 1 päckchen vanillezucker
  • 30 g mandelsplitter. natürlich gehen zur not auch mandelstifte. nur ganze mandeln gehen nicht.


und dann geht man folgendermaßen vor;:
  • als erstes das gebäck (den rühr- oder sandkochen, bzw. guglhupf oder tortenboden) in etwa 3 cm große würfel schneiden.
  • orangensaft und sherry (oder whatever man nun statt sherry verwenden möchte/muss) verrühren und über das gebäck gießen.
  • frische früchte putzen, tiefgefrorene auftauen lassen - am besten schon am abend vorher aus dem kühlfach nehmen. nicht vergessen dann vor der verwendung abtropfen zu lassen.
  • früchte mit puderzucker süßen. sollte kein puderzucker im haus sein, kann man auch normalen zucker mit einem mixer zerkleinern. wer keinen mixer hat startet besser los zur nächsten tanke. es MUSS puderzucker sein!
  • aus milch, zucker und puddingpulver nach packungsangabe einen pudding kochen. wer vorher noch nie pudding gekocht hat, soltle das vielleicht vorsichtshalber vorher mal üben. es ist nicht schwierig, wirklich nicht. und wenns klumpig wird machts auch nichts. warum das nichts macht sehen wir gleich.
  • creme fraiche (oder sauerrahm oder schmand) unter den abgekühlten pudding rühren. das ganze gibt dem pudding eine frische und dezent säuerliche note. kann man auch mal einfach so probieren statt normalen pudding - schmeckt fantastisch! ja und beim unterrühren werden auch die letzten klümpchen eliminiert.
  • schlagsahne halbfest schlagen. warum nur halbfest? weil wir noch was mit der sahne machen müssen, bevor wir sie ganz steif schlagen, nämlich:
  • vanillezucker einrieseln lassen und erst dann die sahne steif schlagen.
  • abwechselnd gebäck, mandelsplitter, früchte, vanillepudding und schlagsahne in eine große glasschüssel einschichten. am besten mit einer dünnen schicht sahne obenauf beenden und nochmal mit ein paar mandesplittern dekorieren.
  • das ganze noch 2-3 stunden rasten lassen bevor man serviert.
ich würde mich freuen wenn irgendjemand sich mit "habs probiert, hat wunderbar funktioniert und schmeckt wirklich lecker" zurückmelden würde :-)

fröhliche weihnachten und gutes gelingen! und vor allem viel spass!




Sonntag, 22. Dezember 2013

ABGESANG AUF DIE KASSETTE

Abgesang: (gehoben) Ausklang, [wehmütiger] Abschied (www.duden.de)

ich habe mir heuer selbst ein weihnachtsgeschenk gemacht: einen tape-to-digital-converter. im prinzip ist das nichts anderes als ein walkman, den man einfach über usb am pc anschließt. natürlich war das ding recht billig, so billig, dass sogar schon ein teil davon kaputt ging, nämlich die verriegelung für den kassettendeckel. das stört mich aber nicht weiter, deswegen spielt das teil auch nicht anders ab.

natürlich hätte ich auch mein geiles tapedeck an den laptop anschließen können - wenn mir das mein bruder nicht zerstört hätte. naja, "zerstört" ist nicht ganz richtig. seit jahren steckt eine kassette drin und der auswurf lässt sich nicht mehr betätigen, geschweige denn dass sich irgendetwas abspielen ließen würde. ich möchte auch nicht daran herumbasteln, denn damit mache ich es garantiert nur endgültig kaputt, obwohl ich eigentlich ein händchen für solche basteleien hätte.

ich habe also meine freude damit meine uralten kassetten nun digitalisieren zu können. naja, alle kassetten, auch die neuesten, wobei die neuesten natürlich ein paar jahre zurück liegen. die letzte von mir aufgenommene kassette stammt, glaube ich, aus dem jahr 2003 oder 2004. jedenfalls hörte ich damit auf, als es möglich wurde nahezu jeden song auf mp3 zu bekommen, man sich selbst cds brennen konnte und ich mir einen cd-walkman kaufte um damit im auto musik zu hören. später dann hörte ich mp3s vom handy, inzwischen vom usb stick oder gebrannten cds. doch befriedigt hat mich das nie wirklich. 

als ich noch kassetten hörte, hatte ich mir das geschickt organisiert. ich hatte immer einen kassettenkoffer mit ca. 40 kassetten dabei. vorne, wo ich auch während der fahrt bequem hingreifen konnte, lagen eine handvoll kassetten zum wechseln. wenn eine fertig war kam sie raus, wurde in ihre hülle gesteckt, und die nächste wurde in das autoradio geschoben. das ging sogar unterm fahren, mit gleichzeitig schalten, rauchen, kaffee trinken, lenken, telefonieren und wurstsemmel essen. im kassetten wechseln war ich profi. ich hatte also immer genug vorrat dabei um bis zum nächsten halt garantiert mit frischer musik beschallt zu werden. bei der nächsten gelegenheit wurde zum koffer gegriffen und die bereits gehörten kassetten wurden gegen ungehörte ausgetauscht. ich hatte auch ein system um bereits gehörte von ungehörten zu unterscheiden. meine kassettenhüllen waren nämlich ausnahmslos korrekt beschriftet, also ordnete ich bereits gehörte kassetten einfach mit der unbeschriebenen seite nach oben in den koffer ein. und so alle paar wochen nahm ich den koffer mit in die wohnung und tauschte die kassetten aus meinem riesigen fundus aus.

wie ich bereits schrieb, waren alle meine kassetten genau beschriftet. doch das war ja noch nicht alles, denn jede kassette bekam von mir ein bild als cover vorne drauf. als es noch wenige waren hatte ich das irgendwann einmal angefangen und bis zum bitteren ende durchgehalten. ich besitze also geschätzte 1.000 eigenhändig von mir becoverte kassetten!

man sieht also, in jede kassette wurde viel arbeit hineingesteckt. das fing ja schon beim aufnehmen an, vor allem bei aus dem radio aufgenommenen kassetten. bei von schallplatten, oder später cds aufgenommenen tapes war das keine große sache, man setzte sich hin und legte eben eine platte nach der anderen auf, dazwischen pause gedrückt, aufgenommene platte weg, neue drauf, platte gestartet, pause wieder entriegelt und weiter gings. so brauchte man nur ein paar minuten länger zum aufnehmen als die angegebene spieldauer. ganze alben nahm ich sowieso eher selten auf, da mischte ich die tracks lieber mit anderem material von anderen platten. ich weiss nicht warum, das war mir einfach so lieber. vermutlich weil ich nicht ständig das selbe hören möchte. nur ganz wenige alben kann und will ich mir im ganzen von vorne bis hinten anhören.

ja und wenn man von radio aufnahm war das natürlich noch aufwändiger, denn man musste immer bereit sein, sich direkt vor das gerät setzen und aktiv mithören, mit glück im richtigen moment die pause loslassen um den anfang richtig zu erwischen, wenn man das ende nicht richtig erwischte war das halb so schlimm, dann spulte man einfach kurz zurück und stellte das band an die richtige stelle an der es dann weitergehen sollte. manchmal brauchte man für ein tape mehrere tage oder wochen, manchmal konnte man an einem abend gleich mehrere kassetten verbraten. je nach musikprogramm.

nebenbei musste man natürlich die titel notieren und diese dann später aufs inlay schreiben. für mich selbst schrieb ich immer nur die titel auf, nie den interpreten, denn ich hatte einfach nur selten platz dafür. nur wenn ich für andere leute aufnahm tat ich mir die arbeit an und notierte titel UND interpreten - und das wurde dann auch in verschiedenen farben ins inlay geschrieben. natürlich bekamen auch geschenkte tapes ein cover.

ja und für diese cover war ich ständig auf der jad nach geeigneten bildern. massenweise meuchelte ich zeitschriften, zerfledderte und zerschnipselte sie, nur um dämliche kleine bildchen für dämliche kleine musikkassettenhüllen zu erhalten.

natürlich konnte ich auch den hüllenrücken nicht so akzeptieren wie er war, nein der musste weiss sein. für meine wiederkehrenden rubriken (radio, dancefloor, extraordinary und diverses) hatte ich bereits vorbereitete schnipsel (anfangs noch mit schreibmaschine, später aus dem drucker des pc). für anderes wurde einfach ein stück weisses papier aufgeklebt und dann von hand beschriftet.

also nochmal: erst wurde die kassette aufgenommen, dann wurde das inlay beschriftet, der rücken aufgeklebt und beschriftet (die rubriken wurden anfangs nummeriert, später kam dann das datum drauf), natürlich auch die kassette selbst (oft mit aufklebern) beschriftet, und zu guter letzt das cover ausgesucht, aufgeklebt und zurechtgeschnitten. und voilá, da war sie, die kassette die meinen ansprüchen genügte.



und jetzt vergleichen wir das mal mit heutigen verhältnissen: ich suche files aus, kopiere sie entweder auf einen usb stick, oder brenne eine oder mehrere cds - und das wars. das ganze dauert einige wenige minuten. ich höre mir ja nicht mal mehr an was ich da an musik kopiere, denn ich muss sie ja nicht mehr mühsam vorher aufnehmen. von irgendwelchen beschriftungen oder gar cover ist keine rede mehr. und damit habe ich material für die nächsten wochen, wenn nicht gar für monate. 

dazu kommt noch, dass ich die files entweder nur der reihe nach anhören kann, was dann irgendwie öde ist, weil sie dann einfach alphanumerisch abgespielt werden, oder per zufall. der random modus ist eigentlich auch wieder blöd, da sich nur die wenigsten autoradios merken welche titel bereits gespielt wurden. sie merken sich zwar welcher titel gerade dran war, mit viel glück sogar an welcher stelle man gerade war, aber das wars dann. man weiss im random modus nie wann man die ganze liste eigentlich durchgehört hat. und ja, das nervt mich. fast noch mehr als sie der reihe nach anzuhören.

"ja aber bei der kassette hast du ja auch einen festen ablauf" wird der leser nun einwenden. ja, das stimmt natürlich. in der regel habe ich eine bis eineinhalb stunden (ganz selten auch mal ein bisschen weniger, oder mehr) fixes, nicht änderbares (oder nur durch kassettenwechsel änderbares) programm. doch was dann als nächstes dran kommt bleibt wiederum ziemlich offen. sogar wenn ich meine handvoll kassetten bereitliegen habe ist ja noch lange nicht festgelegt welche ich tatsächlich als nächstes dran nehme.

"ja, aber dann brenn dir doch cds" könnte nun als nächster einwand kommen. leute, seid doch mal ehrlich zu euch selbst: eine cd ist im grunde viel unhandlicher als eine kassette. zudem würde ich mir niemals die arbeit antun den selben aufwand für eine gebrannte cd zu veranstalten, wie ich es für eine kassette getan habe. einerseits weil auch hier der akt des aufnehmens wegfällt, andererseits, weil es ungleich schwieriger ist passende bilder im cd-format zu finden. und nein, ausdrucken kommt nicht in frage! als ich anfing cds zu brennen habe ich es versucht, die ersten 3-4 stück machten noch spass, aber dann fing es an zu nerven.

"aber cds und mp3s klingen doch viel besser als die verrauschten und dumpfen kassetten" käme nun als weiterer einwand in betracht. ja, das stimmt natürlich. andererseits machen genau diese fehler den reiz der von radio aufgenommenen kassette aus. man hat dropouts, es fahlen anfang und ende, der moderator quatscht rein, man bricht mitten drin ab, oder steigt erst mittendrin ein, es gibt stücke von denen ich auch nach 25 jahren noch nicht weiss was das ist und wie der interpret heisst... ich kanns nicht erklären... genau das ist es einfach was mir an der ganzen geschichte gefällt. man spürt den aufwand den man damit hatte. jeder affe kann ein file von hier nach da verschieben, aber 60 minuten musik aus 3 tagen radioprogramm extrahieren kann er nicht.

natürlich werde ich nicht alle meine kassetten digitalisieren, das wäre ja hirnverbrannt, wenn ich die cds, die ich irgendwann mal auf kassette gebannt habe, nun aber schon längst in gerippter form als mp3 auf meiner festplatte liegen, nun ein weiteres mal digitalisiere. die meisten meiner vinylplatten habe ich ebenfalls schon in mp3 form vorliegen und was nioch fehlt wird irgendwann mittels usb-plattenspieler digitalisiert. es werden also nur die kassetten die aus dem radio aufgenommen wurden kopiert.

hab ich nen knall? "ja natürlich!" rufe ich mit begeisterung aus! und ich bin ganz glücklich damit!

und wenn ich mit meinen digitalisierungen fertig bin, suche mir leute die kassetten zu würdigen wissen, und werde meine umfangreiche sammlung verschenken. wegschmeissen möchte ich sie nicht, denn da steckt einfach viel zu viel arbeit drin.

voranmeldungen für potentielle abnehmer werden gerne entgegen genommen!

Freitag, 20. Dezember 2013

X-MAS TAPES

alle jahre wieder mache ich "weihnachtstapes". einfach weil es mich in stimmung bringt und ich die lieder mag. es handelt sich also um eine höchst persönliche auswahl meiner lieblingsweihnachtslieder. und ja, auch "last christmas" ist irgendwo dazwischen dabei ;-)

wer möchte, kann sie sich nicht nur anhören sondern auch hier downloaden.

nach den feiertagen wird der link allerdings nicht mehr funktionieren, darum gibt es die tapes auch dauerhaft, jedoch nur zum anhören:


blastixmas 2013 01

blastixmas 2013 02

blastixmas 2013 03

blastixmas 2013 04 




Mittwoch, 11. Dezember 2013

KANNST DU NICHT WAS ANDERES SPIELEN?

dieser text stammt (leider) nicht von mir! er KÖNNTE aber von mir stammen, doch um ihn als meinen eigenen auszugeben, müsste ich erst einmal die groß/kleinschreibung eliminieren und zweitens +Michael Mittner bestechen, denn von ihm stammt er ursprünglich. © 2009 oder so....


Die Party hat gerade angefangen. Der Club ist noch eher spärlich gefüllt. Ich stehe am DJ-Pult und spiele ein paar gemütliche Minimal-Nummern als Warmup. Eine nicht unattraktive junge Dame anfang zwanzig oder so kommt zu mir und – eh klar – will natürlich andere Musik haben.

"Kannst du nicht was anderes spielen?"

Das Zusammenstellen von Setlists, die Auswahl der Tracks und das Durchhören der Sammlung nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Da ich vor kurzer Zeit bei einem Festplattencrash meine sortierte MP3-Sammlung verloren habe und alles neu sortieren musste, habe ich nur einen USB-Stick mit 140 Minimal-Techno-MP3s mit. Gut, auf der Festplatte habe ich, da ich ja ein interessierter Musik-Snob bin, noch ein paar MP3s (zwei Jazz-Sampler, ein Album von Primus, drei Alben von The Mars Volta, den Nussknacker von Pyotr Ilyich Tchaikovsky und ich glaube noch Depeche Mode oder so). Ob sie mit Tchaikovsky einverstanden wäre?

"Irgendwas, wo man tanzen kann."

Also eher kein Tchaikovsky. Ausserdem vermute ich, dass der Satz "Irgendwas, zu dem ich tanzen will" auf dem Weg vom Gehirn zum Mund einige unvorhergesehene Veränderungen durchlaufen hat; ich habe schon von Leuten gehört, die es schaffen, zu Techno zu tanzen. Eigentlich kann das jeder, der nicht gerade im Rollstuhl sitzt. Und selbst Rollstuhlfahrer können oft noch mit dem Kopf im Takt nicken. Ausser Stephen Hawking. Aber der hat dafür einen Synthesizer in seinen Rollstuhl eingebaut. Stephen Hawking rockt!

"Vielleicht Hiphop?"

Gut, na dann ist ja alles klar. Welchen Hiphop? East Coast? West Coast? Old School? Rap? Gangster? Vielleicht deutschen Hiphop? Oder doch lieber R'n'B? Oder eines der vielzähligen anderen Micro-Genres, die es gibt? Mich beschleicht der leise Verdacht, dass diese junge Dame Jurassic 5 oder Kinderzimmer Productions für abstrakten Jazz halten würde. Also definitiv kein Tchaikovsky. Ich beschliesse, ihr die näheren Umstände meiner leider etwas eingeschränkten Auswahl näherzubringen.

"Sorry, aber ich hab nichts anderes da."

Gut, technisch gesehen stimmt das nicht. Aber da ich bereits den nächsten Übergang vorbereitet habe ist es mir jetzt schlicht und ergreifend zu mühsam, jetzt noch den Nussknacker zu cuen. Ich wüsste eh nicht, ob sie lieber Drosselmeyers Bescherung oder Klärchen und der Prinz hören will. Und der Blumenwalzer ist im 3/4-Takt, das kann ich ihr vermutlich erst recht nicht zutrauen. Ich blicke auf den Laptop: Noch 3 Minuten Zeit.

"Irgendwas zum Tanzen?"

Ich weiss, ich weiss, es ist Klischee, aber bei meinen zahllosen abendlichen Eskapaden, die mich einen bunten Querschnitt moderner Subkulturen erleben lassen haben, hat sich Zahl um Zahl eines bestätigt: Tanzen auf Hiphop-Festen bedeutet, dass kleinere Grüppchen aus 4-8 Personen, die Kleidung für 20 Personen am Leib tragen, auf der Tanzfläche herumstehen und sich gegenseitig ansehen, als würden sie nur darauf warten, wer als erster die Halbautomatische aus der Jackentasche zieht. Da auf der Tanzfläche bereits zwei Wagemutige begeistert herumhüpfen, denke ich mir, dass die momentane Musikwahl doch angemessen ist. Und letzten Endes könnte ich sie ja doch nicht ändern.

"Kannst du nicht vielleicht ein bisschen Hiphop spielen?"

Menschen zeichnen sich durch die Tatsache aus, dass sie Sinneswahrnehmungen durch einen Filter wahrnehmen. Wenn man zum Beispiel annimmt, dass die Welt böse ist, nimmt man eher Tatsachen wahr, die diese Annahme unterstützen. Vielleicht, denke ich mir, ist bei ihr so ein Filter aktiv. Vielleicht der Filter, dass sich alles um Hiphop dreht. Ich gehe jetzt mal einfach davon aus, dass mein "ich hab nichts anderes da" auf dem Weg in ihre Wahrnehmung zu "ich hab nichts anderes da ausser Hiphop" verzerrt wurde und entscheide mich, auf den wahren Sachverhalt explizit hinzuweisen.

"Ich hab keinen Hiphop da, echt."

Ehrlich. Ja. Wirklich!

"Aber hast du nicht irgendwas, wo man tanzen kann?"


Der geneigte Leser möge mir verzeihen, wenn ich hier ein wenig abkürze. Wir haben diese Schleife (Tanzen? Hiphop? Ne, nix anderes da.) noch drei- oder viermal wiederholt. In der Psychologie gilt es ja als Zeichen des Wahnsinns, wenn man immer wieder dasselbe macht und sich dabei jedes Mal ein anderes Ergebnis erhofft. Angesichts dieser bestürzenden Tatsache beschliesse ich, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, in dem ich auf etwas zurückgreife, das 100%ig funktionieren wird: Logik. Echt, was kann dabei schiefgehen?

"Schau: Wenn ich kein Feuerzeug habe, kann ich kein Feuer machen. Wenn ich keine andere Musik habe, kann ich keine andere Musik spielen."

Ich triumphiere innerlich ob dieser Meisterleistung. In dieser Extremsituation eine derart greifbare Analogie aus dem Ärmel zu schütteln, ja, das ist ein wahrer Triumph der Argumentation. Wäre Sokrates neben mir gestanden, er wäre in Freudentränen ausgebrochen und hätte meine Füsse geküsst und darum gebeten, mein Schüler sein zu dürfen. Ich höre Fanfaren; ein güldenes Licht gleisst von der Decke und die grossen Denker der Renaissance winken mir von einer Wolke aus fröhlich zu. Ein kurzer Blick auf den Laptop: Noch 2 1/2 Minuten. Zuversicht glüht wie ein züngelndes Flämmlein in meiner Brust; dieser Kelch ist wohl an mir vorübergegangen. Und das, im Gegensatz zur ÖBB, rechtzeitig!

"Ich weiss schon, dass du mich nur loswerden willst. Aber du bist so hartnäckig! Kannst was anderes spielen?"

Galileo sieht mich traurig an und mit einem leisen Fump verschwindet die Wolke wieder. Mir wird schlagartig die Achillesferse meiner Strategie klar. Ich erzittere bei dem Gedanken daran, auf alle Ewigkeit in diesem Loop gefangen zu sein, wie Sysiphos immer und immer wieder erklären zu müssen, dass ich keinen anderen Sound da habe. Ich sterbe innerlich ein klein wenig und altere äusserlich um sicher 10-15 Jahre.

Ausserdem ist es zumindest diskutabel, wer hier hartnäckig ist.

Der Rest des Gesprächs verliert sich in einem mentalen Nebel aus Angst, Schmerz und purer Verzweiflung. Am Ende verspreche ich ihr, etwas anderes zu spielen, da mir schön langsam die Zeit ausgeht. Immerhin war ich ja mittendrin, einen Übergang zu machen. Als sie geht, sehe ich an ihrem traurigen Blick, dass sie weiss, dass ich nichts anderes spielen werde. Aber trotzdem will sie nicht ohne ihren Pyrrhussieg ihr selbsterklärtes Schlachtfeld verlassen. Ich sehe ihr nach, schüttle den Kopf und mache meinen Übergang.

Eigentlich, denke ich mir, verstehe ich nicht, was sie an Techno auszusetzen hat. Weil bei Techno hört man ja auch immer nur den gleichen Loop.

Sonntag, 8. Dezember 2013

AUTOFAHREN UND WAS EINEM DABEI SO BEGEGNEN KANN

es gibt ja so einige hassobjekte und schreckgestalten, die einem im täglichen strassenverkehr begegnen können.

vor allem im frühjahr sind es die bauern mit ihrem traktoren. im schlimmsten fall morgens und abends mit einer herde kühe die auf die weide getrieben wird. und im herbst dann wieder das selbe spiel mit den kuhherden. und den ganzen rest des schneefreien jahres über kriechen sie mit ihren traktoren vor einem her. nun gut, das ist deren job. sie müssen es tun und im grunde bin ich ganz froh, dass es bauern gibt. trotzdem nerven sie.

im winter sind es schneepflüge und schneeräumungsdienste. ja, natürlich sind auch die notwendig, aber warum immer gerade dann wenn ICH unterwegs bin? ganz gerne auch auf der autobahn, dort fahren sie zu zweit, denn der linke schiebt dem rechten den schnee hinüber, und der rechte schupft dann alles ganz von der autobahn. überholen ist also entweder unmöglich, oder einfach nur hirnrissig und lebensgefährlich. naja, wie gesagt, es muss sein, trotzdem nervt auch das extrem.

auch strassenreinigung finde ich extrem lecker. nur komisch,d ass die immer dann unterwegs sind, wenn es sowieso gerade regnet - und das auch noch irgendwo mitten in der pampa und nicht direkt in der ortschaft.

von wohnmobilen, wohnwägen und sonstigen touristen die bei jeder kuh auf der wiese nahezu in ohnmacht fallen möchte ich gar nicht erst anfangen.

dann haben wir da noch den korinthenkacker, den pensionisten, den jungen rowdy, den business-rowdy, ganz bewusst provokativ erwähne ich nun auch noch die frau mitsamt der unterkategorie winzige türkin im riesigen merzedes kombi.

der korinthenkacker (wer diesen ausdruck nicht kennt klickt hier) fährt in der regel ein betont "vernünftiges" fahrzeug. meistens einen vw polo oder ähnliches. er sitzt aufrecht in seinem wagen, sitz ganz nach vorne, lenkrad nahezu auf der brust, das auto ist blitzsauber und jede noch so kleine oder roststelle wurde penibel ausgebessert. es kann einem kaum etwas besseres passieren, als einen gebrauchtwagen von einem korinthenkacker kaufen zu können, denn an solch einem wagen ist alles tiptop, garagengepflegt, natürlich nichtraucherwagen und bis zum bitteren ende wurde jeder verdammte service und vorgeschriebene ölwechsel durchgeführt. das einzig blöde an solch einem wagen ist, dass er nicht anständig fährt, denn er wurde nie richtig eingefahren, da sich korinthenkacker auch penibel an sämtliche geschwindigkeitsbeschränkungen halten, und seien sie auch noch so unsinnig. zudem muss ja benzinverbrauchsschonend gefahren werden. wenn man also das erste mal mit solchen einem wagen ausfährt, kann man sich darauf einstellen, dass überholvorgänge nahezu unmöglich und steigungen fast unpackbar sind, da die karre einfach nicht zieht. wie denn auch? das gaspedal wurde vermutlich nie vollkommen durchgetreten. und noch eine blöde eigenschaft haben korinthenkacker an sich: sie GLAUBEN nur alles richtig zu machen, tun es aber im endeffekt ganz und gar nicht. wenn zum beispiel jemand in einem polo beim einbiegen in den kreisverkehr blinkt, beim ausfahren aber nicht, wenn solch einer auf der landstrasse mit 70 dahinzuckelt, aber mit den selben 70km/h durchs dorf rast, dann ist das unter garantie ein korinthenkacker.

die pensionisten sind den korinthenkackern sehr ähnlich, mit dem unterschied, dass sie sich oft von ihrer abfindung endlich mal ein richtiges auto gegönnt haben. und damit wird die ganze sache noch gefährlicher, denn meistens können sie mit ihrem 150ps starken schlachtschiffausmaße annehmenden merzedessen, bmws und ähnlichen ungetümen nicht umgehen. so kriechen sie also weiterhin verkehrsbehindernd dahin, mit dem unterschied, dass sie mit ihren ubooten mehr platz brauchen als vorher. das wirkt sich ausserdem auch auf die parkplatzsituation aus. erstens brauchen sie ewig bis sie eingeparkt haben, zweitens stehen sie dann in der regel völlig bescheuert in der parkbucht. und zu all dem kommt dann auch noch die langsamere reaktion und die ständige verwirrung.

der junge rowdy ist der bekannteste autofahrertyp. gerade erst führerscheinb gemacht und gleich ein heisses getuntes teil gekauft. kofferraum ist nicht wichtig, darum kommen dort subwoofer, nitroflasche und sonstige technik hinein. ausserdem steckt man noch weitere tausende von euro in den wagen, damit er geil aussieht. naja, ER findet, dass seine karre geil aussieht, ICH kann es nicht nachvollziehen. die eine oder andere tuningmaßnahme mag ja durchaus sinnvoll gewesen sein und ein paar ps mehr oder meter an bremsweg weniger gebracht haben. doch nützt das alles nichts wenn man fährt wie die letzte sau. da unterscheiden sie sich nicht sonderlich von den pensionisten. wer mit seinem gerät nicht umgehen kann, kann es logischerweise auch nicht richtig einsetzen. die allerschlimmsten exemplare verschwinden ja dann meistens sowieso durch die natürliche auslese und enden am nächsten baum oder brückenpfeiler. nur schade, dass sie dabei auch oft genug unbeteiligte und unschuldige mitnehmen. zum glück sind die jungen rowdys meistens dann unterwegs, wenn ich es nicht bin

der business-rowdy ist ein ehemaliger junger rowdy, der es geschafft hat zu überleben. vermutlich auch deshalb, weil er dann doch ein bisschen talent fürs fahren entwickelt hat. nun hat er es aber auch geschafft einen gutbezahlten job zu ergattern und sich endlich ein auto zu kaufen, das er nicht mehr extra tunen muss, es reicht ihm wenn an seinem bmw ein dezentes "m" geschrieben steht, oder "amc" auf dem merzedes und blinkt dich unweigerlich auf der autobahn von hinten an. völlig egal wie schnell man selbst gerade unterwegs ist, er ist schneller, völlig egal ob ein platz machen überhaupt möglich oder sinnvoll wäre, er will vorbei. fahren hat er ja inzwischen vermutlich gelernt, nur das einparken bereitet immer noch probleme. business-rowdys parken wo sie wollen, wann sie wollen und wie sie wollen, denn sie sind wichtig und haben keine zeit für solchen unnützen firlefanz wie zb "normal" einparken ohne gleich 3 plätze zu belegen. gerne stehen sie beim supermarkt direkt vor dem eingang, so dass man ihnen am liebsten den vollen einkaufswagen in die seite rammen möchte, oder auch gerne auf behindertenparkplätzen. man müsste ihnen vielleicht mal sagen, dass geistige behinderung nicht zum parken auf behindertenüparkplätzen berechtigt, aber vermutlich ist ihnen das völlig egal. wenn ich hier schreibe, dass business-rowdys nur bmw und merzedes fahren, dann stimmt das nicht. sie fahren auch audi. von volvos, opels, fords, volkwagen, citroens, also kurz von allen anderen werde ich so gut wie nie angerüpelt, die stehen auch immer normal auf parkplätzen rum.

und nun zu den frauen. und haltet jetzt erst mal die luft an, meine damen, ich sage NICHT dass frauen generell nicht fahren oder einparken können. der großteil kann das sehr wohl. ich sage nur, dass wenn sich jemand im verkehr oder beim einparken dämlich anstellt und weder pensionist, korinthenkacker oder tourist ist, es sich immer um eine frau handelt. weibliche rowdys sehe ich jedoch nie, weder junge, noch business, noch sonstige, das halte ich ihnen zugute.

und dass die winzigen türkenmuttis im riesigen merzedes kombi ihres mannes probleme beim fahren haben, weil sie nicht über das lenkrad hinaussehen, ist auch logisch. im grunde muss man sie ja bewundern, dass sie sich damit überhaupt auf die strasse trauen - und dass ER sie lässt. aber ehrlich gesagt gibt es das in allen ausprägungen. winzige frauen sollten einfach auch besser winzige autos fahren. punkt.

bei all dem blieb bisher die rätselhafteste kategorie der seltsamen autofhrer unerwähnt, nämlich die fahrer mit hut.

es zählt zu den modernen mythen, dass autofahrer mit hut mit vorsicht zu genießen sind. und seltsamerweise stimmt diese beobachtung auch. das ist aber ganz logisch. pensionisten haben oft und gerne hüte auf, korinthenkacker ebenso.

der auslöser für diesen blog war mein eigener hang dazu autofahrer mit hut zu sein. ich liebe hüte. im sommer strohhut, im winter einen wetterfesten hut. und zum anzug einen stylischen. und ich neige dazu die hüte auch beim autofahren zu tragen, vorausgesetzt das auto, bzw. der raum zwischen kopf und dach lässt es zu. in den letzten jahren ließen es meine autos nicht zu, doch seit kurzem fahre ich ein auto, in dem es wieder möglich ist hut zu tragen. und das auto passt auch zu einem fahrer mit hut, fiel mir kürzlich auf. die ausmaße eines mittleren ubootes und zu viele ps, hunderttausend komfort-kinkerlitzchen (inkusive sitzheizung *rrrrrrr*) und dazu auch noch eine anhängerkupplung. so fragte ich mich, ob ich enn nicht selbst inzwischen zu einem typischen fahrer mit hut geworden bin, der fährt wie der erste (oder wahlweise letzte) mensch auf erden, es selbst aber nicht mitbekomme.

nach reiflicher überlegung und selbstbeobachtung kam ich zu dem schluss NEIN, bin ich nicht! ICH doch nicht! niemals! auf gar keinen fall! neeeiiiinnnnn!!!!!!!!!!!

nur alle anderen fahren wie arschlöcher.


Donnerstag, 28. November 2013

IMMER WIEDER LAST CHRISTMAS

es wird mal zeit für ein bekenntnis: ich MAG den song "last christmas" von "wham"! und es ist mir auch noch kein bisschen peinlich! natürlich würde ich proforma sagen, dass es mir ein bisschen peinlich ist das zugeben zu müssen, wenn man mich danach fragen würde, aber das wäre beinhart gelogen.

dieser song gehört für mich ebenso zur weihnachtszeit wie schnee, christbaum, der nikolaus, adventskalender, das christkind (nein, der weihnachtsmann gehört für mich nicht dazu!), christkindl- bzw. weihnachts- oder adventmärkte, adventskranz, kerzen und jede menge anderer weihnachtslieder, wie zb. "rudolf the red nosed reindear", "rocking around the christmas tree", "driving home for christmas", "little drummer boy / peace on earth" und viele viele andere die mindestens genauso peinlich sind wie "last christmas", wenn nicht sogar noch peinlicher.

aber was solls? hat nicht jeder so seine peinlichen songs die er heimlich mag, die er aber nie im leben zugeben würde? ich liebe musik sehr und bin eigentlich recht anspruchsvoll bei diesem thema, aber irgendwann habe ich erkannt, dass man sich auch manchmal einfach völlig irrational von musik hinreissen lassen muss. auch dann, wenn es offensichtlich seichter ist, als die von schneenassen winterstiefeln hinterlassene pfütze im flur.

das dumme an songs wie "last christmas" ist nämlich, dass diese meine kindheit und jugend begleiteten. darum gibt es gerade aus den 80ern so einige schwache tracks die ich trotzdem heiss liebe. sie erinnern mich an diese zeit, wenn einer dieser songs läuft bin ich plötzlich wieder 15-16-17 und fühle mich ein klein  wenig sorgloser, eben ganz so wie damals.


vielleicht erklärt auch dieses zitat von sebastian hammelehle aus der welt am sonntag im dezember 2004 ein wenig warum auch ich diesen song so mag:

"Das wirklich Besondere an dem Lied ist, daß Wham als erste Popband die Existenz von Weihnachten einfach hinnahmen: Sie überhöhten es nicht, indem sie versuchten, den Geist des guten, alten Fests der Prä-Rock-’n’-Roll-Ära wiederzubeleben – aber sie bekämpften es auch nicht. … Vollends zeitlos wird der Hit durch das englische Wort last. Es geht ja gar nicht um das Jahr 1983, es geht immer um das vorige Jahr – diesmal also um 2003. Eine solche perpetuum-mobile-hafte Selbsterneuerung schaffen nur die wirklich großen Klassiker."

ich sage ja auch nicht, dass "last christmas" ein toller song wäre, ich sage nur, dass es für mich persönlich ein sehr schönes stück popmusik darstellt. für andere muss das ja nicht so sein. vor allem habe ich den vortiel nicht den ganzen tag mit den größten hits der 70er, 80er, 90er und von heute beduselt zu werden, da ich kaum mehr radio höre. und wenn ich radio höre, dann in der regel keinen jener sender die mich alle 10 minuten mit genau jenem spruch von eben dieser tatsache überzeugen wollen. so reduziert sich für mich das last-christmas-hören auf die wenigen male in denen ich es nur zufällig irgendwo höre. oder wenn ich mir "last christmas" eben selbst und absichtlich anhöre - was übrigens am weihnachtsabend vermutlich der falls ein wird, da ich einen eigenen x-mas ordner für genau diese tage angelegt habe, den ich dann quer durch höre.

worauf ich hinaus will ist, dass man auch einfach mal nachsichtiger sein sollte. dass "last christmas" gerade zur weihnachtszeit immer und immer wieder im radio gespielt wird, im tv zu hören und in diversen social medias zu sehen ist, liegt in der natur der sache. man könnte sich genauso über schnee im winter oder hitze im sommer aufregen, über stau auf der autobahn oder notgeile typen ... äh überall. natürlich kann mans ich aufregen es bringt nur absolut nichts. man kann sich aufregen und sich dem herzinfarkt näher bringen, oder versuchen damit zu leben.

viel mehr regt mich eigentlich auf, dass zb. "stop the cavalry" von "jona lewie" nur aufgrund einer textzeile ("wish i was at home for christmas") zu einem weihnachtspopsong wurde, denn eigentlich ist es ein protestsong. oder "the power of love" von "frankie goes to hollywood", das ebenso, trotz völligen fehlens eines bezuges zu weihnachten zu einem weihnachtslied wurde. aber so ist es nun mal. und ehrlich gesagt freue ich mich jedes mal diese tracks zu hören.



Dienstag, 26. November 2013

ÄLTER WERDEN

gerade wurde meine mutter von der rettung (bzw. vom krankenwagen) abgeholt!

keine panik, ganz so schlimm ist es nicht. vor dem wochenende fing sie sich offenbar sowas wie eine magen-darm grippe ein. seit dem lag sie mit fieber im bett und kam im prinzip nur zum toilettengang heraus. gegessen hat sie diese tage so gut wie nichts, getrunken auch viel zu wenig.

zum arzt gings nicht, weil sie einerseits nicht wollte (wie ältere menschen nun mal sind - ihr war auch wichtig dass ich den flur nochmal fege bevor da jemand in die wohnung kommt augenroll), andererseits weil sie sowieso zu schwach war. sie vertraute auf das hausmittel cola und salzstangen. geholfen hat es natürlich genau nichts. 

heute hat es mir gereicht und ich rief den hausarzt an. der meinte dann, dass er eigentlich auch nicht mehr viel machen  kann und dass es besser sei sie in die klinik zu schicken. also organisierte er den krankentransport.

tja, und nun issi weg.

es ist schon seltsam zuzusehen wie die eigenen eltern alt werden. alt geht ja noch, das hilflos werden macht einem zu schaffen. vor allem wenn man selbst daneben steht und nicht viel tun kann.

ich habe kein schlechtes gewissen, im krankenhaus geht es ihr besser als hier bei mir. nicht weil ich zu blöd oder zu faul wäre, sondern weil man dort ganz andere möglichkeiten hat. 

tja... diese mutter ist nun mal nicht mehr die selbe mutter wie die aus meiner kindheit. ich werde mich daran gewöhnen müssen.



WEIHNACHTEN UND SILVESTER UND DER GANZE REST

nun ist es also soweit, den ersten schneefall haben wir bereits hinter uns, und man fängt nun doch langsam an sich gedanken um weihnachten im speziellen, die weihnachtszeit generell und, nicht zu vergessen, auch silvester zu machen.

wenn es um die weihnachtszeit geht bin ich ein wenig zwiegespalten.einerseits genieße ich die lichter, die dekorationen, die stimmungen, und andererseits geht mir dann doch vieles daran auf die nerven. mich nervt, dass mir nun alle welt unbedingt etwas verkaufen will und dass nun alles auf krampus komm raus weihnachtlich zu sein hat, bzw. einen bezug zu weihnachten haben muss. selbst die allerletzte schmuddeligste kfz-werkstätte hat irgendwo eine kerze aufgestellt, was ja dann doch wiederum irgendwie ganz rührend ist und deshalb wieder den geist der weihnacht mehr einfängt als alle offiziell verordneten weihnachtlichen strassenbeleuchtungen zusammen.

genau darin liegt ja mein dilemma. ich mag es, aber ich mags nicht ständig mit aller gewalt reingedrückt bekommen. ich sitze gerne irgendwo herum und beobachte den trubel, aber ich bin nicht gerne selbst teil des trubels (um dann vielleicht von einem im geiste verwandten wiederum selbst beobachtet zu werden).

ich liebe weihnachtsdekoration, solange sie mit maß und ziel eingesetzt wird. ich mag selbst ausgeschnittene papiersterne, strohsterne, tonfiguren und figuren aus wachs. ich liebe kerzen auch ausserhalb der weihnachtszeit (und das meine ich jetzt völlig unerotisch) und wenne s sein muss sogar dezente lichterketten. ich kann jedoch die "gekaufte" weihnacht nicht ausstehen, all die dekorationen aus sprühschnee, aus plastik und mit blinkenden lichtern. zefix nochmal, wir haben weihnachten, nicht jahrmarkt!


ich kann auch themen-weihnachtsbäume nicht ausstehen. ja, sie mögen auf den ersten blick vielleicht nett aussehen, aber sie sind im grunde total steril. "letztes jahr war der baum blau, heuer ist er rot und nächstes jahr machen wir ihn weiss" - DAS ist einfach nicht meine welt. als ich noch ein kind war wurde der baum einfach mit allem geschmückt was die christbaumschmuckkartone hergaben. jedes jahr ging irgendetwas kaputt und jedes jahr wurde ein wenig dazugekauft. es war einfach völlig normal, dass jedes jahr mindestens eine christbaumkugel zu bruch ging, dass irgendetwas verkokelte, weil es zu nah an einer kerze hing, oder dass dinge einfach aus unerfindlichen gründen verschwanden (wer katzen hat kennt das). so war der baum jedes jahr ein flickwerk aus allen möglichen kugeln, sternen, tannen- und eiszapfen und sonstigem möglichen und unmöglichen zeug. er war bunt, er glitzerte und war einfach wunderschön. und genau so hielt ich es dann auch mit meinem eigenen baum. dessen schmuck bestand, neben den obligaten glaskugeln (plastik wollte ich nie an meinem weihnachtsbaum hängen haben), aus strohsternen und anderem strohschmuck, einiges aus ton, einiges aus wachs und so einiges aus papier. ich hatte auch einige jahre einen strohengel als spitze, doch der wurde dann auf wunsch des nachwuchses mit eienr traditionellen spitze ausgetauscht. übrigens eines der wenigen dinge aus plastik die ich an meinem baum tolerierte, denn ich fand damals auf die schnelle nichts anderes. und auch hier ging jedes jahr etwas zu bruch und jedes jahr wurde ein paar kleine dinge neu dazugekauft. 

beim adventskranz bin ich nicht ganz so strikt. mir genügen auch einfach 4 kerzen, hauptsache man kann es irgendwie adventskranz nennen. aber ich habe auch immer noch, trotz meines fortgeschrittenen alters, jedes jahr einen adventkalender mit schokolade. sozusagen als eine meiner letzten wurfleinen in meine kindheit. 

als ich noch kind war, ging es in der weihnachtszeit unweigerlich zur oma nach bad gastein. dort wurde dann tagsüber ski gefahren, es wurde weihnachtan nach- oder vorgefeiert (am weihnachtsabend waren wir eigentlich fast immer zu hause) und irgendwie gab es IMMER jede menge schnee. war ja auch kein kunststück, der ort liegt ja selbst schon recht hoch, und das elternhaus meines vaters lag nocheinmal weiter oben am berg. natürlich wurde nicht jeden tag skigefahren, es gab ja auch verwandte zu ebsuchen und hin und wieder wurde einfach nichts gemacht. da las ich dann all die reader's digest die überall im haus verstreut waren und schaute das für mich als deutschen exotische österreichische fernsehprogramm. oder ich las meine eigenen, selbst mitgebrachten bücher und comics und hörte radio salzburg.


manchmal verbrachten wir auch silvester dort. man hatte einen tollen blick über einen teil des tales, denn der andere teil wurde von hohen fichten verdeckt. manchmal gingen wir auch ein stück zu fuß zu einem aussichtspunkt. als ich dann älter war und das haus leer stand, da die großmutter altersbedingt in eine passende kleine wohnung im ort umgezogen war, verbrachte ich noch einmal silvester in diesem haus, das nun irgendwie fremd war. trotzdem war es schön. das haus gibt es nun leider nicht mehr. nun, es existiert noch, jedoch nicht mehr für mich, da es verkauft wurde. eine der wurfleinen in die kindheit die gekappt wurden, sozusagen.

jetzt sehen meine weihnachten so aus, dass ich sie zu hause verbinge. mutter kümmert sich um den festtagsbraten, sie kümmert sich auch um den weihnachtsbaum und schmückt ihn, denn dieser baum ist mir ziemlich egal, es ist nicht mehr mein baum, also schmückt sie ihn so wie sie ih haben will. ich helfe natürlich beim einkaufen, nach hause schleppen aund aufstellen, aber der rest ist ihre sache, ich möchte damit auch nichts zu tun haben. am abend kommen dann die brüder und essen meistens das allermeiste weg, denn ich bin inzwischen bei meinem nachwuchs und seiner mutter. dort steht auch der baum den ich "meinen baum" nennen würde. nicht weil ich noch an ihr hängen würde, sondern weil es sich um mein kind handelt und der meiste schmuck auf dem baum jener schmuck ist, den wir vor jahren miteinander gekauft und gesammelt hatten. diesen hatte sie nämlich, mit meinem einverständnis, mitgenommen, als sie aus der ehemals gemeinsamen wohnung auszog.

meine weihnacht findet also in einer wohnung statt die nicht die meine ist, unter einem baum der nicht mir gehört. aber es ist ok, ich finde es eigentlich ganz gut so. wenn ich dann wieder zu mir nach hause komme, liegen meine brüder vollgefressen auf den sofas herum (was ich ihnen natürlich nicht übel nehme, denn mutter kann einfach fantastisch kochen), es werden noch ein paar neuigkeiten ausgetauscht, man unterhält sich, spielt vielleicht sogar noch was, vielleicht wird noch ein wenig getrunken und ganz sicher wird geraucht.

seit jahren versuche ich mal am weihnachtsabend diese routine zu unterbrechen und ein einziges mal in meinem leben dann den weihnachtsabend in einem lokal ausklingen zu lassen, am besten in einer disco. das fände ich ideal. aufgrund des lautstärkepegels müsste ich mich nicht unterhalten, es gäbe jede menge leute zu beobachten, und ich könnte alleine sein während ich mich unter leute befinde. ausserdem gibts da einen gutschein für eine flasche martini. vermutlich wirds nur eine miniflache sein, aber ich mag martini, also warum nicht?


und silvester? silvester läuft normalerweise so ab, dass ich den abend bei spielen und fondue wieder bei nachwuchs und exe verbringe. um mitternacht wird ein wenig geld in die luft geblasen und das wars dann. naja... sohnemann und ich haben eigentlich recht viel spass daran raketen steigen zu lassen und sonstiges feuerwerk abzubrennen. die veranlagung zum feuerteufel hat er eindeutig von mir geerbt.

ich hätte jedoch nichts dagegen heuer diese routine mal zu unterbrechen. wie genau weiss ich noch nicht. vielleicht findet sich ja eine party irgendwo zu der ich eingeladen werde? an silvester in die disco gehen würde nun wieder nicht interessieren. ich weiss nicht genau warum. vielleicht weil ich an diesem abend eher erwarte typischen partymenschen zu begegnen, im gegensatz zum weihnachtsabend, an dem ich mir eher einsame seelen erwarte (wobei ich mit meiner erwartung für den weihnachtsabend vernmutlich falsch liegen werde)?

wie auch immer... weihnachten und silvester werden kommen und gehen. und ich werde an diesen abenden tunw as auch imemr ich tun werde. vielleicht blogge ich dann ja meine erlebnisse wenn sie interessant genug sind. wenn nicht, wars einfach wie immer.

Sonntag, 10. November 2013

SOCKENSCHUSS

ich gebe es zu, ich trage meine socken so lange, bis man sie wirklich nur mehr als putzfetzen verwenden, oder wegschmeissen kann. sie sind dann an der sohle total fadenscheinig und haben auch oft genug bereits löcher, nicht selten sogar große löcher. heute trage ich zb ein paar, dass zwar weder fadenscheinig, noch löchrig ist, von dem ich aber mit erstaunen feststellte, dass ich noch ganz genau weiss wann und wo ich es erstand und mir somit bewusst wurde, dass dieses paar nun auch bereits 9 jahre alt ist. dabei ist mir, als hätte ich sie kürzlich erst gekauft.

früher einmal war es gang und gäbe dass socken gestopft wurden. damals war es auch nötig, denn socken waren nicht leicht zu bekommen. nun, natürlich konnte man ins nächste sockengeschäft gehen und sich ein paar mitnehmen, doch war der preis dafür einfach ein anderer, als er heutzutage ist. oder sie wurden noch von der oma gestrickt. sowas schmeißt man ja nicht einfach weg. heutzutage bekommt ja kaum noch einzelne paare, sondern fast nur mehr multipacks, sprich mindestens drei bis 5 paar oder mehr auf einmal, zu einem preis, der einem wirklich kein großes loch in den geldbeutel reisst. zumindest nicht größere löcher als jene die man in den socken hat.

und genau das ist der grund warum man socken in der regel nicht mehr stopft. nur noch höchst selten sieht man verwirrte omis mit einer über den sockenpilz gestülpten socke im schaukelstuhl bei trübem kerzenlicht socken ausbessern. die wissen es einfach nicht besser, denn sie haben es so gelernt. socken kann man stopfen, neue socken kosten geld, doch geld muss man sparen wo es nur geht. also setzten sie sich hin und verwenden 20 minuten ihrer kostzbaren zeit um eine socke zu stopfen. dass diese zeit in der heutigen wirtschaftswelt jedoch mehr wert ist als 5 paar socken auf einmal, ist ihnen nicht bewusst. wäre dem nicht so, gäbe es sicherlich eine sockenstopfindustrie. doch die gibt es nicht. es gibt nur eine sockenproduktionsindustrie.

da ich jedoch anhänger einer philosophie bin, nach der man dinge so lange benutzen sollte, so lange man sie benutzen kann, habe ich keine scheu mich mit löchrigen socken zu zeigen. wobei man die löcher ja nur höchst selten sieht. normalerweise hat man ja schuhe an. ich trage auch sonstige unterwäsche, pullover, tshirts, jacken, schuhe, hemden, hosen und was man noch so alles anziehen kann so lange bis es wirklich nicht mehr geht. und manchmal sogar darüber hinaus. ich besitze zum beispiel einen uralten pullover, der eigentlich ein langarmshirt ist, den ich wirklich heiss liebe. doch leider ist dieser inzwischen schon sehr mitgenommen, hat überall kleine löcher, ist sehr abgetragen, am bund sehr zerschlissen und generell auch recht ausgebleicht. doch ich möchte mich nicht von meinem geliebten teil trennen, also benutze ich es nur mehr als schlafgewand. irgendwann wird es sich nicht mehr vermeiden lassen und dann muss ich es sowieso entsorgen. vermutlich werden dann daraus wieder putzfetzen geschnitten, so dass ich mich noch ein paar weitere jahre wehmütig daran erinnern kann.

ich mache generell gerne aus alter kleidung (aber auch bettwäsche, handtücher und dergleichen) putzfetzen. ich sehe nicht ein, warum ich einerseits stoff wegschmeissen und andererseits anderen stoff zum putzen kaufen soll. natürlich lässt sich ein zerschnittenes tshirt putzqualitativ nicht mit einem professionell hergestellten putzfetzen vergleichen, doch für die allermeisten unspezifischen putz- und wischaufgaben genügt ein altes tshirt völlig. doch aus socken mache ich keine putzfetzen. diese eignen sich schlicht nicht dafür.

die altkleiderindustrie hat also nicht viel freude an mir. noch weniger.seit mein sohnemann groß genug ist um manche meiner kleidungststücke, die sonst in der altkleidersammlung gelandet wären, zu übernehmen. "wie kommts?" wird sich der leser nun fragen. "hieß es nicht weiter oben dass herr von sinnen seine kleidung so lange trägt, bis sie ihm buchtäblich vom körper fällt?" "je nun" antwort ich, "natürlich gibt es immer wieder mal kleidung, die mir entweder von anfang an nicht sonderlich gefiel (weiss der geier warum ich sie mir dann überhaupt zugelegt habe), oder die mir, entweder von anfang an, oder erst mit der zeit, einfach nicht passt. das sind dann die dinge, die ich meinem nachwuchs zur freundlichen übernahme anbiete. und meistens will er sie auch haben." so antworte ich also.

aber zurück zu den socken.


ganz kind der 80er jahre, war ich lange der meinung, dass weiße tennissocken zu allem passen. ist ja auch nicht schwer, wenn man im prinzip nur jeans trägt. zu blauen jeanshosen passen weiße tennissocken wirklich wunderbar, dieser meinung bin ich nach wie vor. doch als ich vor über 10 jahren einen höchst seriösen beruf ergriff und plötzlich hauptsächlich im anzug, oder zumindest mit sakko umherwanderte, hatte ich ein problem, denn weisse socken passen definitv nicht zu einem anzug, das war sogar mir klar. also begann ich langsam meinen sockenstand mit dunklen, meist schwarzen socken aufzufüllen. natürlich schmiss ich meinen weissen sockenbestand nicht weg, sondern der wurde halt nur mehr zuhause, oder in der freizeit getragen. und erst heuer segnete das letzte paar aus diesem altbestand das zeitliche.

ich wechselte jedoch nicht nur meinen sockenbestand, sondern es wurden auch nach und nach die hosen ausgetauscht. heute besitze ich nicht nur kein einziges paar weißer socken mehr, sondern auch keine einzige jeans. doch das wäre wieder eine völlig andere geschichte.

abschließend kann ich der welt noch mitteilen, dass ich noch nie in meinem leben einzelne socken verloren habe. temporär kann es schon mal vorkommen, wenn ein einzelner socken eines zusammengehörigen paares mit der einen ladung in der maschine landet und der andere einzelsocken eben erst in der nächsten, doch schlussendlich findet sich das pärchen dann doch immer wieder glücklich zusammen. mir ist es wirklich ein rätsel warum so viel leute immer wieder einzelne socken verlieren, dass daraus sogar ein gesellschaftlicher konsens entstand. wen immer man auf der strasse anhalten und fragen würde, ob er denn jemals in seinem leben schon einzelne socken verloren hätte, er würde unter garantie mit "ja" antworten. nur ich nicht. und ich habe keine ahnung warum, ich weiss wirklich nicht was ich anders mache als andere. wüsste ich es, würde ich dieses wissen wohl gewinnbringend verwerten,


ps:
Der Sockenschuss ist ein Begriff aus dem Wäschereiwesen, wo es darauf ankommt, einzelne Socken nach dem Waschen nicht mühselig sortieren zu müssen. Zu diesem Zweck werden Sockenpaare vor dem Waschgang an der Fußspitze mittels dünner Nadel und Faden mit einem Stich leicht zusammengenäht, sodass nach dem Waschvorgang eine problemlose Trennung (in der Regel ohne Schere oder Messer) möglich ist.

Sockenschuss bezeichnet ebenfalls eine Heftzange, mit der man die Socken vor dem Waschen vereinen kann, so dass diese mittels Heftfäden beim Waschen zusammengehalten werden und nach dem Waschen nicht mehr sortiert werden müssen.

Als saloppe Redensart („einen Sockenschuss haben“) bezeichnet der Begriff Personen, die leicht verrückt oder nicht ganz bei Verstand sind.

[wikipedia]

SEX UND GLOCKENFORMEN

ich liebe die gaußsche glocke, auch [zitat wikipedia] "Gauß-Funktion, Gaußsche Normalverteilung, Gaußsche Verteilungskurve, Gauß-Kurve, Gaußsche Glockenkurve oder schlicht Glockenkurve" genannt. warum liebe ich sie? weil man sie auf nahezu alle bereiche im leben anwenden kann, ganz besonders wenn um soziale phänomene, bzw. verhaltensweisen geht.


man kann also jede soziale gruppe mithilfe dieser glockenform grob in 5 gruppen einteilen. das geht natürlich auch mit mehr oder weniger unterteilungen, je nachdem wie sehr man differenzieren möchte. ich persönlich bevorzuge eben die einteilung in 5 segmente und zwar wie folgt: von links nach rechts gesehen (oder auch umgekehrt - völlig egal) wären das A) die konversativen, B) die mitläufer, C) der mainstream, D) die vorreiter und D) die pioniere.

die mengenmäßige verteilung verhält sich natürlich auch dementsprechend. die große masse ist der mainstream, die noch größere masse sind mitläufer und vorreiter. nur einige wenige befinden sich im bereich der pioniere, bzw. bei den konservativen.

prinzipiell ist es nun so, dass sich die einzelnen gruppen untereinander um so schlechter verstehen, je weiter sie innerhalb dieser glocke voneinander entfernt sind. klingt ja auch logisch, oder? ein pionier wird sich mit einem vorreiter natürlich besser verstehen als mit einem konservativen, da sie höchstwahrscheinlich ähnliche ansichten haben die sie miteinander teilen. der mainstream kommt mit den vorreitern und nachzüglern recht gut aus, empfindet jedoch sowohl pioniere, als auch konservative zu extrem.

es ist also prinzipiell völlig egal welche menschengruppe wir auf diese art einteilen, es wird in der regel immer passen. man denke nur an die politische landschaft, an die musikalische landschaft, an sport, mode... was auch immer. ich persönlich denke heute, also hier und jetzt aber an sex.

(huiiiiiiiiii hat der das jetzt wirklich geschrieben? der hat "sex" geschrieben! *kicher*)

ja, ich habe "sex" geschrieben. speziell meine ich jetzt damit aber exhibitionismus im internet. ich habe mich heute gefragt, wieso es eigentlich so ist, dass die leute, die sich auf amateurplattformen herumtreiben, eher bereit sind ihre primären geschlechtsteile in allen möglichen situationen in die kamera zu halten und alle welt zu zeigen, als ihr gesicht. anhand der gaußschen glockenform kann man das wunderbar nachvollziehen.

teilen wir die die geilen kleinen schweinchen mal analog zu obiger grafik wie folgt ein: A) die konservativen, also jene die nichts zeigen, aber trotzdem dort sind und sich nur einen runterholen. B) die mitläufer, also jene die vielleicht ein bisschen was von sich zeigen, entweder nur das gesicht, dafür aber keine nackten tatsachen, oder wenn nackte tatsachen, dann  kein gesicht aber in der regel höchstens bilder in dessous oder mal hie und da oben ohne. C) der mainstream, das sind jene die alles von sich zeigen, nur eben kein gesicht. D) die vorreiter, das wären dann jene die auch alles von sich zeigen, aber nur höchst selten ihr gesicht, oder nur mit maske. oder sonstwie zensiert. und dann E) die pioniere von denen man alles sehen kann, sämtliche nackten tatsachen, pikanten schweinerein und manchmal sogar namen und wohnorte.

damit hätten wir meine frage also ganz elegant beantwortet. es lebe die wissenschaft! und herr gauß!

und zu welcher gruppe gehört ihr? ;-)




ps: hoffentlich wird das jetzt hier nicht vor lauter übereifer zensiert *g+

Samstag, 9. November 2013

HOUSEFISH

eigentlich ist dies schon ein uralter text (den ich nun nach dem wieder herauskramen natürlich nochmal überarbeitet habe), doch im grunde stimmt er nach wie vor:


kann sich noch irgendjemand an "FISH" aus "ally mcbeal" erinnern? wahrscheinlich nicht. dieser typ war irgendwie ein prototyp des "dr. house". zwar nicht ganz so misanthropisch, aber er hatte das selbe talent menschen mit unkonventionellen ideen, fragen und bemerkungen vor den kopf zu stoßen und in den wahnsinn zu treiben. fish war als person jedoch ein wenig lustiger als es der grimmige dr. house für gewöhnlich ist.

ich selbst sehe mich irgendwo zwischen diesen beiden typen. einerseits habe ich tatsächlich tendenzen zur misanthropie ("tendenzen"... *lach*...), andererseits bin ich dann doch viel zu gerne humorvoll. natürlich bin ich nicht so selbstbewusst wie ein dr. house, was wohl zum großteil daran liegt dass ich NICHT ein hochbezahlter genialer arzt bin, der noch dazu immer recht hat. davon abgesehen bin ich, wie bereits erwähnt, gerne auch mal lustig. aber menschen die einfach nur dämlich sind und es nicht einmal bemerken und vor allem kein interesse haben diesen zustand zu ändern, gehen mir einfach unsäglich auf die nerven. leider ist der großteil der menschen, mit denen man sich tagtäglich abgeben MUSS genau dieses, nämlich einfach deppert und zudem auch noch zu blöd es zu bemerken. dummerweise jedoch müssen es einem diese menschen auch noch ständig beweisen.




warum kann ich mich nicht einfach an die bar oder auch nur an einen kaffeetisch setzen und irgendwas flüssiges genießen, ohne dass mich ein halbbesoffener depp in ein gespräch zu verwickeln versucht? es interessiert mich nicht! ich habe wirklich absolut kein interesse daran solche leute kennenzulernen! ich habe jedoch sehr wohl interesse daran INTERESSANTE leute kennenzulernen, das sind aber unter garantie nicht diejenigen, die abends total angeschüttet an der bar sitzen und sturzbesoffen fremde leute von der seite her anquatschen.

insofern hätte ich dann schon gerne die coolness eines dr. house, damit es mir absolut egal sein kann was jemand anderer von mir hält - und somit die fähigkeit sojemandem einfach sagen zu können, dass ich kein interesse an seinem hirndurchfall habe. nur bin ich leider immer viel zu nett, gehe meistens wiuder besseren wissens auf das gespräch ein, versuche rational zu diskutieren, was bei ausländerhassenden ewiggestrigen besoffenen sozialfällen, deren weltsicht und allgemeinbildung aus der krone, der bildzeitung oder diversen "gesprächen" im stammtischumkreis stammt, mehr als nur schwierig ist.

ebenso bin ich derjenige der im strassenverkehr geschnitten wird, dem man den parkplatz vor der nase wegschnappt, derjenige der 3 mal reversiert um nicht so in einem parkplatz zu stehen dass man nicht nur diesen, sondern auch noch 3 andere besetzt, ich bin derjenige der es zulässt dass sich jemand vordrängelt, der nichts sagt wenn jemand im kino dauernd zu laut ist usw... nicht weil ich zu feige wäre, denn in der regel genügt es einfach wenn ich mich in voller größe vor ihm aufbaue wenn er mir doch mal zu sehr auf den sack geht und ihm meinen finstersten "ich-fress-dich-gleich-blick" zuwerfe, sondern weil ich einfach resigniert habe. es wird diese rücksichtslosen drängler, dummparker, vielschwätzer usw. immer geben, egal ob ich was dagegen unternehme oder nicht, egal ob ich mich darüber aufrege oder nicht. so, und DARUM wird man mich auch nur sehr selten alleine irgendwo kaffee trinken sehen, DARUM bin ich in keinem verein und DARUM kann ich zeltfeste und ballveranstaltungen nicht ausstehen.



hmmm.... bin ich ausser menschenfeindlich auch noch menschenscheu? nein, die menschen haben eher eine scheu vor mir, sie kommen mit MIR nicht zurecht - und das nervt, weil sie es einen dauernd spüren lassen, dass man nicht so ist wie es von der gesellschaft erwartet wird. sie verstehen nicht wie ich bin, wer ich bin, warum ich so bin und warum ich mich so verhalte wie ich es eben tue. dabei bin ich im normalfall alles andere als unsympathisch, ich fahre ja nicht jedem der mich anspricht sofort übers maul und ich werfe meiner umgebung nicht ständig finstere blicke zu, aber ich umarme halt nun mal auch nicht menschen die ich gerade erst eine halbe stunde kenne und gebe ihnen bussi aufs wangi.

punkt.

Freitag, 8. November 2013

SYNTAX TERROR

ein tag vor einem feiertag
16:00 uhr:
sohnemann ruft an und verkündet seine glorreiche idee, er wolle nicht nur einen tag bei mir verbringen, sondern auch noch zusätzlich den feiertag. panik bricht bei mir aus, ich bin nicht darauf vorbereitet und hatte mich ehrlich gesagt auch darauf gefreut am feiertag ausschlafen zu können. ich kann seinen liebevollen überfall gerade noch abwehren, indem ich ihm verspreche er dürfe am feiertag dafür schon ab mittag bei mir sein.

16:30 uhr:
sohnemann ruft ein weiteres mal an und verkündet, dass ja an diesem feiertag sowieso früh morgens die musikkapelle durchs dorf marschiert und ich deshalb spätestens um 09:00 uhr wach sein werde. er lacht schadenfroh und fragt ob ich ihn denn nicht dann gleich nach dem aufwachen abholen könne. ich verspreche ihm, dass ich ihn nach dem aufstehen abholen werde, da ich weiss, dass ich trotz marschierender kapellen mindestens bis mittag schlafen werde. er fragt nochmal nach: "also um 10:00 uhr holst du mich?"
ich: "gleich nachdem ich munter bin und kaffe intus habe, aber spätestens gegen mittag."
er: "aber wenn dich die musik weckt bist du doch schon munter!"
ich: "ich wache vielleicht kurz auf, drehe mich um, und schlafe dann weiter. munter ist was anderes."
er: "ok..."




feiertag
06:50 uhr:
mein wecker klingelt weil ich vergessen hatte ihn für den feiertag abzustellen.

08:17 uhr:
das telefon klingelt. sohnemannist dran: "war die musik schon da?"
ich: "nein, aber ich habe mir den wecker gestellt, keine panik."
er: "ok..."
ich grunze ein paar mal, drehe mich um und versuche wieder einzuschlafen.

09:00 uhr:
das telefon klingelt. sohnemann ist dran (wer sonst?): "die musik war gerade bei uns, jetzt kommt sie bald zu dir (lacht hähmisch). wann kommst du? um 10?"
ich grunze, sage dass ich mir den wecker gestellt habe und die musik eben noch nicht da war. ich versuche wieder einzuschlafen.

09:22 uhr:
das telefon klingelt. ich kann mich gerade noch beherrschen und werfe es nicht gegen die wand. wieder mal ist sohnemann dran: "wann kommst du denn endlich?"
ich resigniere, sage dass ich um 10:00, spätestens viertel nach bei ihm bin, stehe auf, hole mir leise fluchend kaffee.

10:16 uhr:
auf dem weg zum drei mal verfluchten sohnemannn kommt mir die musikkapelle entgegen. ich gebe vollgas und rausche mitten hinein. eine spur der verwüstung hinter mich lassend fahre ich viel zu schnell und wie ein irrer lachend durchs dorf davon.

10:17 uhr:
 noch während die kapelle an mir vorbeimarschiert erwache ich wieder aus diesem tagtraum und überlege mir ob ich nicht stattdessen meinen sohnemann gegen die wand klatschen sollte.

10:20 uhr:
sohnemann läuft mir lachend durchs stiegenhaus entgegen und hüpft mir in die arme. ich lache mit ihm. alles ist vergessen und wunderbar.