Samstag, 31. Mai 2014

ALTE LYRIK

ein verlegenheitstext aus alten zeiten um diesen tag nicht bloglos vorübergehen zu lassen:



fliegen wollen und immer wieder abstürzen

tief luft holen wollen und immer wieder daran ersticken

laufen wollen und immer wieder stolpern

träumen wollen und immer nur die realität sehen

singen wollen und nie den richtigen ton treffen

spielen wollen und immer wieder ernst sein müssen

leben wollen und dabei schon längst tot sein

zu zweit sein wollen und nicht mal für die hälfte reichen

lieben wollen....

Donnerstag, 29. Mai 2014

FANBOY

ich habe mir heute den wecker gestellt. nicht um aufzuwachen, sondern um eine fernsehsendung nicht zu versäumen. verrückt, oder? das habe ich seit jahren nicht mehr getan! wenn ich es mir recht überlege habe ich das überhaupt noch nie getan. glaube ich zumindest. und seit ich mir meine filme und serien und dokus oder whatever im netz suche und streame oder (meistens, bzw. hauptsächlich) downloade um sie später irgendwann mal anzusehen, sehe ich ja sowieso nur mehr nebenbei tv, während ich hauptsächlich ganz etwas anderes mache. chatten, spielen, musik machen oder sonst was.

doch dieses mal ist es anders. ich will und muss das heute sehen! auch wenn ich es vielleicht nur nebenbei sehe und mir später dann sowieso runterlade, ich MUSS quasi live dabei sein! ich habe nun ca. ein jahr darauf gewartet endlich wieder etwas neues von sherlock zu sehen und das lasse ich mir einfach nicht entgehen!

wie so vieles, wie eigentlich alles von dem ich schwärme, kam ich erst viel zu spät dazu es erstens kennenzulernen und zweitens dann wertzuschätzen. doctor who, bzw. der neue doctor who (für den übrigens zum großen teil die selben leute zuständig sind wie für sherlock) lief schon 2-3 jahre auf bbc, bevor ich zufällig hineinstolperte. sofort wurde danach gesucht, runtergeladen und angesehen, doch nach 2 staffeln war schluss. auch im deutschen tv wurde gerade mal die erste staffel gesendet. und dann verlor ich ihn wieder aus den augen - bis ich wieder mal zufällig danach suchte und mit bestürzung feststellte, dass wir inzwischen bei staffel 7 angelangt waren. was folgte war ein download- und ansehmarathon - und nun das warten auf die neuen folgen der achten staffel.

oder game of thrones zum beispiel. das hielt ich nämlich zuerst für überzogen. viel blut, gewalt und sex und das alles mit drachen und so, dachte ich mir. und dann wurden die ersten beiden staffeln im free tv gezeigt. auch hier stolperte ich nur zufällig hinein. ich muss zugeben, ich brauchte ein bis zwei stunden bis es mich gepackt hatte, dann dafür aber so richtig. auch hier folgte dann ein download- und ansehmarathon. und dann das wöchentliche warten und zittern bis sich die gerade aktuellen folgen endlich ansehen ließen. im moment spiele ich übrigens wieder das selbe spiel. die vierte staffel game of thrones läuft derzeit nur im englischsprachigen raum, deutsche folgen gibt es noch keine, aber ich muss es einfach haben.

my name is earl war schon längst eingestellt, lief sogar im österreichischen fernsehen, bis ich auch dort zufällig hineinstolperte. auch hier hatten mich die wenigen paar minuten die ich schon kannte nicht überzeugt. und dann lief es auf comedy central, zu einer zeit, in der auf anderen sendern einfach nichts los war. und zack - wieder das spiel: downloadmarathon und ansehmarathon. und seither verliebt - und stinkesauer, dass es nie richtig zu ende geführt wurde.

meine erfahrungen mit breaking bad hatte ich bereits hier schon gepostet.

ja und wie war das mit sherlock?


eine bekannte aus dem internet hatte mich dazu gebracht. sie meinte, sie müsse nun offline gehen um sich sherlock anzusehen. bis dahin war sherlock an meiner wahrnehmung vorbeigerauscht, da ich es nie als serie wahrnahm und ausserdem diesen babygesichtigen hauptdarsteller nicht mochte. dass dieser kerl einer der besten darsteller unserer zeit ist, hatte ich einfach noch nicht bemerkt. naja, ich schaltete halt trotzdem interessehalber den tv an und sah, wie immer, nebenbei mit. und es kam wie es kommen musste: faszination, erkenntnis, download- und ansehmarathon.

doch was ist nun an sehrlock so faszinierend? genauer gesagt muss man sich fragen, was ist an DIESEM sherlock so faszinierend?

da ist zunächst einmal die äusserst gelungene adaption des klassikers in die jetztzeit. in jener zeit in welcher der originale sherlock spielt, war diese figur maximal ein wenig exzentrisch, doch damals hatte man als mann einfach recht, vor allem wenn man überzeugend genug war und auch noch kenntnisse in diversen wissenschaften hatte. heutzutage lassen sich sämtliche dinge die man wissen möchte ganz einfach googeln, da hat man es als klugscheißer und besserwisser schwer, da muss man schon wirklich auf zack und nahezu unfehlbar sein um eindruck schinden zu können. vor allem muss man eines können: informationen verknüpfen! und DAS kann unser heutiger soziopathischer sherlock einfach ausgezeichnet.

genau das ist nämlich auch so ein punkt: aus dem kleinen exzentriker ist ein soziopath geworden mit aspergerschen zügen. er kennt keine rücksicht, keine höflichkeit und keine zweifel, das alles würde nämlich nur aufhalten und stören. und genau das lieben wir so an ihm, denn er spricht dinge aus und tut dinge, für die wir zu feige sind oder unsere zweifel an uns selbst zu groß. wo sich der normalmensch noch gedanken darüber macht, ob er nicht jemanden beleidigen, verletzen, oder ob er nicht falsch liegen könnte, rumpelt sherlock einfach drüber. er kann das nämlich, denn ihm fehlt es an empathie und ausserdem hat er ein drehbuch, wenn das einer von uns macht landet er entweder im gefängnis oder im krankenhaus.

nicht nur die hauptfiguren wurden der modernen zeit angepasst, sondern auch die geschichten. so wurde aus watsons tagebuch ein blog im internet, sherlock benutzt exzessiv sein handy für seine recherchen (was ja jeder tun könnte, doch nur er weiß wonach er suchen muss und wie es ins gesamtbild passt) und wie moriarty seine verbrechen durchzieht ist mehr als nur genial.

doch nicht nur benedict cumberbatch alleine macht sherlock aus, auch wenn er die hauptfigur verkörpert. martin freeman als watson ist ebenso genial besetzt, wie es andrew scott als moriarty, lara pulver als irene adler, mark gatiss (der auch als autor verantwortlich zeichnet) als holmes bruder mycroft und überhaupt jede andere verdammte figur in dieser großartigen serie ist. ganz besonders habe ich mich über den auftritt von katherine parkinson, die man als jen aus der wunderbaren it crowd kennt, als unfreiwillige komplizin moriaritys gefreut.

ach, genug der lobhudelei. sherlock ist einer der größten würfe der modernen fernsehunterhaltung, da muss man einfach dabei sein. so wie früher samstags abend, wenn "einer wird gewinnen" oder "wim thoelke" lief.


Mittwoch, 28. Mai 2014

KEIN TROLL IN SICHT

manchmal frage ich mich dann doch warum ich es mir antue mir jeden tag einen blogbeiitrag aus den fingern zu saugen. es gibt logischerweise tage an denen ich absolut keine ahnung habe was ich eigentlich schreiben soll. wie denn auch? sooooooo aufregend ist mein leben nun mal nicht, nicht einmal mein normaler alltag gibt genug her um darüber groß zus chreiben. und nicht einmal ich kann jeden tag ein großartiges thema aus dem ärmel zaubern über das man sich dann das hirn leerphilosophieren kann.

mir hat auch niemand gesagt, dass ich jeden tag schreiben soll. dass ich es tue um darin mehr routine zu bekommen, hatte ich ja bereits erwähnt. dass ich es auch deshalb tue, weil ich einfach sehen will wie lange ich es durchhalte, vermutlich auch. auch ein grund warum ich anfing täglich zu schreiben war jener, dass ich sah wie eine berufstätige mutter mit drei kindern es schaffte neben beruf, haushalt, den kindern und all dem trarara der damit einhergeht jeden tag einen blog zu schreiben, der dann in der regel auch noch wirklich gut war. zumindest finde ich ihn gut. ich dachte mir, wenn die das kann, dann schaffe ich das wohl locker. was ich dabei übersheen hatte ist, dass SIE nicht stundenlang am pc sitzt und spielt, sich nicht jede menge an serien und filme ansieht, keine anderthalbstündigen dj-sets erstellt, dass ihr leben, bzw. ihr alltag und ihre gewohnheiten überhaupt nicht mit meinem auch nur annähernd zu vergleichen sind. aber was solls? der affe siehts, der affe machts. in dem fall heißt der affe von sinnen. und wenn der sich was in den kopf gesetzt hat, dann macht er das auch. vielleicht. manchmal. mit glück.

meinen durchschnittlich 15 lesern wird es, so glaube ich, ziemlich und relativ egal sein ob ich nun täglich, wöchentlich, oder nur ein mal im monat was schreibe. keiner von ihnen drängt mich dazu, keiner ermuntert mich dazu ja nicht aufzuhören, ja es gibt nicht einmal negative rückmeldungen. nein, das ist jetzt keine beschwerde über mangelnde resonanz, ich mache ja so oder so weiter, wurscht was die menschheit dazu meint. mich wundert ehrlich gesagt, dass ich nicht schon längst einen troll oder hater an der backe habe. wenn ich mich in anderen blogs so umhöre, bzw. um"lese", dann gehört das ja offenbar irgendwie dazu. aber bei mir - nix! seltsam, oder?


manchmal schäme ich mich auch fast ein bisschen dafür, dass ich nicht fähig bin über die "großen" themen zu schreiben, die aktuell gerade in aller munde, bzw. auf allen bildschirmen sind. aber was soll ich machen? das große thema überwachung, nsa und co zum beispiel interessiert mich zwar, aber nicht genug um mich dermaßen eingehend damit zu beschäftigen, dass ich groß recherchieren und einen artikel darüber schreiben würde. außerdem machen das ja tagtäglich andere leute viel besser als ich es jemals könnte. das selbe gilt für diverse urheberrechtsdebatten, das thema political correctness, feminismus und genderfragen, diese und jene kriege und krisengebiete da und dort und technisch bin ich auch nicht uninteressiert, aber, hols der teufel, dies hier ist weder ein gesellschaftskritischer, noch ein techno-blog. gamer-blog kann es auch keiner sein, dafür spiele ich zu wenig, bzw. zu uninteressantes. und noch dazu im grunde sowieso immer nur das selbe.

ich kann nur über dinge schreiben die ich beobachte, aus meinem leben im jetzt und aus der vergangenheit, über dinge die mir auffallen und über die ich mir gedanken mache, von denen ich annehme, dass sich sonst kaum jemand gedanken darüber macht. hin und wieder schmeiße ich etwas lyrik dazwischen, hie und da mal ein musikthema, ein bisschen was über filme und serien und sonstiges zeugs.

so ist das bei mir. vielleicht fehlen gerade deswegen die hater und trolle. ich bin zu uninteressant (*kichert amüsiert vor sich hin*). es wird sich also nichts ändern, wo von sinnen draufsteht ist auch weiterhin von sinnen drin.

basta!


Dienstag, 27. Mai 2014

RESTEFICKEN 2.0

heute mache ich wieder resteverwertung:


faszinierendes holzschneidebrett

wie aufmerksame leser wissen, habe ich ein faible für dinge mit gebrauchsspuren.

unter anderem besitze ich schneidebretter aus holz, also solche fürs frühstücksbrot oder zur jause. ich hatte mich extra bemüht welche zu finden, die aus einem ganzen stück gefertigt wurden und nicht aus mehreren teilen zusammengeleimt, denn ich neige dazu diese brettchen einfach in die spülmaschine zu stellen. in der maschine löst sich aber nach und nach der leim auf und die brettchen zerfallen in kleine einzelteile. das dauert zwar seine zeit, aber trotzdem, irgendewann passiert es unweigerlich.

ich mag auch keine pressspanbretter mit plastikbeschichtung, denn die lösen sich noch schneller auf, mal davon abgesehen,d ass ich sie hässlich finde und erst recht mag ich keine bretter aus plastik. ich mag überhaupt kein plastik wenn es sich irgendwie vermeiden lässt und schon gar nicht wenn ich damit essen sollte.

an diesen holzjausenbrettern gefällt mir eben, dass man mit der zeit all diese gebrauchsspuren sieht und man auch anhand dieser eine bevorzugte seite und bevorzugte schneidestellungen ablesen kann.

jaja, ich weiss schon, das ist wieder so eine seltsame beobachtung meienrseits, auf die andere menschen nie kommen würden, geschweige denn dass sie darüber schreiben. naja, ich bin halt so.

fragestellungen bei umfragen

es gibt so einige möglichkeiten sich mit onlineumfragen ein bisschen geld dazuzuverdienen, teilweise auch in form von gutscheinen für amazon, media markt, fürs kino, zalando und vieles andere. ich mache das schon seit einigen jahren und ich mache es gerne, weil ich das nebenbei machen kann, während ich musik höre, oder selbst einen mix erstelle. manchmal geht das sogar neben dem chatten oder skypen. diese 20 minuten, die man durchschnittlich in etwa für eine umfrage braucht, sind zwar extrem schlecht bezahlt, aber im grunde fülle ich ansonsten sinnlos verplemperte wartezeit am pc mit etwas sinnvollerem. und so alle 2-3 monate freue ich mich über geld oder gutschein.

was mich jedoch an diesen umfragen oft wundert sind die seltsamen fragestellungen. wer bitte denkt sich denn sowas aus? gibt es wirklich menschen die sich gedanken darüber machen wie denn nun ihre tankerfahrung zu bewerten sei? kann tanken denn wirklich cool, erhebend, angenehm oder modern sein? oder katzenfutter. wer kauft denn katzenfutter weil es cool ist? und wer macht sich solche gedanken darum? ich tanke weil ich sonst stehen bleibe aus die maus. und ich kaufe jenes futter, welches vom vieh auch gefressen wird und das am wenigsten kostet. punkt. da gibts keine überlegungen über coolness und so weiter.....

die ham doch nen knall.....

Montag, 26. Mai 2014

HAARIG

seit ca. einem halben jahr habe ich mir die haare nicht mehr schneiden lassen. dafür gibt es zwei gründe:

erstens habe ich meinen friseur verloren. naja, "verloren" ist der falsche ausdruck, ich weiß ja wo er ist. doch genau das ist das problem. er arbeitet in einem andere salon, eine halbe stunde fahrt von mir entfernt. der salon ist teurer als der bisherige und vermutlich nicht so cool. wenn ich zu ihm kam gab es tolle musik, tolle zeitschriften zum durchlesen und wir verstanden uns auch sonst recht gut. zumindest ging er mir nicht mit belanglosem geplapper auf die nerven. wir mochten ähnliche musik und der filmgeschmack lag auch halbwegs auf der selben wellenlänge. ich war wirklich gern bei ihm. doch... naja, jetzt ist er weg - und weit und breit kein adäquater ersatz. eine zeitlang rettete ich mich damit darüber hinweg, dass ich mri die haare von meiner mutter schneiden ließ, doch irgendwann hatte ich einfach genug und ließ es bleiben.

zweitens finde ich, dass mir längere haare eigentlich ganz gut stehen. außerdem weiß ich ja nicht wie lange ich noch genug haare habe um sie mir wachsen lassen zu können. in meinem fortgeschrittenen alter muss man ja schon für die kommende glatzenbildung gerüstet sein.

eigentlich kam ich auf das thema, weil ich mir dieser tage dachte, dass ich eins am allermeisten vermisse: das haare gewaschen bekommen! am besten vom 17jährigen lehrmädchen, komplett mit der seltsamen frage "passt die wärme so?". ich frage mich auch heute noch warum niemand fragt ob die temperatur passt, nein alle fragen nach der wärme....

ach ja und der caipirinha fehlt ^^

Sonntag, 25. Mai 2014

VOLLMUNDIG

dass man mit vollem mund nicht spricht, wird einem normalerweise von den eltern beigebracht. die gründe hierfür sind ja auch einleuchtend: erstens vermeidet man so sein essen spuckend quer über den tisch zu verteilen, zweitens verhindert man eventuelle erstickungsanfälle und drittens wird man mit vollem mund sowieso nicht richtig verstanden.

doch warum gibt es dann sowas wie geschäftsessen, wieso geht man bei einem date essen und warum trifft man sich freundschaftlich zum essen, wenn man dabei sowieso nicht sprechen sollte?

geschäftsessen sind sowieso so eine spezielle geschichte. man muss aufpassen was man anzieht, man muss aufpassen was man isst und wie viel und dann muss man auch noch aufpassen wie man sich benimmt. ein minenfeld ist der reinste spaziergang dagegen. freundschaftliche essen sind dagegen sehr ok, da kann man sein wie man eben ist und zur not auch mal mit vollem mund sprechen wenn's denn sein muss.

ich hasse es ja während des essens gespräche führen zu müssen. entweder ich esse, oder ich spreche. beides gleichzeitig zu tun heißt eines davon zu vernachlässigen. ich kann das essen nicht genießen wenn ich ständig aufpassen muss worüber gerade gesprochen wird und vielleicht auch noch selbst mitreden sollte. ganz besonders toll wird es, wenn man genau dann was sagen soll, wenn man den mund gerade voll hat. also muss man entweder die anderen warten lassen, bis man gekaut und geschluckt hat, oder man spricht mit vollem mund. für ersteres hat kaum jemand genug geduld, zweiteres, so haben wir es gelernt, ist mehr als nur unhöflich.


auch ganz schlimm finde ich die frage "wie schmeckt's?" gerade in der sekunde, in der man den allerersten bissen (oder löffel) zum mund geführt hat. einerseits befindet man sich wieder im oben beschriebenen dilemma, also entweder warten lassen, oder quer über den tisch spucken, zweitens kann man zu diesem zeitpunkt noch gar nicht wirklich abschätzen wie sehr die mahlzeit denn schmeckt. dazu braucht es mehrere bissen und mehr zeit, das aroma, bzw. die aromen und die konsistenz (die ja auch nicht zu vernachlässigen ist) müssen sich erst mal bemerkbar machen, erst dann kann man eine fundierte meinung zum geschmack abgeben. zudem sind die ersten bissen meistens noch ein wenig zu heiß um überhaupt etwas schmecken zu können.

extrem eklig finde ich menschen die während eines telefongesprächs essen. ich möchte oder muss mich unterhalten und der andere teilnehmer kaut, knuspert, schmatzt, sabbert und schluckt mir etwas vor. gerade durch die telefonische übertragungstechnik werden mittlere und hohe frequenzen besonders gut übertragen, also hört man jeden schmatzer doppelt so gut. das phänomen lässt sich besonders gut beobachten, wenn der andere gesprächsteilnehmer nebenbei geschirr verräumt und dabei teller, töpfe und besteck aufeinander schlägt, oder wenn er irgendwelche chipstüten oder sonstige verpackungen geräuschvoll öffnet. da möchte man am liebsten auflegen - was ich auch schon des öfteren getan habe.

ich esse gerne. und ich unterhalte mich auch gerne mit mir lieben bekannten menschen, aber ich tue nicht gerne beides gleichzeitig.

tja, nun werde ich wohl nie mehr zum essen eingeladen werden....

Samstag, 24. Mai 2014

WAHLEMPFEHLUNG

meine wahlempfehlung ist ganz einfach:
GEH ZUR WAHL UND GIB DEINE STIMME AB!!!!!!!!!!!!!!!!!!

mir ist wirklich völlig egal wem ihr eure stimme gebt, die hauptsache ist ihr wählt überhaupt. es ist auch völlig egal wer am schluss wie viel prozent ergattert, wer mit wem koaliert, wer gewinnt oder verliert, denn das wichtigste ist, dass wir überhaupt wählen können. menschen haben dafür gekämpft und sind sogar dafür gestorben, damit wir heute die möglichkeit haben zu wählen.

ein netter nebeneffekt wäre, wenn wir tatsächlich etwas verändern könnten, aber mal ehrlich, so wirklich glaube ich nicht daran. fakt ist jedoch, wenn niemand mehr wählen geht, dann wird es sehr bald auch keine wahlen mehr geben. und was dann los ist kann sich jeder selbst ausmalen.


warum sollte es plötzlich keine wahlen mehr geben, wenn kaum jemand wählen geht? die demokratie besteht doch wohl auch weiterhin?

ja. und das nutzen gut organisierte parteien aus - und das auch noch völlig zurecht. und welche parteien, bzw. die anhänger welcher parteien sind recht gut organisiert? hm?

wenn jene die nicht so gut organisiert sind am wahltag verschlafen oder "was besseres" vor haben, jene der gut organisierten parteien jedoch schön brav wählen gehen, so wie es ihnen vorgeschrieben, eingeimpft und eingetrichtert wurde, dann werden diese aufgrund der besseren wahlbeteiligung innerhalb ihrer reihen einen unverhältnismäßig größeren stimmanteil bekommen, als andere. wollen wir das?

meine stimme fällt doch eh nicht auf!

als einzelner wähler kann ich nicht viel ausrichten, das ist wohl wahr. eine einzelne ameise juckt auch niemanden, doch setzt dich mal in einen ameisenhaufen rein!

ich habe keine lust und auch keine zeit und überhaupt will ich auch mal ausschlafen.....

ehrlich gesagt, ich habe auch keine lust gerade am sonntag nicht auszuschlafen und aus dem haus zu müssen, wo ich ansonsten nichts vor hätte. ich bin weder gesellig, noch zieht es mich nach draussen. ich wusste auch nicht, ob ich an diesem tag nicht woanders bin, ob ich überhaupt mobil bin, oder ob ich nicht sowieso verschlafe, wählen wollte ich aber trotzdem unbedingt. also nahm ich den briefwahlservice in anspruch. ich registrierte mich dafür übers internet, der stimmzettel kam per post zu mir und meine wahl konnte ich dann beim nächsten mal zigaretten holen ganz easy in den briefkasten werfen. noch einfach gehts doch wohl nicht mehr. also ist nicht einmal mehr faulheit eine ausrede.

ich habe aber keine briefwahl beantragt

tja... pech... dann geh dir halt ein eis holen. halt die klappe, mecker nicht und erfüll deine bürgerpflicht, bzw. nimm deine rechte wahr! mekr dir das mit der briefwahl halt fürs nächste mal.

los! arsch hoch!

Freitag, 23. Mai 2014

SPLEEN

Ein Spleen bezeichnet umgangssprachlich meist abwertend eine leichte Verrücktheit oder fixe Idee. Der Begriff wird oft im Zusammenhang mit Exzentrikern verwendet.
Der Ausdruck selbst stammt aus dem Englischen für das Organ Milz (englisch spleengriechisch σπλήνsplēn) sowie übertragen für „schlechte Laune, Ärger, Verdruss“. Die Milz galt als Sitz bestimmter Gemütskräfte und bei Erkrankung als Ursache für Hypochondrie („Milzsucht“).
Bereits Galen (2. Jahrhundert n. Chr.) sah den Ursprung der Melancholie in einem Überschuss an schwarzer Galle, einem der vier Körpersäfte, die unter anderem in der Milz produziert werde. In der französischen Sprache wurde der Begriff splénétique als Synonym zu Weltschmerz und Melancholie durch Charles Baudelaire (1821–1867) popularisiert und in seinen Werken wie Les Fleurs du Mal thematisiert. Heute bedeutet „einen Spleen zu haben“ in der Umgangssprache eine kleine Verrücktheit, Schrulle, sonderbare Idee oder Marotte zu haben.
(Wikipedia)


gestern las ich in einem anderen blog über dieses thema, über die marotten der verfasserin, ihrer bekannten und verwandten und darüber, dass es sogar eine webseite gibt, auf der man seinen spleen bekanntgeben kann. nicht nur das, man kann einer marotte, die dort bereits aufgezählt wurde auch noch quasi ein "like" geben, wenn man ihr selbst nachhängt.

ich mag spleenige leute, solange ihre schrullen nicht zum wahn werden und nur mehr anstrengend sind. hart an der grenze dazu war  mein ex schwiegervater. mit dem konnte man sich nichts im fernsehen ansehen, denn entweder wiederholte, bzw. kommentierte er andauernd das soeben gesehene ("hast du das gesehen?" - "nein schau, was der gerade gemacht hat" gefolgt von einer nacherzählung des gerade vor 5 sekunden gesehenen seinerseits) oder ihm fiel eine geschichte dazu ein, die er ohne rücksicht auf verluste anfing zu erzählen. mein sohnemann hat dies leider irgendwie geerbt, der erzählt mir auch immer alles mögliche während wir uns eigentlich was ansehen wollen - und ich bekomme dadurch wieder mal nur die hälfte mit. der muss das von der seite aus mitbekommen haben, in MEINER familie gibts sowas nicht!

natürlich bin ich selbst auch nicht frei von spleenigem verhalten, ich bin mir sicher bereits über das eine oder andere geschrieben zu haben. ich esse zum beispiel von broten immer erst die rinde aussenrum weg, jedoch nicht ganz, so dass der nächste bissen völlig rindenfrei bleibt. ich mag beides, ich mag die brotrinde und ich mag das innere, aber ich mags nicht gerne gemischt. oder zum beispiel burger vom mäcki, diese esse ich gerne etappenweise, das heißt, ich zerlege sie indem ich den oberen teil abnehme, den burger dann wie ein belegtes brot esse und dann den oberen teil separat vertilge. am allerliebsten mache ich das mit dem fishmac, bzw. "filet-o-fish" wie er jetzt heißt, denn das burgerweißbrot zusammen mit der remoulade schmeckt einfach genial. außerdem ist so das fisch-zu-brot-verhältnis viel besser. wenn es kartoffeln und sauce gibt, dann MUSS ich sie einfach mit der gabel zermatschen und mit der sauce verrühren. mit reis und sauce pansche ich auch gerne herum.

ich esse keinen fisch, weil ich würgen muss sobald ich eine gräte auch nur ansatzweise spüre. da kann der fisch ansonsten noch so deliziös sein, wenn ich eine gräte erwische ist mir das ganze essen verdorben. fischstäbchen, dosenfisch und so zeugs geht dann aber wieder, da gibts ja auch keine gräten. ähnlich geht es mir mit weintrauben. ich mag weintrauben sehr gerne, ich hasse es jedoch auf weintraubenkerne zu beissen. auch hier muss ich würgen und habe dann absolut keine lust mehr auf die dinger. ich traue mich nicht einmal mehr kernlose weintrauben zu kaufen, weil ich doch immer wieder mal angeblich kernlose weintrauben erwische die alles andere als kernlos sind. ich kann die dann nicht mehr essen und muss sie wegschmeißen. schade drum. witzigerweise hatte ich früher mal das selbe problem mit wassermelonen, doch inzwischen habe ich eine technik entwickelt mit der ich problemlos jeden verirrten kern noch vor dem drauf rumkauen und/oder - gott bewahre - schlucken herausfiltere und ausspucken kann. mit weintrauben funktioniert das jedoch leider nicht.

weiters räume ich dinge immer so ein, dass das älteste zuoberst liegt, ähnlich wie im kühlschrank, wenn man das joghurt das bald abläuft nach vorne stellt. wenn frisch gewaschene wäsche in den schrank kommt, dann hebe ich den stapel shirts oder pullover der bereits drinnen liegt hoch und lege die frischen darunter, so dass ich eben immer das alte von oben nehmen kann. das selbe gilt für teller, wenn ich sie aus der maschine raus- und in den schrank einräume, hebe ich die teller die bereits drinnen stehen hoch und stelle den neuen stapel darunter. wenn es irgendwie ginge würde ich das auch am liebsten mit tassen und gläsern machen, so dass die neuen nach hinten gestellt werden, aber das ist mir dann doch zu viel aufwand.

ich liebe es auf der toilette zu lesen, dafür höre ich zum einschlafen ein hörbuch. und in der regel habe ich durchschnittlich 3 bücher gleichzeitig in arbeit. eins auf der toilette und zwei andere neben dem bett. manchmal mag ich nämlich nicht immer das selbe lesen.

ich mag noch so erwachsen sein, bei spinnen werde ich panisch und muss sie töten. rauswerfen alleine genügt nicht, denn die könnte ja wiederkommen. nur weberknechte machen mir nichts aus, weil ich weiß, dass das keine richtigen spinnen sind. dafür habe ich absolut keine panik bei wespen, bienen, hornissen oder hummeln und wurde auch seit jahrzehnten von keiner mehr gestochen.

wenn ich mit dem auto länger unterwegs bin muss ich immer was zu trinken und zusätzlich auch kaffee dabei haben. wenn ich sehr früh unterwegs bin, dann brauche ich auf alle fälle kaffee im auto, auch wenn ich nur 10 minuten fahre. ich habe auch immer traubenzucker oder sonstige lutschbonbons, bzw. was zum lutschen oder kauen, das man auch mal ein paar wochen dort liegen lassen kann im wagen liegen.

ich hasse hausschuhe und bin daheim lieber in socken oder barfuß unterwegs. ich hasse auch flipflops und sandalen, badeschlappen erst recht. dann bin ich doch lieber brafuß wenn die situation passt, oder ich habe turnschuhe an, bzw. sneakers, chucks oder wie auch immer man solche schuhe nennen mag. wir nannten sie früher tennisschuhe wenn sie weiß waren, basketballschuhe wenn sie einen hohen schaft hatten, oder schlicht und einfach stoffturnpatschen. sie müssen nicht mal aus leinen sein, die form muss passen.

wobei, so richtig spleenig ist das jetzt nicht, oder? auch nicht mein hang zu hüten (vor allem strohhüte), obwohl ich dann doch nur selten einen aufsetze?

hm....

vielleicht bin ich doch ganz normal.....

Donnerstag, 22. Mai 2014

DAS SELBST GEBASTELTE LEBEN

als kind dachte ich, dass alle dinge die man in geschäften kaufen kann industriell hergestellt werden und besser seien als selbstgemachtes. von hand gefertigtem zeug sah man einfach an, dass es nicht so perfekt war wie industrielle produkte. so dachte ich zumindest. erst nach und nach kam ich dahinter, dass viel mehr dinge gar nicht industriell gefertigt werden als man meinen möchte UND dass die nicht schlechter sein müssen.

ich fand zum beispiel selbstgestrickte pullover, schals, socken, handschuhe und kappen lange nicht so klasse wie jene aus dem geschäft. selbst gezimmerte möbel waren mir ebenso suspekt wie alles andere das nicht aus einem geschäft kam.

auch heute noch lehne ich im ersten reflex dinge ab denen man ansieht, dass sie nicht aus dem geschäft kommen, obwohl ich es inzwischen besser weiß. mir ist selbst nicht ganz klar woran das liegt. vielleicht mag ich es einfach nur nicht, wenn dinge nicht perfekt sind, wobei das meinem faible für gebrauchsspuren irgendwie zuwiderläuft.

als kind dachte ich auch, dass man als erwachsener genau über die dinge des täglichen lebens bescheid wüsste, dass man einen job hat und geld (zumindest "normal" genug um "normal" zu leben), dass man irgendwann eine normale wohnung mit normalen möbeln hat, irgendein haustier und natürlich partner und kind. und ich dachte auch, dass sich das alles irgendwie ganz von alleine regeln würde, dass das leben eben so läuft.

und dann wurde ich älter und erwachsen und irgendwie änderte sich da nichts. ich wusste nicht plötzlich über alles bescheid, bekam nicht locker mal eben einfach so irgendeinen job und wunderte mich, dass das mit dem geld auch nicht ganz so toll klappt wie ich es mir gedacht hatte. zudem bemerkte ich, dass all die anderen erwachsenen um mich herum auch nicht viel besser dran waren UND dass gar nicht so wenige noch weniger ahnung hatten als ich.

der tag an dem ich mir selbst eingestehen musste, dass man als erwachsener eigentlich genau so ahnungslos herumwurschtelt wie als kind, mit dem unterschied, dass einem nun niemand mehr dabei hilft und jede entscheidung weitreichende konsequenzen hat, war der tag an dem ich vermutlich wirklich erwachsen wurde. und mal ganz ehrlich: ich war enttäuscht!

ich will meine mangelnde vorbereitung auf das erwachsenenleben nun nicht unbedingt meinen eltern um den hals binden. sicher war es zum teil auch deren versäumnis mich nicht ausreichend vorbereitet und mir rechtzeitig die illusionen ausgetrieben zu haben, aber irgendwie hatte das auch sonst niemand getan. es schien gesellschaftlicher konsenz zu sein, dass das leben so ablaufen würde wie ich es mir als kind ausmalte. niemand widersprach, niemand hatte bedenken, niemand sagte mal "wir haben ja selbst keine ahnung und versuchen irgendwie zurechtzukommen, so wird es auch bei dir sein".

so wie ein tischler einen tisch genau so gut oder noch besser bauen kann, wie einen den man im geschäft kauft und so wie ein heimwerker solch einen tisch zwar funktionell genau so gut hinbekommt, nur nicht ganz so schön, so ist es auch mit dem leben. manche haben das glück ein industriell vorgefertigtes leben zu führen, aber das sind wirklich sehr wenige. die meisten haben ein leben das dem tisch eines handwerkers gleicht, individuell, mehr oder weniger ok und mehr oder weniger hübsch und stabil, je nachdem wie gut der handwerker war. und einige haben ein selbst gebasteltes heimwerkerleben. es funktioniert zwar, ist aber nicht so hübsch und nicht so stabil wie die anderen, weil sie eben nicht alle kniffe kennen oder einfach kein talent dafür haben.


Mittwoch, 21. Mai 2014

BETRACHTUNGEN ZUR PROKRASTINATION

seit einiger zeit ist ein begriff in aller munde und hat dadurch die höheren weihen der umgangsprach-tauglichkeit errungen: die prokrastination

es gibt webseiten, foren und sogar angebote zur therapie für prokrastiniernende. ganz so als ob das prokrastinieren ein problem oder eine krankheit, ja gar eine psychische störung wäre. doch ist es das denn tatsächlich?

betrachten wir mal den begriff der prokrastination. um prokrastinierende von ordinären faulpelzen unterscheiden zu können, müssen drei kriterien gegeben sein: kontraproduktivität, mangelnde notwendigkeit und verzögerung. im gegensatz zum faulpelz ist der prokrastinierende nämlich alles andere als untätig, im gegenteil, unter umständen wird er sogar noch viel umtriebiger als er es eigentlich sein müsste, nur um etwas aufschieben zu können.


da stellt sich dann doch die frage inwiefern das eine denn wichtiger und dringender ist als das andere. von einem holistischen (=ganzheitlichen) standpunkt aus gesehen ist alles in etwa gleich wichtig und es ist nicht einmal so unwahrscheinlich, dass man auf völlig anderem wege zum zu erreichenden ziel gelangt.

nicht zu unterschätzen ist dabei auch das phänomen der sich selbst erledigenden dinge. jeder kennt es, jeder hat es schon erlebt und erlebt es immer wieder, dass sich so manches tatsächlich schlicht und einfach von selbst erledigt, dass plötzlich dinge, die bis eben noch höchst wichtig waren auf einmal absolut nebensächlich werden, dass sich der fokus an eine andere stelle verschiebt, oder dass das zu erledigende ganz einfach nicht mehr vorhanden ist.

ich sehe das prokrastinieren als die kunst an, das wichtige vom unwichtigen zu filtern und zu trennen. wenn man sich anderen dingen widmet, anstatt jenen, die vermeintlich nun dringender erledigt werden müssten, so erledigt man ja doch etwas, nur etwas völlig anderes. und wer sagt denn, dass das wichtige zu erledigende nicht doch schlussendlich auch erledigt wird? nur bis es soweit ist, hat man halt zusätzlich noch -zig andere dinge abgearbeitet. wer dinge nicht aufschiebt beschäftigt sich länger mit dem zu erledigenden, vielleicht macht er es dadurch auch besser und gründlicher, doch währenddessen bleiben andere dinge unerledigt. ich nenne das "retro-prokrastination". wer seine wichtigen dinge sofort erledigt hat nur angst vor all den vermeintlich unwichtigen dingen - und bringt sich dadurch vielleicht sogar selbst um die eine oder andere erfahrung.


zudem läuft das sofort erldigen ja auch dem pareto prinzip zuwider, welches besagt, dass man für 80% der arbeit 20% der zeit braucht und für die restlichen 20% arbeit 80% der zeit. prokrastinierer nützen durch den selbst auferlegten zeitdruck die 20% zeit um 80% der aufgabe zu erledigen, sind streng genommen also sogar effizienter, als jene die sich um die 100% kümmern, denn in den restlichen 80% werden ja andere dinge erledigt.

ich schrieb gerade, dass sich sofort-erlediger möglicherweise um die eine oder andere erfahrung bringen. "wie das?" wird man sich nun fragen. nun, wer prokrastiniert beschäftigt sich mit dingen, um die er sich ansonsten kaum bis gar nicht gekümmert hätte. somit lernt und erfährt er vermutlich, nein sogar ganz sicher, dinge, auf die er ansonsten nie im leben gekommen wäre.

das problem des prokrastinierers besteht und entsteht ja nicht bei ihm selbst, sondern bei jenen und durch jene die an seiner statt die prioritäten festlegen. im grunde ist es also ein kulturelles und gesellschaftliches problem und nicht das eines individuums. die gesellschaft kann nicht mit prokrastinierenden umgehen, nicht umgekehrt.


Dienstag, 20. Mai 2014

IM FILM

ist in rio de janeiro immer gerade carnevaL

in new orleans ist immer mardi gras oder es findet ein beerdigungsumzug statt

in los angeles scheint immer die sonne

in hawaii auch

in paris sieht man immer vom fenster aus den eiffelturm

in den alpen ist immer gerade olympiade oder ein anderes skisportliches ereignis

in münchen ist immer gerade oktoberfest

in japan landet man immer in der sauna oder unter sumoringern

in ägypten besucht man immer die pyramiden

in moskau den kreml

in london finden immer wichtige ereignisse rund um den big ben statt

in spanien gibts immer einen stierkampf, in mexiko auch

in new york sieht man immer die freiheitsstatue

ausserdem wird new york immer als erstes angegriffen, oder dort findet der showdown statt, egal ob es aliens aus dem all, oder monster aus dem pazifik (!) sind

in rom besucht man immer den fontana di trevi

in venedig die seufzerbrücke

und wenn jemand telefoniert geht das gegenüber immer sofort ran und es ist nie besetzt.


Montag, 19. Mai 2014

DAS TÄGLICHE GESCHÄFT


es gibt ja zwei arten von klopapierbenutzern und somit auch 2 arten von klopapier: erstens die falter und zweitens die knüller. die falter brauchen dickes, flauschiges und reissfestes papier, denn sie legen es ein- oder zweimal zusammen. die knüller brauchen dünnes papier, denn die machen sich eine art bausch mit dem sie dann "durchwedeln". das blöde daran ist, dass die knüller zwar auch mit dem dicken papier umgehen können, die falter aber probleme mit dem dünnen papier bekommen, denn man kann es zwar zehn- statt nur 2 mal falten, aber dadurch dass es nicht so reißfest ist, kann es schon mal passieren, dass man danach sehr sehr gründlich die hände waschen muss. natürlich wäscht man sich IMMER die hände danach, aber manchmal ist es eben noch notwendiger als ohnehin schon.

ich bin falter, so wie die allermeisten mittel- und nordeuropäer. in den usa und den südlichen ländern wird gerne geknüllt. warum das so ist weiß ich nicht. vermutlich liegt es daran wie es einem beigebracht wird.

es gibt auch 2 fraktionen der klopapierrollenaufhänger. bei den einen hängt das papier vorne herunter, bei den anderen hinten an der wand entlang. mir ist es eigentlich relativ wurscht wie rum das papier hängt, funktionieren muss es. was ich jedoch gar nicht mag sind diese riesigen industrierollen die in gastronomiebetrieben mit großer fluktuation oft hängen, aber auch in öffentlichen toiletten, wie zum beispiel in einkaufscentern oder veranstaltungsorten. diese riesigen rollen sind immer durch ein ebenso riesiges gehäuse geschützt, meistens aus metall, manchmal aus plastik und unten ist dann die aussparung aus dem im idealfall das lose ende der klopapierrolle hängen sollte. nur tut es das nur selten, also muss man von unten in das gehäuse hineingreifen und nach dem losen ende suchen. doch auch auf diese art ist es nur selten zu finden, also dreht man die rolle, bis man irgendwann das lose ende spürt. das ist äußerst nervig!

noch nerviger ist, wenn man zu spät drauf kommt, dass gar kein papier mehr vorhanden ist. wenn die toilette mit normalen rollen ausgestattet ist, dann erkennt man das ja frühzeitig, außer man hatte es sehr eilig und deshalb dieses wichtige detail übersehen, aber bei diesen riesigen rollen in ihren riesigen gehäusen erkennt man es oft nicht. also was tun? wenn man glück hat, dann ist noch die kartonröhre der leeren rolle vorhanden. die kann man aufdröseln und zumindest rudimentär das schlimmste erledigen. ist nicht angenehm und auch nicht ideal, aber besser als die hose einfach hochzuziehen. beim riesengehäuse der riesenrolle hat man nicht einmal das.

es gibt ja auch menschen die nicht können, wenn sie wissen, dass man sie hören kann. so schlimm ist es bei mir nicht, aber ich finde es dennoch unangenehm. die japaner haben für diesen zweck ja einen knopf eingebaut, (also in der japanischen toilette, nicht im japaner), der spülgeräusche simuliert, die eventuelle geräusche übertönen sollen. ich stelle mir eine öffentliche toilette vor, zum beispiel auf einer gut frequentierten autobahnraststätte, aus der es den ganzen tag herausrauscht. vielleicht sogar mehrstimmig?

es soll ja auch leute geben, die sich sogar auf der toilette unterm kacken noch miteinander unterhalten. ich finde diese unart total ungehörig. die toilette ist der allerletzte rückzugspunkt des menschen, der einzige platz auf der ganzen welt auf dem er unter normalen umständen noch alleine sein kann - und dann kommt so ein dummbatz und quatscht einen voll. womöglich sogar noch über mehrere kabinen hinweg. zudem weiß man ja nicht wer da aller noch zuhört. meine gespräche gehen niemandem etwas an, mal ganz davon abgesehen, dass ich auf der toilette keine gespräche führe. ich hatte mal einen chef, der tatsächlich nicht davor zurückschreckte seine telefonate für den toilettengang nicht zu unterbrechen. ich weiß das, weil er sich mal angeregt plaudernd in der kabine neben mir niederließ. aber der telefonierte ja auch unterm essen mit vollem mund....

jedenfalls kommen einem gerade auf der toilette gerne mal gute ideen. das kann man dann auch oft in schriftlich dargelegter form direkt an den wänden ablesen. die eine oder andere idee zu einem blogthema habe ich bereits auf der toilette zur welt gebracht, jedoch meistens lese ich, doch darüber habe ich bereits mehrere male geschrieben (und nein, ich bin kein toilettenfetischist, das thema gibt nur offenbar so einges her). wie auch immer, die toilette ist kein ort um gespräche zu führen, basta!


ein völlig anderes phänomen fällt mir in diesem zusammenhang ein, obwohl wir immer noch in der toilette bleiben: vor allem in gasthäusern, auf bällen, in bierzelten, kurz gesagt in feuchtfröhlicher umgebung passiert es mir immer wieder, dass ich mit wirklich prall gefüllter blase die toilette aufsuche und dort bereits jemand am pissoir steht. kerniges plätschern verrät mir, dass derjenige schon bei jener verrichtung zugange ist, die ich noch vor mir habe. also gehe ich die sache ebenfalls an, lass es fröhlich plätschern, bin irgendwann glücklich fertig, gehe hände waschen und abtrocknen - und der typ steht immer noch am pissoir und es plätschert immer noch. da fragt man sich mit welch generösem blasenvolumen solche leute gesegnet sind - oder geschlagen?

zur frage das blasenvolumens kann wikipedia weiterhelfen. dort erfährt man, dass der mann ab ca. 350-750ml inhalt einen harndrang verspürt, frauen ab 250-550ml. außerdem erfährt man, dass das volumen beim erwachsenen menschen zwischen 900 und 1.500ml beträgt.

ich habe mir mal den spaß gemacht und mein... naja, nennen wir es "entleerungsvolumen" gemessen. es sind ca. um die 500ml. wenn ich schon das gefühl habe zu platzen, dann kommt ca. ein dreiviertel liter zusammen. ich selbst sage ja schon scherzhaft, dass ich eine weibliche blase hätte - so gesehen stimmt das dann auch. also ist es kein wunder, wenn ich mit meinem halben liter komme, während ein typ mit eineinhalb litern in der toilette steht.

wieder was gelernt.

Sonntag, 18. Mai 2014

DAS GEFUNDENE FRESSEN

mein heutiges blogthema hat nichts mit dem gleichnamigen hörbuch zu tun, bzw. wenn ich mich recht erinnere gibt es sogar ein richtiges buch. aus papier. mit buchstaben. zum umblättern und lesen. kennste?

wobei.... das thema an sich ist dann doch das selbe. es geht um essbares, das sich draußen in der natur, für jeden vorbeikommenden wanderer und spaziergänger, frei, legal und sanktionslos einsammeln, mitnehmen und zuhause in der küche verwerten, oder bereits als snack auf dem weg verzehren lässt. der große unterschied ist, dass ich erstens nur sehr wenig ahnung habe und zweitens ganz sicher nicht auf tierisches eingehen werde.

ich werde mich übrigens auch nicht über das thema der mit lebensmittel übervollen abfalltonnen auslassen, denn erstens kann das durchaus zur illegalen handlung werden, zweitens kommt das nicht aus der natur.

nun, was lässt sich denn so nebenbei einsammeln?

als allererstes fallen einem natürlich pilze ein. selbst wenn man kein großer pilzkenner ist, so kennt man doch das eine oder andere genießbare schwammerl. vor allem kennt jeder, wirklich jeder auf der welt den einen pilz, den man NICHT essen sollte: den fliegenpilz. der heißt übriegns deshalb so, weil man ihn früher verwendete um der fliegenplage herr zu werden. fliegenpilz kleinschneiden und in eine schüssel mit gezuckerter milch geben. dann einfach stehen lassen und zusehen wie die fliegen, die sich an der süßen milch gütlich tun, nun ja, sterben wie die fliegen.

aber bleiben wir bei den essbaren pilzen. genauer gesagt, bei den genießbaren pilzen, denn essbar sind sie ja theoretisch alle, nur überlebt man nicht jeden gegessenen pilz. jeder kennt pfifferlinge, auch einen steinpilz vermag vermutlich nahezu jeder zu identifizieren. sogar die bärentatzen kennt fast jeder, wenn vermutlich auch regional unter anderem namen. und mein spezieller liebling ist der bovist. solange er noch weiß und fest ist, kann man ihn nämlich essen, erst später wird er braun und verteilt seine sporen wenn man auf ihn drauftritt.


es gibt noch unmengen an anderen genießbaren pilzsorten, doch ich vermag keine weiteren auf die schnelle einwandfrei zu identifizieren. und genau daran sollte man sich auch pilzsammler, der vor hat seine gesammelte beute zu verzehren, auch halten: nimm nur mit - und vor allem iss nur - was du kennst, alles andere lass stehen.

nun, was fällt uns denn noch ein? diverse nussbäume! wobei diese nur selten noch in freier natur vorkommen. haselnüsse wird vermutlich jeder erkennen, bei walnüssen wird es schon schwieriger. ich kenne genau einen walnussbaum und der steht in einem garten. im wald würde ich ihn vermutlich nicht erkennen, ausser er verliert bereits seine früchte. worauf ich total stehe und was seltsamerweise kaum jemand kennt, obwohl diese wirklich massenweise vorkommen, sind bucheckern. in nahezu jedem misch- und laubwald stehen unmengen an buchen herum, witzigerweise auch rund um vielen spielplätzen. sie sind ein wenig kleiner als haselnüsse, leicht zu schälen und schmecken nussig, aber leicht bitter. da sie auch leicht giftig sind, sollte man unterwegs nur ein oder zwei handvoll roh essen, doch zuhause kann man sie rösten, dadurch verlieren sie ihre giftigkeit und sind ein leckerer snack auf der fernsehcouch.

wer einen blick dafür hat, der erkennt auch maronen, bzw. esskastanien. ich würde sie erkennen, habe jedoch noch nie einen maronenbaum in freier natur gesehen. zudem mag ich geröstete maroni nicht.

auch aus eicheln lässt sich das eine oder andere herstellen, doch ich habe keine ahnung was, gechweige denn wie, darum lasse ich sie links liegen - obwohl auch davon genug in der natur herumliegen. ich verwende sie lieber zum füttern von eichkätzchen (oder eichhörnchen - "ochkatzln").


mit ein wenig glück findet man wilde fruchtbäume, doch auch das kommt eher selten vor. seltsamerweise finde ich immer wieder quittenbäume, da ich quitten sehr mag, kommt mir das gerade recht. wer sich in südlichen gefilden aufhält, stolpert überall über feigenbäume. so ab august kann man sie direkt vom baum essen. manche essen sie mit schale, ich esse sie lieber ohne.

ja und dann gibt es natürlich jede menge an beeren zu entdecken. erdbeeren, himbeeren, brombeeren, stachelbeeren und heidelbeeren. wilde erdbeeren sind eher klein und meistens am waldrand zu finden. himbeeren und brombeeren findet man ebenfalls am waldrand oder neben gehwegen als gebüsch. über stachelbeeren weiß ich nicht bescheid, die mag ich nämlich nicht. und heidelbeeren sind hauptsächlich am berg zu finden, da muss man schon ein stückchen wandern um heidelbeeren pflücken zu können. wilde ribisl (johannisbeeren) habe ich bis dato noch keine gefunden, sehr wohl jedoch preiselbeeren. doch die mag ich wieder nicht.


als kind liebte ich sauerampfer, der auf jeder halbwegs normalen wiese zu finden war. als erwachsener habe ich ihn aus den augen verloren. ich sollte mal wieder welchen sammeln und essen.....

heutzutage ist ja der bärlauch wieder wortwörtlich in aller munde. ich selbst bin nicht so davon begeistert wie der rest der bevölkerung der die rustikale küche liebt. ich würde bärlauch nicht einmal erkennen wenn ich drauftreten würde, aber andere schlecken sich alle zehn finger danach ab. da es aber ein gewächs gibt, das dem bärlauch zum verwechseln ähnlich sieht und noch dazu höchst giftig ist, lasse ich lieber die finger davon,. auch im restaurant bin ich damit vorsichtig.

dass man aus jungen löwenzahnblättern, jungen brennnesseln und gänseblümchen salate herstellen kann, hat sich vermutlich auch schon weitestgehend herumgesprochen. ich kenne nur niemanden der das tatsächlich macht, somit hatte ich noch nie das vergnügen einen solchen salat verkosten zu dürfen. oder halt... verwendet man die brennnessel nicht eher so wie spinat? ich weiß es nicht. da darf der geneigte leser sich selbst darüber informieren.

so, das waren nur all die gefundenen fressen die mir spontan in den sinn kamen. ich würde mich über weitere beiträge und tipps freuen. und bitte daran denken: des nachbars garten ist NICHT zur freien entnahme gedacht!


Samstag, 17. Mai 2014

DAS LEBEN AUSTÜFTELN

in den köpfen der allermeisten menschen ist "hacken" gleichbedeutend mit dem illegalen eindringen in webseiten, netzwerke oder irgendwelchen virtuellen konten. das ist deshalb so, weil man eben von "hacken" spricht, wenn jemand solchen illegalen aktivitäten im virtuellen raum nachgeht. dabei liegt der ursprung dieses wortes ganz woanders, nämlich im tüfteln, im ausprobieren, in der verspielten hingabe, dem versuch die grenzen des machbaren auszweiten, bzw.zu sprengen. wikipedia zitiert diesbezüglich ganz treffend "wau holland": "ein hacker ist jemand, der versucht einen weg zu finden, wie man mit einer kaffeemaschine toast zubereiten kann".


seit einiger zeit verbreitet sich auch immer mehr der begriff des "life hacks". dies sind tipps die einem helfen können mit verschiedensten problemen des alltags fertig zu werden. in diversen blogs gibt es die umfangreiche sammlungen verschiedenster life hacks, sei es technischer natur, oder solche die sich dem ganz normalen alltag widmen. es gibt auch life hacks zu gesundheit, ernährung, um das menschliche gehirn auszutricksen und so weiter. es geht ja nur darum entweder zu verblüffen, oder sich das leben einfacher und leichter zu machen. die anwendbarkeit dieser hacks variiert, vor allem deshalb, weil die meisten dieser life hacks aus dem amerikanischen raum kommen und sich kultur und technik in manchen dingen doch recht beträchtlich unterscheiden. wie man zum beispiel einen amerikanischen getränkeautomaten austrickst interessiert den durchschnittseuropäer nun mal herzlich wenig.


ich interessiere mich sehr für diese life hacks, obwohl ich kaum gelegenheit finde einmal einen solchen auszuprobieren. trotzdem sehe ich sie mir an, in der hoffnung mich im richtigen moment wieder daran zu erinnern, denn diese zu sammeln wäre nicht sehr sinnvoll, dazu gibt es zu viele.


doch kürzlich konnte ich einen ausprobieren. bereits bevor diese life hacks populär wurden hatte ich gehört, dass man einen lift dazu bringen kann direkt in das gewünschte stockwerk zu fahren, ohne zwischendrin für andere anzuhalten, indem man den knopf für das stockwerk und jenen zum türe schließen gleichzeitig drückt. zwischendurch hatte ich es vergessen, dann wurde ich durch eine life hack geschichte wieder daran erinnert. und kürzlich probierte ich es aus. drei mal! und es hat jedes mal funktioniert! ich weiss nun nicht ob ich einfach nur glück hatte, denn dreimaliges austesten ist noch keine garantie für 100%ige wirksamkeit, aber dennoch, mein innerer nerd freut sich.

ich werde es weiter ausprobieren und vielleicht sogar berichten.